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Schatten Der Versuchung

Titel: Schatten Der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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seine Stellung bezogen, und ganz wie sie es befürchtet hatte, weigerte er sich, den Vampiren zu zeigen, dass er sie getäuscht hatte, indem er nach wie vor vorgab, Prinz Mikhail zu sein, und keinen Versuch mehr unternahm, ihnen zu entkommen.
    Du bist ein Idiot. Sie murmelte es mehr zu sich selbst als zu ihm. Zum Teufel mit dem Kerl! Er konnte einfach nicht vernünftig sein, wenn es ums Kämpfen ging. Sie selbst hielt viel von dem alten Sprichwort »Aufgeschoben ist nicht aufgehoben«. Nachdem sie die letzten Meilen in lockerem Tempo zurückgelegt hatte, nahm sie im Schutz des dichten Buschwerks wieder ihre natürliche Gestalt an, zog sich hastig an, verstaute ihre Waffen und setzte sich einen Moment hin, um wieder zu Atem zu kommen.
    Immer wieder zuckten Blitze über den Himmel, und ein widerwärtiger Gestank deutete darauf hin, dass Vikirnoff mindestens einen der Vampire erledigt hatte. Natalya schlich lautlos durch das dichte Unterholz, um besser sehen zu können, was gerade vorging. Als sie einen belaubten Ast beiseiteschob, stockte ihr der Atem.
    Vikirnoff bewegte sich kraftvoll und geschmeidig und mit der Anmut eines Tänzers. Seine markanten, männlichen Züge waren hart und bar jeder Emotion und ungeheuer konzentriert. Sie konnte ihn klar hinter Mikhails Aussehen erkennen, seine Entschlossenheit, seine Anspannung. Mit atemberaubender Geschwindigkeit drang er in den Kreis der Vampire ein und schlug zu, noch ehe sie sich rühren konnten.
    Während er diesen ungleichen Kampf gegen so viele Gegner ausfocht, starrte Natalya ihn wie gebannt an, fasziniert von seiner männlichen Schönheit. Noch nie hatte sie eine derartige Demonstration von Macht und Können gesehen. Er floss wie Wasser um die Vampire herum, bewegte sich dabei ständig im Kreis und streifte mit den Füßen kaum den Boden. Bewunderung und Respekt erfüllten sie.
    Natalya blieb in geduckter Haltung hinter dem Gesträuch, ohne den Blick von ihm zu wenden, so hingerissen war sie, so stolz auf ihn. Das Spiel seiner Muskeln zeichnete sich unter seinem Hemd deutlich ab, und er sah elegant und kriegerisch zugleich aus. Sein langes Haar, das bei jeder Bewegung durch die Luft schwang, schimmerte wie schwarze Seide. Sie konnte Mikhails Äußeres kaum sehen, so stark war Vikirnoffs Bild in ihr Inneres eingebrannt. Auch die Tigerin in ihr erkannte ihren Gefährten und rührte sich. Das Mal des Drachens brannte, weil Vampire in der Nähe waren, aber es erglühte in einem anderen Feuer, als sie Vikirnoff beim Kämpfen zusah.
    Nie würde sie diesen Augenblick vergessen, in dem er vor Macht und Energie strahlte und sich mit fließender Anmut und absolut gnadenloser Entschlossenheit bewegte. »Du bist mein Gefährte des Lebens.« Sie flüsterte es, voller Ehrfurcht über die Tatsache, dass ihr Körper es vor ihrem Geist erkannt und akzeptiert hatte.
    Staunend beobachtete sie, wie er buchstäblich ein Herz aus der Brust riss, während zwei Vampire in der Luft, dort, wo er gerade noch gewesen war, aufeinanderprallten. Sie spürte, dass sie einem sorgfältig choreografierten Kampf zusah, in dem jede Bewegung einstudiert war.
    Vikirnoff stiftete mit seinem schwindelerregenden Tempo Verwirrung unter den Vampiren, um zu verhindern, dass sie seine Maskerade durchschauten. Sie waren noch Anfänger, Figuren, die Maxim als Kanonenfutter einsetzte, um so viel Schaden wie möglich anzurichten und die gegnerische Verteidigung zu schwächen. Vikirnoff war überzeugt, dass Maxim die Neulinge zum Gasthof geschickt hatte, um dort zu kämpfen und mit etwas Glück die Bewacher Prinz Mikhails zu verwunden. Maxim hatte mit Sicherheit geplant, rechtzeitig zu kommen, um Mikhail zu töten, aber er hatte weder einbezogen noch erwartet, dass der Zufall einen weiteren erfahrenen Jäger ins Spiel bringen würde.
    Als Vikirnoff sich in Dunst auflöste, um den beiden erfahrensten der Untoten auszuweichen, warf er einen Blick in Richtung Norden. Nach dem Himmel zu urteilen, machte dort der Drachensucher gerade Jagd auf Maxim. Der Meistervampir war offenbar nicht so dumm, einen derart erfahrenen Jäger ohne deutlichen Vorteil zu bekämpfen, und zog es vor, einstweilen das Weite zu suchen. Durch das unvermutete Eingreifen des Drachensuchers war die Falle im Gasthaus entschärft worden, bevor es zu schweren Verlusten kommen konnte.
    In der Form von Dunst strömte Vikirnoff hinter einen dunkelhaarigen Vampir, nahm dabei erst in letzter Sekunde wieder seine ursprüngliche Gestalt an, packte den Kopf

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