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Schatten der Hölle: Der Blutkrieg der Weißen Hexen (German Edition)

Schatten der Hölle: Der Blutkrieg der Weißen Hexen (German Edition)

Titel: Schatten der Hölle: Der Blutkrieg der Weißen Hexen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Rensch
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sie: Weiß, blau, gelb ...
     
    Ich fragte Mathlun, was das zu bedeuten habe und er antwortete: „Die Schmetterlinge sind die Freunde der Einhörner. Wir freuen uns, wenn wir sie sehen. Sie begleiten uns auf unseren Reisen. Jeder Schlag eines Schmetterlingsflügels bewirkt den Gesang der Engel. Ihre Melodie ist traumhaft. Beobachte sie und höre genau hin.“
     
    Anfangs vernahm ich keinen Ton, doch als ich mich mit den Schmetterlingen verband, hörte ich wunderschöne Melodien. Sie erfassten mich ganz, bewirkten tief in mir ein Gefühl des Friedens und der Liebe.
     
    Nach zwei Tagen und zwei Nächten legten wir eine Pause ein. Auf einer Alm hoch in den Bergen rasteten wir. Die Einhörner schliefen auf der saftigen Wiese und ich unterhielt mich mit Mathlun.
     
    „Mein Freund“, sagte ich, „erzähle mir über die Einhörner.“
    Mathlun lächelte: „Gerne. Die Pferde werden nach ihrem Tod zum Einhorn. Pferde, die zu Lebzeiten die höchste Einweihungsstufe erreichen, werden schon vorher zu einem Einhorn. Unsere Aufgabe ist es, die Tierwelt zu schützen und den Menschen ein liebevolles Gefühl zu allen Tieren zu vermitteln. Wir erscheinen ihnen im Schlaf, in ihren Gedanken und führen sie zu den Pferden, die zu ihnen passen. Es ist für uns das Schönste, wenn Menschen Pferde, aber auch andere Tiere lieben, sie pflegen, sie Freundschaft zu ihnen pflegen. Wir leiden schrecklich, wenn Tiere schlecht behandelt werden. Dann ziehen wir uns vor diesen Menschen zurück.“
     
    Ich hörte gespannt zu und fragte: „Und was ist Deine Aufgabe, wenn unsere Reise beendet ist?“
    Mathlun blickte mir tief in die Augen: „Jede Antwort kommt zur rechten Zeit. Du erfährst sie, wenn die Reise beendet ist. Jetzt müssen wir unsere Energie in den Weg zu Deiner Familie stecken.“
     
    Ich konnte so viel von Mathlun lernen und war sehr froh, seine Freundschaft genießen zu dürfen. Als wir am nächsten Morgen die Reise fortsetzten, spürte ich immer mehr das Gefühl der Heimat. Die Gerüche, die Farben der Landschaft, die Architektur und die Natur holten tiefe Erinnerungen in mir hervor. Die gesamte Mission, die ganzen Abenteuer tauchten noch einmal in mir auf und dann erreichten wir die Stadtgrenzen meines ehemaligen Zuhauses. Die Einhörner und Mathlun ließen sich auf einer Weide nieder. Nachdem ich von Mathlun abgestiegen war, beugte er seinen Kopf zu mir: „Angelina, meine Freundin, Deine Heimat ist erreicht.“
     
    „Ja“, erwiderte ich nachdenklich und ein klammes Gefühl machte sich in meinem Herzen breit. „Jetzt müssen wir zu meinen Eltern“, bemerkte ich.
    Mathlun schaute mir tief in die Augen: „Unsere gemeinsame Reise ist vorerst beendet. Die Kolonie der Einhörner wartet auf mich. Ich muss meinen Thron besteigen.“
     
    Meine Gedanken kreisten: „Trennen sich hier unsere Wege?“, fragte ich zögerlich.
    „Unsere Wege trennen sich nie“, beruhigte Mathlun. „Doch ich kann nicht mehr mit Dir ziehen. Wir beide haben unsere Mission erfüllt ... Aber Angelina, wenn Du mich brauchst, dann schicke mir Deine liebevollen Gedanken und ich werde bei Dir sein. Versprochen. Und wenn Du eines Tages zurück zu Arkus willst, werden wir Dich dorthin begleiten.“
     
    Ich musste weinen, doch wünschte Mathlun alles Gute. Ich gab mich tapfer, denn ich wollte ihm den Abschied nicht noch schwerer machen, als er bereits war. Ich streichelte seine Schläfe, umarmte ihn und bat ihn, schnell seine Reise fortzusetzen, denn Abschiede konnte ich nicht ertragen. Mathlun nickte mir zu und galoppierte erhaben und wunderschön davon. Pipo piepste und so war ich froh, zumindest nicht ganz alleine zu sein.
     
    Traurig machte ich mich auf den Weg zu meinem Elternhaus. Wir spazierten vorbei an Feldern, Wiesen und Wäldern. Alles schien so wie früher, nur nahm ich es mit anderen Augen wahr. Ich sah die geistigen Kräfte hinter der Natur, die kleinen Wesen, die für die Wachstumskräfte sorgten. Pipo schaute sich neugierig um: „Dein Zuhause?“, fragte er keck. „Das war mein Zuhause, ob es das noch ist, wird man sehen“, antwortete ich.
    „Mein Zuhause ist immer gleich“, erwiderte er. „Ich bin bei Arkus zuhause. Da kriege ich Futter, Streicheleinheiten und darf frei herumfliegen. Was will ich mehr?“
     
    Ich beneidete Pipo wegen seiner Klarheit. Er wusste, wo er hingehörte und war glücklich. Vielleicht machte ich mir zu viele Gedanken, dachte zu viel nach und war zu wenig frei in meinen Entscheidungen? Mir war bewusst,

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