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Schartz, S: Elfenzeit 19: Kampf um Earrach

Schartz, S: Elfenzeit 19: Kampf um Earrach

Titel: Schartz, S: Elfenzeit 19: Kampf um Earrach Kostenlos Bücher Online Lesen
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sich nicht gut in der Anderswelt ausgekannt, weil er als Wechselbalg aufgewachsen war.
    »Oh nein, mein Bester«, hatte sie erwidert. »Ich bin eine
Fee
und entstamme dem Äther. Für irdische Genüsse bin ich nicht zu haben.«
    »Und Eure Schwester, was ist die?«
    »Die ist eine
böse
Fee.« Punktum. Bethlana schätzte es nicht, wenn ihre Halbschwester Fanfreluche erwähnt wurde.
    Früher, in der alten Zeit, hatte Bethlana ab und zu den Menschenkindern ihre Aufwartung gemacht und ihnen Wünsche erfüllt. Doch das war lange her, und die Menschen waren ihr nicht undankbar deswegen, denn meistens war bei der Wünscherei etwas schiefgegangen, nicht selten durch die Schuld der Launen. Bethlana war eine gute Fee, aber nicht sonderlich begabt, unstet und oberflächlich.
    Dennoch brachte das Volk Llundains ihr große Zuneigung entgegen, denn unter ihrer Herrschaft blühte das Reich. Das Land fühlte sich wohl mit ihr an seiner Spitze.
    »Majestät! Ehrenwerte Königin! Auf ein Wort, ich bitte Euch!« Meister Harmbickel kam mit wehendem Talar angerannt, hüpfte auf seinen dürren Beinen am Steg auf und ab und winkte heftig mit den überlangen Armen. Er entstammte einer merkwürdigen Liaison der Herrin der Netzweberinnen mit einem Vagabundierenden Schrumpfriesen, sodass nichts an ihm zusammenpasste und außerdem seine Größe nahezu täglich wechselte. An diesem Tag maß er gut eineinhalb Mannslängen und war entsprechend bohnendünn, ein Windstoß hätte ihn umblasen können.
    »Was will er denn schon wieder?« Die Königin seufzte und flatterte mit den Händen. »Kann ich denn nicht
einmal
in Ruhe einen Ausflug genießen?« Dann stieß sie einen leisen Schrei aus, weil sich eine Sorgenfalte in ihrem Kleid bildete. »Ducko! Mein Lieber, rette mich!«
    Sofort sprang der Schneider zu ihr ins Boot. Entrüstet quakende Entendamen blieben am Steg zurück und schlugen mit den Flügeln. »Sofort, sogleich, das haben wir schnell … Ihr dürft Euch nicht aufregen, keine Nervosität, und alles ist bestens.«
    »Wie soll ich das, wenn er keine Ruhe gibt?« Bethlanas Libellenflügel schlugen wie wild. »Was ist denn, Harmbickel?«, rief sie schließlich ärgerlich.
    »Ich bringe Neuigkeiten und keine guten!«, antwortete ihr Berater. »Auf ein Wort nur, Majestät, es müssen Entscheidungen getroffen werden!«
    Bethlana sah die anderen Berater am Ufer stehen und winken. »Da komme ich wohl nicht umhin«, murmelte sie und scheuchte die schlecht gelaunten Moodys davon. »Also schön, zurück zum Ufer! Ich setze den Spaziergang ein andermal fort.«
    Meister Harmbickel wirkte sehr erleichtert, und die anderen Berater setzten wichtige und ernste Mienen auf.
    »Was ist?«, wiederholte die Königin und faltete die Flügel ordentlich zusammen, während sie zum Schloss zurückgingen. Nun musste sie Würde und Nonchalance zeigen. »Wieso seid ihr alle versammelt?«
    »Der Krieg um Earrach entbrennt von Neuem!«, platzte Meister Harmbickel ohne weitere Umschweife heraus. »Königin Bandorchu hat sich des Sohnes des Frühlingszwielichts bemächtigt! Hochkönig Fanmórs eigener Sohn ist auf dem Weg zu ihr, um ihn auszulösen!«
    Bethlana hielt sich die Hand vor den Mund und gähnte verhalten. »Unschön. Und …?«
    »A… aber Majestät, das bedeutet, auch wir sind davon betroffen!«, stammelte Harmbickel nervös. »Von überall her werden Kampffähige eingezogen, entweder zur einen oder zur anderen Seite. Und die Grenzen fallen!«
    »Mein Reich betrifft das nicht …«, setzte Bethlana an und wurde rüde unterbrochen, was sie mit einem Stirnrunzeln quittierte.
    »Seht Euch doch um! Alles verfällt, der Herbst hat längst Einzug gehalten, und bis zum Winter ist es nicht mehr lang hin. In Middleark sind ebenfalls Kämpfe ausgebrochen. Viele Elfen wollen das Beste aus der Zeit machen, die ihnen noch verbleibt, und beanspruchen Macht und mehr.«
    »Dafür ist Fanfreluche zuständig.«
    »Was, wenn sie die Grenze nach Llundain nicht halten kann?«
    Belanpan, ein großer, aufrecht gehender Frosch, mischte sich ein. »Jemand könnte Schloss Griansan angreifen, Mylady.«
    »Mein Heim? Aber warum denn?«, fragte Bethlana erstaunt.
    »Um es zu besetzen. Zu übernehmen. Euch vom Thron zu stoßen«, antwortete der geierartige, bucklige Goru schonungslos ehrlich.
    Meister Harmbickel musste sich den Schweiß von der Stirn wischen. »Goru, also wirklich …«
    Bethlana war so verwirrt, dass sie nicht einmal Angst empfand. Sie sah die düstere, krumme Gestalt

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