Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schatten der Wahrheit

Schatten der Wahrheit

Titel: Schatten der Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Delrio
Vom Netzwerk:
anders aus. Nur, wie ich schon sagte, ich mag Sie. Steigen Sie wieder in Ihren Mech, und Sie haben freies Geleit zurück zu Ihren Linien.«
    Kapitänin Bishop verkniff sich eine Entgegnung. Für Söldnerbegriffe war es ein großzügiges Angebot, und falls Farrell nicht verstand, welch eine Beleidigung es für ihre Begriffe war, dann war jetzt nicht der Zeitpunkt, es ihm zu erklären. Sie stapfte in eisigem Schweigen zurück zu ihrem Rudeljäger.
    »Vergessen Sie nicht, was ich gesagt habe«, rief Farrell ihr im Stehen hinterher. Sie blieb stehen, den linken Fuß auf der Mechleiter, und schaute sich zu ihm um. »Wir können immer neue Leute gebrauchen. Wenigstens sollten wir nicht gegeneinander kämpfen. Ich könnte mehr von Ihrer Sorte gebrauchen.«
    Dann setzte er sich wieder und legte eine neue Patience.
    Bishop stieg die Leiter ins Cockpit des Rudeljäger hinauf und verriegelte die Luke. So schnell sie konnte legte sie Kühlweste und Neurohelm wieder an und spulte die primären und sekundären Codesequenzen ab. Sie musste so schnell wie möglich zurück in die Stadt, um der Countess die schlechte Nachricht zu überbringen.
    Sie beschleunigte den Kampfkoloss auf Höchstgeschwindigkeit, und der Rudeljäger rannte mit weiten, raumgreifenden Schritten fast hundert Stundenkilometer schnell nach Nordosten, wo die Linien der Highlanders schwer unter Druck standen. Bis jetzt hatte sie noch kaum Munition verbraucht und die Wärmebelastung war annehmbar. Sie schaltete auf allgemeine Frequenz und suchte nach Hinweisen, wo das Eingreifen eines Mechs einen entscheidenden Unterschied machen konnte.
    Die schiere Masse der Funksprüche in der Nähe des Wasserwerks deutete darauf hin, dass sich der Kampf dort zuspitzte. Sie änderte den Kurs Richtung Osten, dann wechselte sie auf die Frequenz der Countess.
    »Mylady, ich habe Neuigkeiten, die ich Ihnen besser persönlich mitteile. Wo können wir uns treffen?«
    Sie erhielt keine Antwort.
    Februar 3134, Trockenzeit
    Brigadegeneral Griffin tigerte in seinem zeitweiligen Hauptquartier in Fort Barrett auf und ab. Sein Adjutant, Commander Owain Jones, begleitete ihn.
    »Auf anderer Leute Welten zu kämpfen, hat mir besser behagt als auf dieser«, erklärte Griffin. »Und wenn das alles vorbei ist, wird es meine Priorität sein, dafür zu sorgen, dass wir, verdammt noch mal, die Kapazitäten haben, unsere Mechs und Panzer auch ohne Landungsschiffe zu transportieren.«
    »Ein großartiges Projekt für das nächste Jahr«, bestätigte Jones. »Aber hier und jetzt haben wir alles requiriert, was mit einem Soldaten an Bord bis Tara fliegt. Die Truppen gehen bereits an Bord, und Fort Barretts Kommandeur beschwert sich, dass wir den Kontinent schutzlos zurücklassen.«
    »Falls er sich weiter beschwert, dürfen Sie ihm von mir ausrichten: Wenn wir nicht alles von Kearny abziehen, was wir können, werden wir bald keine Welt mehr haben, die wir schützen könnten, geschweige denn einen Kontinent.«
    Griffin ging in sein Quartier - eine mit Stellwänden abgetrennte Koje hinter einem Satz Akten-schränken, da die Unterkünfte für Besucher Fort Barretts ebenso überfüllt waren wie der Rest des Stützpunktes - und zog seinen Tornister unter dem Bett hervor.
    »Wo haben Sie meinen Mech?«, fragte er Jones.
    »Er ist unter einem schweren Transporthubschrauber unterwegs, vom Süden Bendervilles aus«, erwiderte Jones. »Er sollte vor Ihnen an der Landezone eintreffen. Und ich habe mir die Freiheit genommen, eine Schutztruppe nach Castle Northwind zu schik-ken. Sie ist bereits gestartet.«
    »Gut gemacht. Aber das wird die Wölfe alarmieren, dass wir kommen, also müssen wir den Rest der Show auch in die Luft bringen. Es gibt nicht genug Flughäfen zwischen Tara und den Bergen, um alle abzusetzen. Und ich will meine Truppen nicht aufsplittern. Aber dafür finden wir eine Lösung, wenn es so weit ist. Geben Sie Befehl zum Aufsitzen.«
    Februar 3134, Winter
    Präfektin Tara Campbell und ihr Tomahawk pirschten über das Gelände der Mechwerke Tyson & Varney und machten Jagd auf feindliche Mechs.
    Die Stahlwölfe hatten kaum mehr davon als die Highlanders, dessen war sie sich sicher. Seit Devlin Stones Reformen die meisten Mechs im Privat- oder Familienbesitz aus dem Weg geräumt hatten, war es äußerst schwierig, an einen voll ausgestatteten Batt-leMech zu kommen. Natürlich gab es die Möglichkeit, im Gefecht einen Kampfkoloss zu erbeuten -erst heute Morgen hatte sie von einem erbeuteten Wolfsmech

Weitere Kostenlose Bücher