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Schatten Der Erinnerung

Schatten Der Erinnerung

Titel: Schatten Der Erinnerung Kostenlos Bücher Online Lesen
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sachlich.
    »Sie waren auf dem Weg nach Miramar zu Ihrer Hochzeit. Mein Bruder Edward und ich wurden von Rick geschickt, um Sie in Templeton abzuholen. Der Zug kam zu spät an - ohne Sie. Von den anderen Passagieren erfuhren wir, dass Sie während des Überfalls abgesprungen waren. Mein Bruder ritt zurück nach Miramar, um Rick zu berichten, was passiert ist. Ich machte mich auf den Weg, um Sie zu finden. Das war nicht schwierig, denn ich musste nur den Eisenbahnschienen folgen.«
    Sie starrte ihn mit weit aufgerissenen Augen an. Einen Augenblick lang dachte sie, die Erinnerung käme zurück.
    Sie glaubte, die Bilder wären da, und sie könnte sie fast vor sich sehen: Verängstigte Menschen, die durcheinanderliefen und stürzten, eine Pistole. Aber der Augenblick war vorüber, bevor sie ihn festhalten konnte, um einen Sinn in die wirren, formlosen Umrisse und Gedanken zu bringen. Sie konnte sich nicht erinnern, aber die bloße Erwähnung, dass sie in einen Zugüberfall verwickelt gewesen war, erschöpfte sie bereits. Ein heftiger Schauer durchfuhr sie.
    Beim Reiten hatte er seine freie Hand auf den Oberschenkel gelegt, und nun berührte er kurz ihren Arm. »Denken Sie nicht länger daran«, riet er ihr. »Es hilft Ihnen nichts, wenn Sie sich noch mehr ängstigen.«
    »Ich habe aber Angst«, sagte sie. Sie drehte sich so, dass sie in seine Augen sehen konnte. Ihre Blicke begegneten sich, aber keiner wandte sich ab.
    »Es gibt keinen Grund, Angst zu haben. Sie werden sich in Miramar so lange erholen, bis Sie ihr Gedächtnis wieder haben.«
    Aber sie konnte sich nicht entspannen. »Was wird, wenn ich mich nie mehr erinnern kann?«
    Er zögerte kurz mit der Antwort. »Sie werden sich erinnern. Aber es wird vielleicht eine Weile dauern.«
    »Und was ist mit diesen Dieben geschehen?« rief sie.
    »Sie sind entkommen.«
    Regina seufzte.
    »Sie werden gefasst werden«, sagte Slade mit fester Stimme »Machen Sie sich nur keine Sorgen darüber. Das soll Sie am wenigsten bekümmern. Hören Sie, Elisabeth, wir schützen unser Eigentum. Das haben wir immer getan und werden es immer tun. Vertrauen Sie mir.«
    Sie reckte sich empor, um wieder in seine Augen zu sehen. Nichts Rätselhaftes lag in seinem Blick, der Entschlossenheit und Verheißung ausstrahlte. Regina glaubte ihm, und mit dem Glauben kam das absolute Vertrauen. Er war der Bruder von James und ihr Retter, nun bot er ihr an, sie zu beschützen. Sie würde dieses Angebot bereitwillig annehmen. »Danke.«
    Er lächelte ihr vorsichtig aufmunternd zu. Ganz kurz und ebenso behutsam lächelte Regina zurück. Da legte er seinen Arm um ihre Taille. Sie richtete ihren Blick darauf und war sofort gefangen von seiner männlichen Ausstrahlung und der beschützenden Geste.
    Dann fragte sie sich, was geschehen werde, wenn sie James trafen, was sicher in allernächster Zeit sein würde. Er musste verzweifelt sein.
    Wieder geriet sie in Panik, als sie versuchte, sich an ihren Verlobten zu erinnern. Bestürzt und erschreckt stellte sie fest, dass Slades Bild unwiderruflich in ihr Gedächtnis eingegraben war, insbesondere der Augenblick, als er seinen starken bloßen Arm um ihre Taille geschlungen hatte. James dagegen war lediglich ein vager, gesichtsloser Schatten. Sie wusste übrigens nicht einmal, wie sie selbst aussah, bemerkte sie bestürzt.
    »Was ist los?« fragte Slade rasch.
    Sein Scharfsinn war geradezu entnervend. »Ich kann mich nicht an James erinnern, so sehr ich mich auch bemühe.
    Das ist beängstigend.«
    Slade erwiderte nichts, aber da sie einander so nahe waren, fühlte sie, wie sich sein Körper wieder anspannte.
    Abrupt ließ er den Arm sinken.
    »Ich weiß nicht einmal, wie ich aussehe«, fügte sie hinzu.

    Eine lange Pause folgte ihren Worten. »Blond«, sagte Slade mit rauher Stimme. »Ihr Haar ist lang und blond. Nicht fahl oder silbern, sondern golden mit einem Rotstich darin.«
    Sie wandte sich zu ihm, überrascht davon, dass er freiwillig eine so genaue Beschreibung von ihrem Haar gegeben hatte. Er sah sie nicht an. »Erzählen Sie mir von Miramar und James«, sagte sie in die eigenartige Stille hinein. Sie merkte, wie sehr es sie freute, dass ihm ihr Haar gefiel. »Erzählen Sie mir alles, was ich wissen müsste.«
    »Miramar?« Seine Stimme wurde sanfter. »Sie werden sich in Miramar verlieben, von dem Moment an, in dem Sie es sehen. Es gibt keinen anderen Platz auf der Welt wie Miramar. Unser Land liegt zwischen dem Santa Rosa Creek im Norden und dem Villa

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