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Schatten der Hölle: Der Blutkrieg der Weißen Hexen (German Edition)

Schatten der Hölle: Der Blutkrieg der Weißen Hexen (German Edition)

Titel: Schatten der Hölle: Der Blutkrieg der Weißen Hexen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Rensch
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wirkte so ruhig und friedlich. Es war tiefe Nacht, doch niemand schien schlafen zu können. Zu aufregend waren die letzten Tage gewesen und alle wollten schnellstmöglichst wieder zu einer Normalität zurückkehren. Den Sieg über das Böse konnten die meisten noch gar nicht wahrnehmen. Zu kraftlos waren Körper und Seele. Noch pochte ein wenig Misstrauen in den Gedanken, ob tatsächlich alles überstanden war.
     
    Als langsam die Sonne aufging, erblickte ich zwei Kojoten, die um das Lager herumschlichen. Sie bewegten sich behäbig, waren abgemagert und schienen hungrig zu sein. Der Krieg, die Lavateppiche und das Feuer hatten die Vegetation zerstört und die Landschaft in eine karge Wüste verwandelt. Nahrungsquellen waren rar und die Tiere litten unter dieser Öde. Die Bewohner des Lagers hatten ebenfalls nur noch wenig Proviant und mussten sich die Rationen einteilen. Korn war keines mehr vorhanden, nur noch wenige Reserven an Brot, Wein und Tee, die in einem unterirdischen Lagerhaus neben dem braunen Zelt versteckt waren. Jeden Morgen wurde Nahrung ausgeteilt und die zugeteilten Mengen immer knapper. Einige Männer waren bereits ausgezogen, um neue Nahrungsquellen zu suchen. Doch sie kehrten immer wieder erfolglos zurück.
     
    Miron beriet sich immer wieder mit dem Schamanen. Sie wirkten resigniert und machten sich Sorgen, wie sie alle satt bekommen könnten. Plötzlich hatte ich eine Idee, die den Menschen vielleicht wieder Hoffnung bringen könnte, denn viele fürchteten schon den Hungertod. Ich bat Bandira, mir ein Gespräch mit Miron und dem Schamanen zu vermitteln.
     
    Hoffnungsvoll wartete ich auf meinem Lieblingsstein am Rande des Lagers und konnte beobachten, wie mittlerweile sechs Kojoten hungrig umherstreiften. Sie taten mir leid, aber die Vorräte waren zu knapp, um ihnen etwas davon abzugeben. Kurze Zeit später kam Bandira zu mir und führte mich zu Miron und dem Schamanen.
     
    Sie begrüßten mich herzlich: „Wir haben gehört, Du willst uns morgen verlassen“, sagte Miron. Ich nickte und er erwiderte: „Das ist sehr schade. Wir haben Dich in unsere Herzen aufgenommen. Doch wir verstehen, dass Du Deine Heimat wiedersehen willst.“
     
    „Ich muss noch einmal zurück ... Ich weiß nicht, ob ich dort zurechtkomme. Aber ich muss es versuchen“, erklärte ich „Deine Seele wird ruhen, wenn Du diesen Schritt vollzogen hast“, meinte der Schamane, „egal, wo anschließend Dein Weg tatsächlich hinführt.“ Sie blickten mich mit einem weisen Lächeln an und Miron fragte: „Du hast ein Anliegen?“ Ich nickte und erklärte, was ich ihnen vorschlagen wollte:
     
    „Während meiner Mission musste ich sieben Rätsel lösen und am Ende ein weiteres. Ich musste anfangs Symbole finden. Alle, die ich gefunden habe, waren danach meine Helfer auf der Suche nach dem Buch ... Nur eines blieb übrig. Ein Goldweizenkorn. Es ist magisch, wächst immens schnell und wirft tausendfach mehr Korn ab. Ich will es Euch geben, damit die Hungersnot ausbleibt.“ Ich holte es aus meinem Amulett und überreichte es Miron. Er betrachtete es mit staunenden Augen und der Schamane meinte: „Beim Sonnengott. Ein wahres Goldkorn voller Magie. Wundervoll, voller Energie ...“
     
    Miron strahlte: „Es kann unsere Rettung sein.“ Dann umarmte er mich und sagte: „Angelina. Die Sonne hat uns Dich geschickt. Du wirst immer zu uns gehören, egal, wo Du sein wirst. Noch heute werden wir es verkünden. Das wird den Menschen wieder Mut geben.“
     
    Ich war glücklich, geholfen zu haben und setzte meine Verabschiedungstour fort. Als Bandira mit Tabalon zu mir kam, wunderte ich mich. Mittlerweile liefen fast 100 Kojoten um das Lager. Sie waren zwar noch weit entfernt, doch warum vermehrten sie sich in so kurzer Zeit? Hunger? Vielleicht war es wirklich nur der knurrende Magen, der sie hierher trieb, in der Hoffnung, doch etwas abzubekommen. Tabalon drückte mich: „Unsere Späher suchen weiter nach Arkus. Aber bisher keine Spur von ihm“, erklärte er mir. „Doch Arkus kennt jeden Winkel hier“, versuchte er mir Mut zu machen, „und er ist zäh, sehr zäh. Seinen Tod habe ich in meiner Seele noch nicht gespürt ... Schade, dass Du uns jetzt verlässt. Aber was sein muss, muss getan werden.“
     
    Ich bedankte mich bei ihm und flüsterte ihm ins Ohr: „Eins musst Du mir versprechen. Ganz fest!“
     
    Er schaute mich kurz an und nickte. „Mache Bandira zur glücklichsten Frau der Welt.“ Er lachte und Bandira fragte

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