Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schatten der Gegenwart (Für Immer & Länger)

Schatten der Gegenwart (Für Immer & Länger)

Titel: Schatten der Gegenwart (Für Immer & Länger) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria Norda
Vom Netzwerk:
Bestimmend zog er mich zu sich und nahm mein Gesicht
in seine warmen Hände. Das Mondlicht ließ seine blonden Haare leuchten und
reflektierte sich in seinen blauen Augen, die nun fest auf mich gerichtet
waren.
    »Ich gehöre hierher, an deine Seite.
Das habe ich immer und ich werde niemals mehr von dir weichen. Es ist unsere Bestimmung«,
sagte er und kam dabei Wort für Wort, Stück für Stück näher. »Ich habe mich so
nach diesem Moment gesehnt.«
    Und dann trafen sich unsere Lippen.
Doch im Vergleich zu dem Moment vor zwei Jahren, war es richtig. Warm und
fordernd berührten sich unsere Münder und ich spürte seine Zungenspitze auf der
meinen. Alles um mich herum begann sich zu drehen, ein tiefes Verlangen
durchströmte meinen Körper und ich konnte mich nicht von ihm lösen. Ich wollte
es nicht. Meine Hände glitten an seinen Nacken entlang und vergruben sich in
seinen Haaren.
    Innig umschlungen, die Lippen nicht
eine Sekunde voneinander lösend, standen wir da und ich fühlte, wie seine Hände
meinen Körper entlangfuhren – meinen Rücken hinab, die Taille entlang und auf
meiner Hüfte zur Ruhe kamen. Immer schneller ging mein Atem und ich spürte, wie
sehr auch er es genoss. Vielleicht noch mehr als ich. In jeder seiner
Bewegungen, seiner Küsse, lag eine tiefe Sehnsucht, die nun endlich gestillt
wurde.
    Nur langsam lösten wir uns
voneinander und blickten uns tief in die Augen. »Lass mich nie wieder so lange
darauf warten«, raunte er leicht atemlos und strich mir eine Haarsträhne aus
dem Gesicht. Als ich mich umblickte erkannte ich erst, dass wir kurz vor meiner
Haustür zum Stehen gekommen waren.
    »Darf ich denn diesmal mit
reinkommen?« Seine Hände glitten wieder meinen Körper entlang. Er wollte es,
sehr sogar und auch ich wollte, ich wollte es wirklich – doch ich war noch
nicht bereit dazu, noch nicht. Das ich nicht sofort etwas erwiderte war ihm
hingegen Antwort genug und augenblicklich verharrten seine Bewegungen.
    Ich sah die tiefe Enttäuschung in
seinen Augen und wieder stieg dieser Schmerz in mir auf. Aber diesmal war es
ein anderer Schmerz. Hatte ich nun alles kaputt gemacht?
    »Es tut mir leid«, flüsterte ich. »Es
wird geschehen, aber nicht heute.«
    Minutenlang sah er mich nur an, sagte
kein Wort, doch mit jeder Sekunde verschwand etwas von der Enttäuschung und
wandelte sich in Zuversicht.
    »Du solltest ausziehen. Ich kenne da
einen talentierten Makler. Er würde dir auch keine Provision berechnen. Du
könntest ja auch zur Untermiete bei ihm wohnen.«
    »Ich werde auf das Angebot
zurückkommen, ganz bestimmt.« Erleichtert lehnte ich mich an seine Brust. Sein
Herz hämmerte schnell gegen mein Ohr und es galt nur mir.
    Wieder legte er behütend seine Arme
um mich, doch diesmal war es nicht das bloße Verlangen. Es war ein fester Halt,
unerschütterlich, stark, beschützend. Ich hatte einen neuen Beschützer an
meiner Seite, der auf mich Acht gab und für mich gegen das Leben kämpfte. Ein tapferer
Ritter, der nicht bei dem ersten Rückschlag in die Flucht geschlagen wurde.
    »Ich habe mich neulich mit einem
befreundeten Barmann unterhalten und er würde uns die Chance geben, in seinem
Club aufzutreten. Was sagst du? Willst du, wenn auch nicht das Bett, die Bühne
mit mir teilen?«
    Er sagte es ohne jeglichen Vorwurf
und doch schmerzte es. Ich war feige, zog mich zurück, stieß ihm vor den Kopf –
dabei wollte er nur mich. Mehr nicht, nur mich .
    Ich löste mich von ihm und sah ihn
an. »Aber wenn wir das machen, dann müssen wir auf jeden Fall mehr üben, sonst
bringt mich das Lampenfieber um.«
    »Also ich habe kein Problem damit,
mehr Zeit mit dir zu verbringen.« Breit grinsend lächelte er mich an.
    »Ich auch nicht«, entgegnete ich und
nun war ich diejenige, die den Kuss eröffnete.
    Es fühlte sich warm an, fast heiß –
und vor allem richtig.
    * * *
    Als ich in meiner Wohnung stand,
schwirrte mir immer noch der Kopf von den letzten Berührungen.
    Sofort wand ich mich in Richtung
Küche und schaltete das Licht an. Funkelnd sah er mich an, lag anklagend da –
mein Puzzle, Robert. Seit es mir gelungen war ihn als ein Gesamtbild zusammenzusetzen,
hatte ich den Raum so gelassen. Ich war jeden Morgen um die Blätter herum
balanciert, sorgfältig darauf bedacht, nichts zu zerstören.
    »Es ist vorbei«, flüsterte ich seinen
Augen entgegen und sie schienen dasselbe zu empfinden. Er selbst hatte gewollt,
dass ich ihn hinter mir ließ. Ich würde ihn niemals vergessen, dafür

Weitere Kostenlose Bücher