Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schartz, S: Elfenzeit 19: Kampf um Earrach

Schartz, S: Elfenzeit 19: Kampf um Earrach

Titel: Schartz, S: Elfenzeit 19: Kampf um Earrach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
dem die Fee nicht mit sich und ihrem Schicksal haderte, und das möglichst laut in ihrem Klagezimmer. Adelaides Aufgabe war es, die fett gefressenen Greiner, die sich an Fanfreluches Kummer ergötzten, regelmäßig zu entsorgen, bevor sie platzten. Sie kratzte sie von den Wänden, wobei ihre Nase den scheußlichen Gestank, den jene absonderten, begierig schnüffelte, und übergab die fetttriefenden kleinen Klopse noch in rohem Zustand an ihre Söhne. Rocky mochte sie am liebsten, wohingegen Pocky, mögen sich die Nachtgeister seiner erbarmen, höchstens zwei zu sich nahm, solange er dazu in der Lage war.
    Zocky, der Kleinste, mochte die Greiner ebenfalls, doch er kam selten an sie heran. Allerdings spielte er mehr mit ihnen, anstatt sie zu essen, drückte so lange auf ihnen herum, bis sie quiekend alle Luft in Silben aus sich ließen. Manchmal sortierte Zocky sie und drückte sie abwechselnd, um ein Lied zu spielen. Doch das klang selbst für Trollohren einfach nur grässlich, was dem rotzlöffeligen Zocky umso mehr Vergnügen bereitete.
    Adelaide verwöhnte ihre Jungs – selbst diejenigen, die schon lange ausgezogen waren und Vaters Pfaden im nördlichen Felsland folgten. Außer den drei Jüngsten fühlte sich keiner von ihnen als Stadttroll wohl, sie bevorzugten das Landleben. Adelaide fragte sich, wie ein Felsentrümmerer wie ihr Kindsvater wohl auf die ihn demnächst erreichende Nachricht reagieren würde, dass sein Pocky versteinert in einem Menschenpark stand …
    Ja, es hatte sich viel verändert, und Adelaide hatte das Gefühl, dass dies nur die Vorzeichen einer nur allzu bald anbrechenden düsteren Zeit waren. Die Trollin merkte es an den lauernden Blicken der sie umgebenden Elfen, an denen sie vorübereilte, um zu Fanfreluches Gemächern zu gelangen. Sie alle warteten auf etwas. Ein Zeichen der Schwäche vielleicht? Aber was würden sie dann tun?
    Der Elfenbezirk Down war noch der angenehmste von allen Bereichen. Licht fiel durch Schächte herein, die die Menschen im
Oben
ursprünglich angelegt hatten, jedoch im Zuge der Erweiterung der Oberstadt London nicht mehr in Anspruch nahmen. Die Elfen nahmen von ihnen Besitz und sorgten dafür, dass die Menschen diese Schächte vergaßen. Einfache Gitter lagen auf ihnen, um die sich niemand kümmerte.
    Durch das natürliche Licht gediehen einige zähe Pflanzen der Anderswelt in der Tiefe, die zugleich Luftreinigungs- und Wachfunktion hatten. So die drehblättrige Schnappzundel, das vierzahnige Duftpölsterchen und einige mehr. Wasser kam an einer Verteilerstelle aus einem angezapften Rohr, und in kleinen Gehegen wurden Hühner und Hasen gehalten sowie Kräutergärtlein angelegt. Down war in jeglicher Hinsicht nahezu autark, im Gegensatz zu allen anderen Bezirken. Das immerhin war Fanfreluche zu verdanken, die ständig einen Krieg von Oben aus befürchtete und Down als Festung betrachtete, gleichzeitig aber nahezu jeden Tag über eine Eroberung Llundains nachdachte, die sie von dort aus leiten wollte.
    Langweilig wurde es in dieser Tiefe nie. Und wenn es gar nichts zu tun gab, sprach man eben über die neuesten Gerüchte jener berüchtigten Bezirke von Middleark, die niemand, der zurzeit lebte, kannte, wenngleich immer neue Geschichten hinzukamen, die nicht alle erfunden klangen. Wie aber konnten sie durchsickern? War es tatsächlich möglich, auch bei magischen Wesen? Manche der in Down lebenden Elfen waren Visionenschläfer … aber allesamt geistig zerrüttet. Man konnte nie wissen, ob sie eine echte Vision hatten oder nur einen Albtraum wiedergaben.
    Adelaide war noch nie in die Nähe eines dieser geheimnisvollen Orte gelangt, die sozusagen aus der Urzeit stammten, wie es hieß. Die Zugänge waren seit jeher verwehrt und versperrt, die meisten Tunnel dorthin zugemauert oder eingestürzt. Trotzdem behaupteten Menschen
und
Elfen mit voller Überzeugung, dass jene Bezirke nach wie vor existierten. Spuken sollte es dort, hieß es, Vampire gingen um und dergleichen Schauergestalten mehr. »Die Dunkle Seite Middlearks« nannten die hiesigen, Llundain zugehörigen Bewohner es. Vielleicht lauerte dort die allgegenwärtige Bedrohung? Vielleicht arbeitete jemand daran, von dort freizukommen?
    Etwas wird geschehen
, dachte Adelaide, während sie auf den mit bunten Stuckarbeiten und glitzerndem Talmi verzierten Bogeneingang Fanfreluches Gemächern zueilte.
Von wo auch immer das Böse kommen mag, ich kann es förmlich schon schmecken
.
    Während von den Bewohnern Middlearks

Weitere Kostenlose Bücher