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Schartz, S: Elfenzeit 15: Die Goldenen Äpfel

Schartz, S: Elfenzeit 15: Die Goldenen Äpfel

Titel: Schartz, S: Elfenzeit 15: Die Goldenen Äpfel Kostenlos Bücher Online Lesen
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dem verhüllte Sklavenfrauen den verbliebenen drei Männern aufwarteten, neuen Tee und Gebäck brachten und die Sitzkissen zurechtrückten.
    In der Mitte saß der weißbärtige, über siebzigjährige Sidi Muhammad Idris al-Mahdi al-Sanussi, Emir der Kyrenaika und König von Libyen. Die anderen beiden Männer waren seine engsten Vertrauten, beide schon in den Sechzigern.
    »Wir müssen diesmal Erfolg haben«, sagte Idris I. ernst, »oder wir werden unsere Unabhängigkeit verlieren. Schon drängen die Europäer wieder herein und beschämen uns mit ihren Angeboten, die uns immer abhängiger von ihnen machen.«
    »Aber wir brauchen ihre Hilfe, solange derartige Armut herrscht«, wandte der Mann zur Rechten ein.
    »Wir werden keine Geschenke annehmen«, sagte der Mann zur Linken. »Im Gegenzug werden wir ihnen etwas anbieten.«
    Der König seufzte. »Nur was? Dies ist der letzte Versuch, Wasser zu finden, meine Freunde.« Er hieb mit der Faust auf den Sitzteppich. Es gab nur ein leises, dumpfes Geräusch, als der Teppich in den Sand einsank. »Ich weiß, das Wasser ist
da!
Und es ist viel! Mehr, als dieses Land braucht, um grün zu werden! Wenn wir es finden, brauchen wir keine Hilfe mehr von außen, sondern werden ein geachteter Mitstreiter der anderen Reiche!«
    »Du hängst Träumen nach, Herr.«
    »Dies alles sind nur Legenden.«
    »Keine Legenden, sage ich euch!« Idris redete sich immer mehr in Rage. »Das Wasser ist da. Einst war dieses Land voll davon, grün und blühend! Es steht geschrieben, dass hier der Ursprung der Zivilisation zu finden ist. Sie war die erste! Von hier zogen sie aus, um der Welt Wissenschaft, Kunst, Philosophie, Medizin und ...«
    »... Magie zu bringen«, unterbrach ihn der Mann links. »Doch wo ist sie heute? Wo ist alles?«
    »Vieles ging verloren und versank im Sand der Zeit, genau wie die Insel auch, von der du immer träumst, Herr«, fügte der Mann rechts hinzu.
    Und wieder links: »So viele haben nach ihr gesucht – die Europäer sind ganz wild darauf ...«
    »Und ich werde das Wasser finden, das von damals übrig ist!«, rief der König. »Ich kann mich nicht täuschen, Allah selbst hat mich geführt ...« Plötzlich hielt er inne und richtete den Blick auf den Eingang, wo der Getreue seit einiger Zeit still stand. Dann ließ er den Kopf leicht sinken. »Ich bin müde, meine Freunde. Lasst mich für ein paar Augenblicke allein, bevor wir weiterreden.« Auf seinen Wink hin verließen alle das Zelt. Keiner von ihnen, die an ihm vorübergingen, bemerkte den Getreuen.
    »So«, sagte Idris dann müde, als sie allein waren. »Bist du gekommen, um mich zu holen? Habe ich noch Zeit für mein letztes Gebet und mein Gesicht anständig zu bedecken?«
    »Ich bin nicht der Tod«, antwortete der Getreue mit heiserer Stimme und näherte sich langsam dem alten Mann.
    »Dann bist du sein schwarzer Schatten.« Der König blickte durch seine Brille zu ihm auf. »Warum bist du denn hier, wenn nur ich dich sehen kann?«
    »Ich hörte von deinem Traum. Du glaubst daran, dass dein Königreich einst zu dem mystischen Atlantis gehörte, von dem Platon berichtete?«
    »Woher weißt du das? Nur meine beiden engsten Vertrauten haben Kenntnis davon ... und sie würden nie zu jemand anderem darüber sprechen.«
    Idris’ Hand zitterte leicht, als er nach dem bunten, mit Gold verzierten Teeglas griff und einen Schluck nahm. Der Getreue setzte sich zu ihm und nahm sich ebenfalls eines.
    »Ich kann deine Gedanken hören, Idris«, sagte er ruhig. »Sie führten mich hierher. Und ich habe dir etwas dazu zu sagen.«
    Der König hob leicht die Brauen, und sein Gesicht nahm einen aufmerksamen Ausdruck an. »Dann warte nicht zu lange, damit ich es noch erlebe.«
    Der Getreue holte sich ein paar Datteln. »Das Wasser, das du suchst, befindet sich nicht hier, sondern in Al Jawf.«
    »Kufrah? Aber dort gibt es doch bereits Oasen, nur ...«
    »Dort ist das Wasser. Mehr, um ein paar Oasen zu speisen.«
    Idris’ unter den Falten des Gewandes verborgener Bauch begann vor Aufregung zu zittern. »Dann gibt es das wirklich, wovon die Vorväter träumten?«
    Der Getreue nickte. »Ein gigantischer unterirdischer Wasserspeicher, dessen Ausmaße so schnell nicht ermessen werden können. Mit der heutigen Technik wäre er noch einmal einen Versuch wert.«
    »Aber ... wie ist das möglich? Wie kannst du davon wissen?« Die randlose Brille auf der königlichen Nase wackelte.
    »Ich habe es gesehen«, antwortete der Getreue leise. Er

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