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Schatten Der Versuchung

Titel: Schatten Der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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könntest Gabrielle am Leben erhalten. Was haben sie damit gemeint?
    Ich wache über Gabrielles Geist. Die anderen werden weiter versuchen, ihren Körper zu heilen, und als Nächstes wird Falcon ihr Blut geben. Daraufhin werden sie ihre Heilungsversuche fortsetzen, und Mikhail wird sie mit seinem Blut nähren. Erst dann wird die Umwandlung einsetzen. Wenn sie stark genug ist, wenn ihr Wille und mein Wille stark genug sind, wird sie am Leben bleiben.
    Natalya beschleunigte ihr Tempo, indem sie über eine Wiese jagte und mit gewaltigen Sprüngen über einen Hügel setzte. Sie nahm auf ihrem Weg zu dem Ort, den Vikirnoff sich für den Kampf ausgesucht hatte, jede Abkürzung, die sie finden konnte. Kannst du das denn machen und gleichzeitig kämpfen ?
    Natürlich.
    Natürlich, wiederholte sie sarkastisch. Warum frage ich überhaupt? Du bist unbesiegbar. Mit wie vielen haben wir es zu tun?
    Wir?
    Ja, wir. Und fang bloß keinen Streit an. Du bekommst sowieso schon genug Ärger mit mir.
    Sie empfing den kurzen Eindruck von Zähnen, die zusammenschnappten. Fünf. Aber nicht Maxim.
    Bei dem Namen machte Natalyas Herz einen Satz. Das ist zwar eine Erleichterung, aber ich wüsste gern, warum er nicht dabei ist. Wenn er sich schon die Mühe gemacht hat, eine Falle aufzustellen, warum ist er dann nicht hier bei seinen Helfershelfern? Du könntest direkt in einen Hinterhalt geraten.
    Schau nach Norden. Dort findet gerade ein Kampf statt. Der Nachthimmel ist hell erleuchtet von Blitzen, und die Erde stöhnt. Ich glaube, Maxim war unterwegs und ist auf einen sehr erfahrenen Jäger gestoßen. Schau dir den Himmel an.
    Ein kaum merklicher Unterton schwang in seiner Stimme mit. Erwartung? Vorsicht? Natalya konnte nicht den Finger darauflegen, aber sie hielt kurz inne und schaute in Richtung Norden. In der Ferne zuckte ein Blitz über den Himmel, nicht im Zickzack, sondern in der Form eines leuchtenden, Feuer speienden Drachens. Ihr stockte der Atem, und sie konnte sogar unter dem dichten Fell der Tigerin spüren, wie das Mal auf ihrer Haut zu pochen anfing.
    Das ist das Zeichen der Drachensucher. Kein anderer Karpatianer benutzt im Kampf dieses Bild. Soweit ich weiß, gibt es nur noch dich und Dominic. Natürlich ist die Welt groß, und es können durchaus noch mehr von euch am Leben sein.
    Trotz der Situation, trotz ihrer wilden Hetzjagd über die Hügel erschauerte Natalya unwillkürlich bei dem Anblick des Drachens in der Luft. Erst nach einem Moment fiel ihr auf, dass Vikirnoffs Stimme aus größerer Distanz kam, als sie zunächst geglaubt hatte. Er lenkte sie ab, mit einer Sache, von der er wusste, dass sie Natalya, wenn auch nur für einige wenige Minuten, von seiner Fährte abbringen würde, sodass er bessere Chancen latte, die Vampire von ihr wegzulocken.
    Die Tigerin jagte mit atemberaubender Geschwindigkeit weiter den Hügel hinauf und in den Schutz der Bäume. Warum  nennt man sie Drachensucher? Sie würde sich nicht anmerken lassen, dass sie sein kleines Manöver durchschaut hatte. Er führte die Vampire an einen bestimmten Ort, und durch ihre telepathische Verbindung mit ihm hatte sie eine vage Vorstellung, wo das sein könnte. Aber Vikirnoff tat sein Bestes, um seine Gedanken zu verschleiern. Natalya legte an Tempo zu und bewegte sich so schnell wie möglich, ohne sich völlig zu verausgaben.
    Drachen verkörperten für die Drachensucher irdische und überirdische Macht, Weisheit und Stärke, und sie suchten die Macht und die Weisheit der Drachen. Es war nicht sosehr das schwer greifbare Geschöpf, das sie suchten, sondern der Code, alles, was der Drache repräsentierte. Wir glauben, dass in grauer Vorzeit eines dieser legendären Wesen dem ersten Drachensucher gewisse Gaben verlieh oder dass vielleicht ein Drache unter ihren Vorfahren war. Wer weiß schon, was wahr ist?
    Die Erde bebte unter den Pranken der Tigerin, die sich knurrend vom Boden abstieß, während sie sich prüfend umsah. Über ihr verdüsterte sich der Himmel, Wolken verdeckten einen Stern nach dem anderen und schoben sich wie ein rotbrauner Fleck vor den Mond. Der Wind frischte auf und wehte durch die Bäume, sodass die Blätter leise raschelten. Sie duckte sich tiefer und bahnte sich vorsichtig einen Weg durch das dichte Unterholz.
    Indem sie in die Luft witterte, konzentrierte sie alle Sinne der Tigerin zusammen mit ihren eigenen auf die Nacht, um Informationen zu sammeln. Ein paar Meilen entfernt hatte ein weiterer Kampf begonnen. Vikirnoff hatte

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