Schatten der Hölle: Der Blutkrieg der Weißen Hexen (German Edition)
getäuscht in der ganzen Aufregung? Ich versuchte, meine Gedanken daran zu verdrängen, um unsere Liebe so unbeschwert wie möglich zu gestalten. Und das gelang mir auch bis zu jenem Samstag im August. Ein wundervoller Tag lag hinter mir. Wir waren mit Arkus Moped ins Grüne gefahren und hatten unser Zusammensein genossen.
Der Traum und die Fee
Wir liebten uns unter freiem Himmel und ich hätte vor Glück die Welt umarmen können. Ich schlief ein wie ein Murmeltier und dann tauchte er auf! Der Traum! Eine große Fee mit einem wunderschönen Gesicht erschien mir.
Leise sprach sie: „Angelina, erwache. Betrete den Pfad Deiner Bestimmung. Die Zeit ist reif. Löse das Rätsel und der erste Schritt Deiner Reise ist getan.“ Sie beugte sich zu mir und flüsterte: „Dünner als der Stil eines Blattes, biegsam wie Gummi. Es wächst wie eine Blume, doch gehört dem Menschen. Du findest diese besondere Eine unter den Augen des Herrn Jesus Christus. Verbeuge Dich vor ihm und Du wirst es entdecken.“
Dann verschwand sie und als ich am nächsten Morgen erwachte, wusste ich, dass ich meine Aufgabe nicht zur Seite schieben konnte. Oma hatte erklärt, dass mit dem Beginn meiner Suche nach der Lösung des Rätsels die Widersacher erwachten und mir das Leben so schwer wie möglich machen würden. Ich war geschockt!
Mit einem Schlag war ich meiner Bürde bewusst. Arkus wollte ich nicht verlieren, doch die Lösung des Rätsels würde mich fordern, alle Kräfte, die ich hatte, benötigen, um zum Ziel der ersten Etappe zu gelangen. Ein Jahr war nichts passiert, jetzt war es da. Das Rätsel. Es blieb mir noch wenig Zeit, um die sieben Zeichen zu finden. Wie sollte ich das nur schaffen? Die Aufgabe ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Niemand durfte ich um Rat fragen, hatte mich Oma gemahnt. Und keinem Menschen davon erzählen.
Ich war ganz auf mich alleine gestellt, konnte niemanden um Hilfe fragen und keinen Beistand erwarten: Dünner als der Stil eines Blattes, biegsam wie Gummi. Es wächst wie eine Blume, doch gehört dem Menschen. Du findest diese besondere Eine unter den Augen des Herrn Jesus Christus. Verbeuge Dich vor ihm und Du wirst es entdecken. Immer wieder dachte ich an diesen Satz. Tag und Nacht verfolgte er mich. Als ich eines Abends alleine auf unserer Terrasse saß, meine Eltern waren bei Freunden, hörte ich plötzlich ein Rascheln im Gebüsch. Ich drehte mich um, doch konnte ich niemanden entdecken.
Mit einem Mal vernahm ich ein Atmen. Dann ein Schleckgeräusch. Ich drehte mich erneut um, doch wieder sah ich niemanden. Als ich allerdings so etwas wie das Auftreten von Hufen hörte, wurde mir mulmig zumute. Ich stand auf, wollte ins Haus gehen, doch plötzlich wurden meine Gedanken wirr und durcheinander. Ich bekam Panik, konnte nicht mehr klar denken und war wie berauscht.
Ein schrecklicher Geruch kroch in meine Nase und ich sah alles nur noch ganz verschwommen. Und dann geschah es: Ein Nagu tauchte vor mir auf. Oma hatte mich vor ihnen gewarnt.
Nagus sind Seelenfänger, die mit ihrem Duft berauschen und vergiften. Sie sind riesig groß. Haben Zähne wie Haie, eine Zunge, die so lang ist wie ein Fußballplatz und vier Beine mit Hufen. Ihr Körper ähnelte ein wenig einem Nashorn, doch die Krallen waren scharf wie Rasierklingen. Sehen konnte man die Nagus nur in einem Art Traumzustand. Das Nagu schnappte mich mit seiner Zunge, holte tief Luft und atmete ein. Es versuchte, meine Seelenkräfte auszusaugen.
Mein Ring blinkte immer intensiver und ich verlor Energie. Ich war fast unbeweglich, versuchte wach zu bleiben und dagegen anzukämpfen. Es gelang mir nicht, mich zu wehren, weil ich einfach zu schwach war. Immer stärker wurde das Saugen und ich drohte, in Ohnmacht zu fallen.
Oma hatte mir erzählt, dass Nagus an der Nase empfindlich waren und sofort die Flucht ergriffen, wenn sie von Feuer bedroht werden. Doch wo sollte Feuer herkommen und wie konnte es mir gelingen, die Nase zu erreichen? Doch plötzlich kam Malu eilig herangeflogen. Mein Rabe! Zielsicher schoss er auf den Nagu zu, pickte fest in dessen Nasenspitze und ich hörte ein jammerndes Brüllen. Das Saugen hörte auf, ich kam wieder zu Kräften und erinnerte mich an den Zauberspruch, den mir Oma gelehrt hatte.
„Aka Laurum Sausum Feutus“, rief ich laut und direkt neben dem Nagu schoss eine Feuerfontäne aus dem Boden. Der Nagu zuckte zusammen, fauchte mir zu und verschwand im Galopp. Völlig
Weitere Kostenlose Bücher