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Schatten der Wahrheit

Schatten der Wahrheit

Titel: Schatten der Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Delrio
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erfahren. Die Sprengladung, die ihn außer Gefecht setzte, hatte ihn zwar zu schwer beschädigt, um ihn sofort wieder für die Highlanders einsetzbar zu machen, aber später fand sich bestimmt eine Möglichkeit, ihn zu reparieren.
    Falls es ein Später gibt.
    Sie setzte mit den Sprungdüsen über ein Gebäude -die Arbeiterkantine der Mechfabrik, und am Scheitelpunkt der Flugbahn hielt sie Ausschau, um das Bild unter sich mit der Kartenanzeige zu vergleichen. Da. Die Stahlwölfe hatten drei Fuchs-Panzerschweber hinter der T&V-Federlagerfabrik aufgestellt. In bebauter Umgebung hatten ihre Raketen wenig Wert, aber falls sich der Kampf irgendwann ins offene Gelände vor der Stadt verlagerte, zog sie es vor, es nicht mit den schnellen kleinen Schwebern zu tun zu bekommen.
    Sie setzte kurz auf der Straße auf, dann sprang sie erneut, diesmal auf das Dach der Springlagerfabrik. Ein Abwärtshieb mit dem Beil des Tomahawk, und ein acht Meter breites Loch klaffte im Dach der Halle. Sie bedauerte kurz die Verwüstung, die sie damit anrichtete, ließ sich aber nicht davon aufhalten. Tyson & Varney konnte die Fabrik später wieder aufbauen, falls die Highlanders die Schlacht für sich entschieden. Falls die Stahlwölfe Northwind jedoch übernahmen, würden die Arbeiter bei T&V Indust-rieMech-Umbauten für Anastasia Kerensky fertigen, so sie das Glück hatten, dann noch zu leben.
    Sie sprang durch das Loch im Dach hinunter in die Fabrikhalle.
    Dunkel hier, war ihr erster Gedanke. Die Beleuchtung der Fabrik war ausgeschaltet. Sie schaltete den Sichtschirm auf Infrarot. Und still.
    Der endlose Strom von Meldungen, der ständig im Hintergrund aus dem Funkgerät drang, war verstummt, und sie erkannte, dass der Stahl in den Wänden der Halle und die riesigen Maschinen im Innern die Magnetortung verzerrten und die Kommunikation störten. Ihre Offiziere würden eine Weile ohne direkten Kontakt mit ihrer Countess zurechtkommen müssen.
    Die drei Fuchs-Schwebepanzer hatten im Osten gestanden, und das lag gerade vor ihr. Sie setzte den Mech in Bewegung. Die Sprungdüsen des Tomahawk waren hier in der Halle nutzlos, und die Decke war so niedrig, dass sie den Stahlkoloss halb geduckt vorwärtsbewegen musste. Ihn durch das Tor in der Wand vor ihr zu bringen, war illusorisch. Sie beschleunigte die fünfundvierzig Tonnen der Maschine und brach durch die Wand in den nächsten Raum.
    Das hat mehr Spaß gemacht, als es vermutlich sollte, dachte sie, unmittelbar bevor die Infanteristen, die sie überrascht hatte, auf sie feuerten. Die Gaussge-wehrkugeln prasselten auf die Durallexpanzerung des Mechs. Dann hob einer der Stahlwölfe eine Rakfaust und feuerte, ohne Rücksicht auf die Gefahr, die der Feuerstoß der Raketenzündung in einem geschlossenen Raum für ihn und seine Kameraden bedeutete.
    Der Tomahawk erzitterte unter dem Einschlag der Rakete. Tara schlug mit dem Beil in der rechten Mechhand um sich, und die Infanteristen warfen sich in Nischen und Korridore, die zu eng für den Batt-leMech waren, in Deckung.
    So ging es nun mal. Sie spurtete auf die Außenmauer zu, und einen Sekundenbruchteil bevor sie aufprallte, schlug sie mit dem Beil zu, um eine Bresche in die Wand zu schlagen, durch die sie sich hindurchquetschen konnte. Der Mech krachte in die aufgerissene Öffnung, stolperte und rollte ab. Er nahm nur leichten Schaden, als sie hinaus ins Sonnenlicht brach. Aber Schaden blieb Schaden.
    Wie erwartet sah sie drei Fuchs-Schwebepanzer mit Stahlwolf-Markierungen. Die gepanzerten Seitenwände schimmerten in der Hitze der Reaktorabwärme. Dem zerbeulten und angenagten Äußeren der Panzerungen nach zu urteilen hatten die Schweber seit dem Verlassen des Raumhafens bereits einiges an Kampfgeschehen mitgemacht. Die mittelschweren Extremreichweiten-Laser glitzerten bedrohlich in der Morgensonne. Tara wusste: Nicht nur die Laser, auch die Völker-200-Maschinengewehre - zwei pro Fuchs, machte insgesamt sechs - würden jeden Moment das Feuer auf sie eröffnen. Eine derartige Menge gebündelter Lichtenergie und glutheißen Metalls hatte mit etwas Glück eine Chance, selbst einem Tomahawk Probleme zu bereiten.
    Sie setzte ihren eigenen Extremreichweiten-Laser gegen den hintersten der Schwebepanzer ein und sah ihn zu ihrer Befriedigung in einem Feuerball explodieren, als sich die Strahlbahn des Lichtwerfers durch die Panzerung und in den Reaktor brannte. Der vorderste Schwebepanzer drehte sich auf der Stelle. Seine Besatzung reagierte auf das

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