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Schatten Der Erinnerung

Schatten Der Erinnerung

Titel: Schatten Der Erinnerung Kostenlos Bücher Online Lesen
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Rick, »aber selbst wenn Sie Begleitung hätten, bin ich mir nicht sicher, ob Sie jetzt reisen sollten. Der Doc hat sich dagegen ausgesprochen.«
    Dass sie sich nicht an ihre Begleiterin erinnern konnte, half Regina, schnell wieder zur Besinnung zu kommen.
    »Ich muss ihre Verwandten benachrichtigen, falls ich sie ausfindig machen kann.«
    »Machen Sie sich darüber keine Sorgen. Ich habe für alles gesorgt, aber wenn Sie eine Nachricht senden wollen, werde ich sie für Sie weiterleiten.«
    Regina nickte. »Würde mich meine Stiefmutter willkommen heißen, wenn ich zurückkäme?«
    Rick runzelte die Stirn. »Susan hat sechs Monate nach Georges Tod wieder geheiratet. Als Sie im letzten Monat aus London zurückkamen, waren Sie ihr Gast aber ich bezweifle, dass sie sehr glücklich darüber war. Sie ist nicht sehr viel älter als Sie, und Sie sind einfach viel zu attraktiv. Ich glaube nicht dass sie sehr erfreut darüber wäre, wenn Sie jetzt bei ihr einziehen würden.«
    Regina erwiderte nichts, denn sie war nicht überrascht. Er war nur zu verständlich, wenn eine frisch verheiratete Frau mit ihrem Ehemann allein sein wollte. Noch weniger willkommen machte sie der Umstand, dass Susan nicht viel älter war als sie.
    Plötzlich bekam sie Kopfweh. Sie wandte den Blick zu Slade, der nun auf der Kommode saß und eingehend ihr Frühstückstablett musterte, als ob ihn das, was sich darauf befand, interessierte. Sie wollte seine Aufmerksamkeit erregen, aber er schien entschlossen, ihr auszuweichen. Wenn sie nicht nach San Luis Obispo heimkehren könnte, wohin sollte sie dann?
    »Sie können für eine Welle bei meiner Familie in Miramar bleiben«, bot Rick an.

    »Das ist wirklich überaus freundlich von Ihnen!« Sie glaubte, Slade grunzen zu hören, war sich dessen aber nicht sicher. »Warum wollen Sie mich bei sich aufnehmen?« fragte Regina. »Warum wollen Sie das tun? Es kann lange dauern, bis ich mein Gedächtnis wiederhabe.« Oder nie, dachte sie in einem Anflug von Grauen.
    »Weil ich an den Wert der Familie glaube«, entgegnete Rick. »James hat Sie geliebt und er war mein Sohn. Was mich betrifft, so gehören Sie zur Familie. Ihr Platz ist bei uns in Miramar. Wir werden uns um Sie kümmern, bis es Ihnen wieder gutgeht.«
    Regina presste ihre Hände zusammen. Er bot ihr eine Zuflucht in einer Notsituation an. Dafür war sie dankbar.
    Auch mußte sie daran denken, dass sich Slade ebenfalls dort befand. »Danke«, flüsterte sie und wagte einen Blick auf Slade.
    »Sie haben die Wahl«, sagte Slade steif. »Wenn Sie nach San Luis Obispo zu Ihrer Stiefmutter wollen, bringe ich Sie hin. Falls Sie nach London möchten, werde ich eine Begleiterin für Sie suchen. Als Erbin haben Sie die Mittel dazu, Elizabeth.«
    Sie hielt die Luft an. »Wollen Sie nicht, dass ich bleibe?«
    »Das habe ich nicht gesagt«, erwiderte er. »Ich weise nur darauf hin, dass Sie eine vermögende Frau sind.«
    Er wollte nicht, dass sie blieb. Diese Erkenntnis lähmte sie beinahe. Er wollte nicht nur, dass sie nicht bliebe, vielmehr bot er ihr sogar an, ihr bei der Abreise zu helfen. Sie fühlte sich von ihm verraten. Vor allem aber litt sie Qualen, weil sie ihm vertraute, ihn brauchte.
    »Kannst du zur Verlobten deines Bruders nicht ein wenig netter sein?« rief Rick. »Siehst du nicht, wie sehr du sie aufgeregt hast?«
    Slade klopfte jetzt rhythmisch mit seinem Stiefelabsatz gegen die Kommode, womit er die wie heiße Lava durch seine Adern strömende Energie kompensierte. Etwas Unheilvolles ging von dem gleichmäßigen bum-bum-bum aus. »Wie nett möchtest du mich denn haben?« fragte er sanft.
    Regina sah von einem Mann zum anderen. Wieder erlebte sie einen privaten, tiefen Konflikt mit, der sie eigentlich nichts anging. »Hören Sie auf damit«, rief sie.
    Beide Männer blickten sie überrascht an.
    Sie hielt sich an der Tischkante fest und sah jetzt nicht auf Slade, obwohl ihr bewusst war, dass er sie musterte.
    Nachdem er ihr gegenüber so deutlich geworden war, wollte sie ihn nicht ansehen. »Lassen Sie mich wenigstens alle Fakten erfahren. Stand ich meiner Stiefmutter nahe? Ich meine, vor ihrer Wiederverheiratung?«
    »Nein«, erwiderte Rick unverblümt. »Susan war aufgebracht über die Bedingungen im Testament. Da George wusste, dass Sie James bald heiraten würden, hatte er Ihnen den größten Teil seines Vermögens hinterlassen.«
    »Warum?«
    »George und ich sind zusammen aufgewachsen. George war Waise und wurde in der Missionsstation San

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