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Schartz, S: Elfenzeit 19: Kampf um Earrach

Schartz, S: Elfenzeit 19: Kampf um Earrach

Titel: Schartz, S: Elfenzeit 19: Kampf um Earrach Kostenlos Bücher Online Lesen
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los, Boone.« Dann wandte sie sich ihrem Mann zu. »Sehen wir doch einfach, was passiert, mein Lieber. Was riskieren wir schon?«
    »Außer dem Knast?« Misstrauisch musterte er sie. »Es fängt an, dir Spaß zu machen, was?«
    »Teufel, ja!« Esther lachte. »Bisher haben immer die anderen groteske Geschichten erzählt – nun sind wir an der Reihe! Wir waren doch nie im Leben spontan. Selbst unsere gediegenen Eltern halten uns für hoffnungslos langweilig. Unsere Hochzeitsreise nach London war unser erstes Wagnis!«
    »Du hast immer noch einen Schwips.«
    »Kann sein. Aber wenn wir schon in einem echten Abenteuer stecken, will ich es auch miterleben, anstatt mir bloß welche im Fernsehen anzuschauen!«
    »Das ist ein Wort!«, bekräftigte Boone. »Sie sind ein Glückspilz, Mister Billingham, wenn eine solche Frau an Ihrer Seite ist.«
    »Jason«, sagte der distinguierte Mittfünfziger stirnrunzelnd. »Fahren Sie endlich, Boone, ich will hier keine Wurzeln schlagen.« Er schüttelte den Kopf. »Unseelie – also wirklich. Ausgerechnet die Schotten! Als Nächstes heulen wir noch alle den Mond an.«
    »Mir wäre mehr nach einem Gläschen Champagner«, erwiderte Esther und rekelte sich zufrieden in den Sitz.

2 Die gute Fee von Llundain
    Wann wirst du endlich fertig, Ducko?«, fragte Königin Bethlana ungeduldig.
    »Bitte gleich, bitte sofort, Majestät«, eilte sich der Schneider zu antworten und watschelte auf seinen entenartigen, nur mit Gamaschen bedeckten Füßen um seine Herrin. Die weißen Federn an seinen Armen flatterten, und sein Bürzel zitterte vor Aufregung. Bei den ruckartigen Bewegungen wirbelten die langen Frackschöße durch die Luft, und das Monokel konnte sich kaum auf seinem breiten Schnabel halten. Das samtene
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saß dem Schneider schief auf dem Kopf, was ihn erstaunlich keck wirken ließ. »Ohh, das wird perfekt, wunderbar, einzigartig!«
    »Ich will’s hoffen«, sagte die Königin und seufzte. »Schließlich muss ich gut aussehen, falls ich Fanfreluche, dieser alten Flitterschnepfe, begegne! Seit Tagen schon sagt sie ihren Besuch an.« Ungeduldig wedelte Bethlana mit den Händen, an denen Fingerputzerchen beschäftigt waren: kleine Elfen, die auf den ersten Blick Fliegen zum Verwechseln ähnlich zu sein schienen. Mit ihren Rüsseln brachten sie die Nägel zum Glänzen, feilten sie mit Mundwerkzeugen rund und reinigten gründlich die Hautporen. Auf ihre zarten blassen, langgliedrigen Hände war Bethlana besonders stolz. Sie gestikulierte daher gern mit ihnen. Ihre lutetianische Halbschwester Fanfreluche besaß nur dürre, verknöcherte Spinnenfinger mit langen Krallen. Daher brachte es sie stets zur Weißglut, wenn Bethlana ihre schönen Hände demonstrativ zur Schau stellte.
    Ducko – eigentlich
Sir
Ducko – war der königliche Hofschneider und der Begabteste seiner Zunft, zumindest seinen eigenen Aussagen zufolge. Er hatte stets viel zu tun, denn Bethlana verlangte ständig nach neuer Mode, noch ausgefalleneren Kleidern und Frisuren, Schmuck und Schuhen. Sir Duckos Handlanger lagen in ständigem Wettstreit um die schönsten Entwürfe. Und die Königin verbrachte den Großteil ihrer Zeit damit, sich zu pflegen und zu schmücken.
    »Ich verliere die Geduld, mein Lieber!«, beschwerte sie sich mit ihrer hohen Fistelstimme, die immer ein wenig nervös klang. Bethlana war ziemlich flatterhaft und konnte kaum still sitzen. Ihrem Rücken entsprangen vier hauchzarte, schillernde Libellenflügel, die bereits ziemlich schnell schwirrten.
    Zum Fliegen taugten sie nicht, aber sie zeigten sehr gut Bethlanas Launen an. Und die Feenkönigin hatte deren viele. Einige Händler hatten ihr schon welche zu horrenden Beträgen abkaufen wollen, doch Bethlana behielt sie eisern. Sie hatte für jede Laune einen Namen, denn sie waren wie ihre eigenen Kinder für sie. Zusammengefasst bezeichnete sie sie als »Moodys«, und wer schlau war, widersprach ihnen nicht. Besonders den miesepetrigen.
    »Es ist wirklich gleich so weit, teuerste Königin«, quakte Sir Ducko, und sein Schnabel klapperte aufgeregt. »Doch diese Dinge müssen perfekt sein, sonst sind sie Schund!«
    »Unglauberta sagt, dass du das Werk absichtlich verzögerst«, nörgelte Bethlana. »Hach, und nun überkommt mich langsam die Fliegende Hitzigunde!«
    Sämtliche Bediensteten schwirrten, watschelten und krabbelten um und auf der Königin, um im Eiltempo fertig zu werden. Mit der Fliegenden Hitzigunde wollte keiner zu tun haben, immerhin gehörte

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