Schatten der Hölle: Der Blutkrieg der Weißen Hexen (German Edition)
Verbeuge Dich vor ihm und Du wirst es entdecken. Direkt vor mir lag ein golden schimmerndes Haar auf dem Marmorboden vor dem Altar.
Ich versuchte es aufzuheben und sofort klebte es an meinem Finger. Es glänzte so, als ob es von einem Lichtstrahl umgeben war. Vorsichtig legte ich es in mein Amulett, das ich um den Hals trug, bekreuzigte mich und sagte Danke für das Geschenk, den Schutz und die Kraft, die mir verliehen wurde.
Ich hatte das erste Zeichen gefunden, trug es unter meinem Herzen und freute mich schon jetzt auf die zweite Aufgabe. Als ich die Kirche verlassen hatte, vernahm ich ein Sausen, so, als ob mich eine Windböe erfasst hätte. Doch es wehte kein Lüftchen, aber irgendetwas schien mich umhüllt zu haben. Ich hielt mein Amulett fest, als sich in Bruchteilen von Sekunden der Himmel zuzog.
Tiefschwarze Wolken hatten sich zusammengezogen und begleitet von Blitz und Donner schossen Hagelkörner auf die Erde. Ich rannte so schnell ich konnte, sprang über die Pfützen und war nicht richtig bei mir.
Als ich die Straße überqueren konnte, bekam ich einen Stoß in den Rücken, obwohl keine Menschenseele in meiner Nähe war. Ich stolperte auf die Straße und ein Auto raste heran. Der Fahrer bremste. Doch zu spät. Der linke Reifen rollte über meine Hand, ein Knacks. Dann wurde es dunkel um mich herum.
Ich erwachte im Krankenhaus. Ich sah alles neblig um mich herum. Meine Hand schmerzte und mein Kopf brummte. Ich versuchte, besser zu sehen, riss die Augen auf und erblickte meine Oma, die zärtlich meine gesunde Hand streichelte.
„Du hast das erste Rätsel gelöst, Angelina. Die Angriffe werden stärker. Wir müssen mehr auf Dich aufpassen“, sagte sie mit sanfter Stimme, aber einem sehr ernsten Unterton.
Ich griff sofort nach meinem Amulett, das glücklicherweise noch um meinen Hals hing. Ich war bei dem Sturz auf den Kopf gefallen und hatte eine schwere Gehirnerschütterung erlitten. Meine Hand war gebrochen und lag in Gips. Aber ich hatte großes Glück, denn wenn mich der Wagen frontal erwischt hätte, würde ich anstatt im Krankenbett wohl im Sarg liegen.
„Du darfst auch in Deiner Euphorie nicht unachtsam sein. Das nutzen die Widersacher sofort aus“, mahnte Oma und der Unfall hatte mir schmerzhaft gezeigt, wie recht sie hatte.
Meine Eltern waren völlig aus dem Häuschen, als sie ins Zimmer kamen. Mama weinte und Papa schimpfte über den Autofahrer, den jedoch keine Schuld traf. Das erklärte ich in aller Deutlichkeit.
Ich sehnte mich nach Arkus, doch er meldete sich nicht. War ihm etwas zugestoßen oder hatte er kein Interesse mehr an mir? Ich zerbrach mir den Kopf, sprach auf seine Mailbox, schickte ihm SMS am Fließband, doch keine Reaktion. Auch an seinem 18. Geburtstag hörte ich nichts von ihm. Ich war sehr traurig darüber und Enttäuschung mischte sich mit Sorgen über Arkus.
Das war nicht seine Art. Er war immer zuverlässig und wäre sofort ins Krankenhaus gekommen. Irgendetwas stimmte nicht. Doch in meinen Visionen und Träumen kam ich vorerst nicht dahinter. Dafür wunderten sich die Ärzte, dass meine Heilung ungewöhnlich schnell verlief. Nach zwei Wochen waren meine Knochen wieder zusammengewachsen und auch mein Kopf war komplett in Ordnung. Der Arzt meinte, das käme einem Wunder gleich und zweifelte an der Echtheit der Röntgenaufnahmen.
Jedenfalls war ich froh, wieder zu Hause sein zu können. Natürlich ging mir Arkus nicht aus dem Kopf und als ich wieder in die Schule konnte, erkundigte ich mich bei seinen Klassenkameraden nach ihm. Ich war fertig, völlig verzweifelt, als ich erfuhr, dass Arkus die Schule verlassen hatte und keiner wusste, wo er sich aufhielt. Was war das? Was sollte das bedeuten? Wir waren verliebt und bei unserem letzten Treffen, kurz vor meinem Unfall, war alles so wie immer gewesen. Warum also sollte Arkus einfach die Flucht ergreifen?
Ich recherchierte auf Google nach ihm, schaute auf seinem Facebookprofil, doch seit Wochen keine neuen Einträge mehr. Arkus war verschwunden. Spurlos, ohne eine einzige Nachricht. Ich war ratlos und zutiefst enttäuscht. Doch etwas tief in mir, wollte mir klar machen, dass Arkus weg musste, etwas zu erledigen hatte, was wichtig war für sein gesamtes Leben.
Nachts träumte ich von ihm. Sah , wie er gegen Mächte kämpfte, große Qualen zu erleiden hatte und seine Hände nach mir ausstreckte. Arkus schrie laut, wehrte sich, wollte fliehen, doch er wurde
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