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Schartz, S: Elfenzeit 15: Die Goldenen Äpfel

Schartz, S: Elfenzeit 15: Die Goldenen Äpfel

Titel: Schartz, S: Elfenzeit 15: Die Goldenen Äpfel Kostenlos Bücher Online Lesen
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Jahrhundert. Schwer bewaffnete Männer in langen Kutten, Stiefeln und Turbanen, mit kräftigen Bärten, finsteren Augen und hageren Gesichtern.
    »Ich folge seiner Vision«, hörte der Getreue einen Mann sagen, der ins Lager ging.
    »Warum folgt man überhaupt einer Vision?«, entgegnete ein anderer. »Ich folge dem Wasser. Ich ernähre meine Familie. Gott mag mir dabei helfen, aber oft tut er es nicht.«
    »Sei vorsichtig mit dem, was du sagst.«
    »Allahu akhbar, Freund. Gott wird schon das Richtige für mich bereithalten, ich bleibe bodenständig.«
    Der Getreue trat ans Feuer. »Salam alaikum«, grüßte er.
    »Alaikum salam«, kam der Gruß zurück.
    »Ich erbitte eure Gastfreundschaft.«
    »An diesem Feuer ist Platz. Sei willkommen.«
    Der Getreue ließ sich nieder und nahm von den angebotenen getrockneten Früchten an – Datteln, Feigen und Aprikosen. Dazu trank er stark gesüßten Pfefferminztee.
    Die Männer musterten ihn neugierig. Dennoch dauerte es, bis einer ihn ansprach. »Du hast wohl einen weiten Weg hinter dir.«
    »Du ahnst nicht,
wie
weit«, antwortete der Verhüllte. »Und er ist noch nicht zu Ende.«
    »Hast du kein Kamel oder Pferd?«
    »Gewiss. Deswegen bitte ich euch nun in aller Freundschaft um sämtliches Fleisch.«
    Die Männer wollten auffahren, doch der Getreue brachte sie mit einer Handbewegung zum Schweigen. Das kostete ihn wieder Kraft, doch er hatte keine Wahl. Er musste den Mantikor zufriedenstellen; auf einen Machtkampf mit ihm wollte er sich nicht einlassen. Also zwang er sie durch mentalen Einfluss, sämtliches Fleisch, getrocknet und gekocht, zusammenzutragen. Den Sack musste er dann mittels Levitation transportieren. Er verließ das Lager, wie er gekommen war, und niemand erhob die Waffe gegen ihn.
    Gierig stürzte sich Kurus auf die mitgebrachten Gaben, schlang und kaute. »Nächstes Mal möchte ich jagen!«, verlangte er.
    »Ich sagte dir bereits, das ist nicht möglich, und wir führen darüber keine Diskussion. Gedulde dich noch ein wenig, es ist nicht mehr weit.«
    Also rannten sie weiter durch die Wüste in die Vergangenheit, die ganze Nacht hindurch, und am Morgen gerieten sie in ein Gewitter und einen wahren Wolkenbruch mit sintflutartigen Regenfällen. Der Himmel hing fast bis zum Boden herab, sämtliche Schleusen hatten sich geöffnet. Gräben verwandelten sich in reißende Flüsse, die auch für Kurus nicht leicht zu durchqueren waren. Noch dazu, da es ihn vor dem Wasser nur so schüttelte.
    »Ich dachte, das ist eine Wüste!«, jammerte der Mantikor.
    Am Horizont ragte ein skurriles altes Gebirge auf, dessen Gesteinsformationen an bizarre versteinerte Wesen erinnerten.
    »Teilweise ist das auch so«, bestätigte der Getreue Kurus’ Vermutung. »Wir befinden uns bereits auf dem Boden von Atlantis, in der Kyrenaika. Dieses Gebirge hat eine ganz eigene Geschichte. Darin finden sich auch Hunderte Wohnungen und Gräber.«
    Vielerorts erhoben sich mitten aus dem Wüstenboden einzelne Felsen, von Erosion und Abrieb gezeichnet, einzigartige Skulpturen, die früher vielleicht aus dem Meer geragt hatten; Überreste aus der Frühzeit der Welt.
    Aber dafür hatte Kurus kein Auge. Er bettelte den Getreuen an, schnell weiter durch die Zeit zu reisen, um dem Unwetter zu entgehen.
    Auch der Getreue war nicht gerade begeistert davon. So schnell konnten sie ihm nicht entgehen, der nächste Übergang war noch nicht erreicht.
    »Was ist das?«, rief Kurus plötzlich und beeilte sich, auf einen Felsen zu springen, um einen besseren Überblick zu gewinnen. Es wurde nur mäßig heller, und durch die Regenmassen war es nicht einfach, Details zu erkennen.
    Wie es aussah, zog ein großes Heer zu Pferd, zu Kamel und zu Fuß durch die Wüste. Säbel und Waffenröcke rasselten und klirrten, Rufe schwirrten den Heerwurm hinauf und hinunter. »Wer ist das?«, rief Kurus begeistert.
    »Selim I., Sultan und bald Kalif des osmanischen Reiches, Herrscher der zwei Meere und Kontinente – und Dichter nach persischer Tradition. Er entmachtete 1512 seinen Vater und beseitigte ihn und ebenso alle seine Verwandten, einschließlich aller Nachkommen, bis auf seinen Lieblingssohn und Erben.«
    »Oh, wie grausam und blutig!«, rief der Mantikor begeistert. »Wo geht er hin? Kann ich ihm folgen?«
    »Er wird die Mamelucken-Herrschaft beenden, und nein, du wirst nichts dergleichen tun. Dafür hat dich dein Muttervater nicht ausersehen.«
    Kurus wich gerade noch einem berittenen Haufen aus, während er den Weg

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