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Schartz, S: Elfenzeit 15: Die Goldenen Äpfel

Schartz, S: Elfenzeit 15: Die Goldenen Äpfel

Titel: Schartz, S: Elfenzeit 15: Die Goldenen Äpfel Kostenlos Bücher Online Lesen
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Doch auch hinter ihnen und an den Steilhängen kamen die Felsen in Bewegung. Immer wieder knisterte es, dann stürzten größere Gesteinsbrocken herab.
    »Lauf schneller!«, befahl der Getreue. »Das gefällt mir nicht.«
    »Ich kann nichts wittern«, sagte Kurus. Aber er gehorchte und beschleunigte, wobei er mehrmals gefährlich ins Rutschen und Schlingern geriet.
    Der Getreue achtete nicht darauf. Er konnte das Ende des Gebirges mittlerweile deutlich erkennen und trieb Kurus nur noch mehr an. Der Mantikor hatte einen Weg von Tagen in wenigen Stunden zurückgelegt.
    Sie konnten es schaffen.
    Doch schließlich waren sie gezwungen anzuhalten. Direkt vor ihnen, an einer Verengung, stürzte eine gewaltige Steinlawine herab. Die größten Brocken hatten den Umfang eines Kinderrumpfes, die kleinsten entsprachen gerade einer kindlichen Faust.
    »Was ist das?«, fragte Kurus ängstlich.
    »Steinmänner«, antwortete der Getreue.
    Und tatsächlich, die Steine blieben nach dem Sturz keinesfalls liegen, sondern sprangen wieder hoch, purzelten übereinander und fingen an, sich zusammenzusetzen. Groteske Geschöpfe formten sich, mit vier Gliedmaßen und quaderähnlichen Felshüten auf den runden Köpfen. Sogar Gesichter bildeten sich aus kleinen Steinchen darauf – Augen, Ohren, Mund und Nase. Es mochten Hunderte sein, die ihnen nun den Weg versperrten, teils übereinandergestapelt.
    »Soll ich einen anderen Weg suchen?«, fragte Kurus.
    »So funktioniert das nicht«, erwiderte der Getreue. »Außerdem haben sie uns eingekreist.«
    Es stimmte: Im schwachen Mondlicht waren ringsum die Bewegungen schwankender Steine zu erkennen.
    Dann begannen sie zu sprechen, und es klang, als würden Felsen gegeneinander gerieben oder geschlagen, klickend und knirschend. Es war sehr irritierend, den Wesen zuzuhören, denn wer einen Satz begann, vollendete ihn nie. Die Worte kamen von allen Seiten und nicht unbedingt im selben Rhythmus und Tempo.
    »Was ...«
    »... wollt ihr ...«
    »... hier? Ihr habt ...«
    »... keinen Durchgang.«
    »Stürzt euch ...«
    »... die Felsen hinab!«
    Kurus wurde zunehmend unruhig. »Was haben die vor?«
    Der Getreue gab gleichmütig Auskunft. »Sie wollen uns zerschmettern, zerquetschen, auspressen, zu Brei verrühren und dann aufschlürfen.«
    »Aber ich schmecke bestimmt nicht gut!«, fuhr der junge Mantikor zitternd auf.
    »Wohl wahr. Du bist giftig. Aber das macht denen nichts aus. Nur an mir werden sie sich die Zähne ausbeißen, weil nicht viel dran ist ... kaum Substanz und nur ein bisschen Krokodilsblut. Dennoch auch für mich ein sehr unangenehmer und schmerzhafter Tod, dem ich lieber entgehen möchte.«
    Die Steinmänner rückten näher und klickten gierig mit scharf gezackten Steinzähnen. Ihre Stimmen schwirrten durcheinander, dass nur noch einzelne Wortfetzen ausgemacht werden konnten und kein Zusammenhang mehr.
    »Was tun wir jetzt?«, fragte Kurus.
    »Du bist ein Mantikor«, sagte der Getreue. »Lauf weiter und wirf jeden, der sich dir in den Weg stellt, in den Abgrund!«
    »Aber es sind so viele ...«
    »Setz deine Pranken, deine prächtigen Zähne und den Skorpionschwanz ein! Dein Gift kann ihnen nichts anhaben, aber die Wucht deines Schlages. Sie besitzen keine sehr stabilen Körper.«
    »Töten!«, schnarrten plötzlich viele Steinmänner unisono, und das Echo schallte vielfach verstärkt durchs Gebirge. »Töten! Töten! Töten!«
    »Los!«, schrie der Getreue und hieb die Beine in Kurus’ Seiten.
    Erschrocken machte Kurus einen Satz nach vorn, prallte auf die ersten Steinmänner und brach durch deren Front. Er brüllte auf, als Steinzähne nach ihm schnappten, Fell und Haut zusammenquetschten und Löcher hineinrissen. Sein Überlebenswille übernahm nun die Führung, sein Skorpionschwanz peitschte wild, und er hieb mit den Vordertatzen um sich, schnappte gleichfalls nach allem, was ihm zu nahe kam.
    Und es gelang! Überall, wo er auf Widerstand traf, schlug er Steinköpfe herunter, zerstörte ganze Strukturen, bis die Figuren förmlich auseinanderplatzten und über den Felsgrat hinabregneten.
    »Weiter, weiter!«, befahl der Getreue. »Halte nicht inne!«
    »Aber ich ...«
    »Das ist nur von kurzer Dauer. Eile dich, voran!«
    Kurus rannte weiter, obwohl der Weg immer steiler nach unten ging. Eine Felswand wich endgültig zurück, und der Pfad verwandelte sich in einen schmalen Grat, der erst am gegenüberliegenden Hang endete, dem letzten Berg vor der Ebene.
    Egal, wie viele Steinmänner

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