Schatten des Imperiums
Der Imperator war der dunklen Seite noch immer näher als Vader. Hatte er irgendwelche neuen Informationen über Luke erhalten?
Wenn ja, dann war er noch nicht bereit, sie weiterzugeben, denn er wandte sich ab und ließ sich von einem Trupp imperia-ler Ehrengardisten in ihren zeremoniellen roten Roben samt passender Panzerung die Rampe hinaufgeleiten.
Das Klappern seines gedrechselten Spazierstocks auf der Rampe war in der Stille sehr laut.
Von allen Wesen in der Galaxis traute der Imperator Darth Vader am meisten; zumindest glaubte Vader dies. Und soweit er es einschätzen konnte, reichte dieses Vertrauen nicht weiter als ein ausgestreckter Arm.
Unwichtig. In einem Punkt hatte er recht: Früher oder später würde Luke wieder auftauchen. Ein derart helles Licht konnte nicht ewig versteckt werden. Es lag in der Natur des Jungen, so heiß zu brennen, daß jemand, der über die notwendige Macht und das Wissen verfügte, ihn entdecken mußte. Sobald ein Jedi in der Macht zu wachsen begann, war es nicht einfach, den Prozeß zu stoppen. Vader bezweifelte, daß er in Lukes Fall überhaupt gestoppt werden konnte.
Sie würden sich wiedersehen. In einer Woche, einem Monat, einem Jahr - es spielte keine Rolle. Es würde geschehen.
In der Zwischenzeit würde er die Aktionen seines Feindes im Auge behalten. Bereits in diesem Moment suchten Vaders Agenten nach neuen Informationen über den Unterlord der Schwarzen Sonne. Auch in diesem Fall war der Erfolg nur eine Frage der Zeit. Sobald man die Richtung kannte, wurde die Reise einfacher, und früher oder später würde Xizor einen Fehler machen. Er würde stolpern.
Wenn es dazu kam, würde Vader bereit sein und ihn auffangen.
31
»Nun«, sagte Luke, »dieses Viertel ist besser als das letzte, aber wo genau gehen wir hin?«
Lando streckte die Hand aus. »Dorthin.«
»Ein Blumengeschäft?«
»Laß dich nicht täuschen. Es wird von einem alten Ho'Din namens Spero gerührt. Er hat eine Menge Verbindungen zum Imperium, zur Allianz und zur Unterwelt.«
»Laß mich raten: Er schuldet dir einen Gefallen.«
»Nicht direkt. Aber wir haben früher einige Geschäfte gemacht, und er hat nichts dagegen, ein paar Kredits mit dem Verkauf von Informationen zu verdienen.«
Sie näherten sich dem Laden.
»Wir ernten eine Menge böse Blicke«, bemerkte Luke.
»Liegt an den Uniformen. Das Imperium hat hier unten nicht viele Freunde. Die meisten Bewohner dieses Viertels sind wahrscheinlich auf der Flucht und müssen jeden Moment damit rechnen, verhaftet zu werden. Sie werden uns in Ruhe lassen, solange wir unsere Nasen nicht in ihre Angelegenheiten stecken. Sie wollen schließlich nicht, daß das Imperium ihren Unterschlupf ausräuchert.«
Im Inneren des Ladens gab es keine Spur von dem Ho'Din-Besitzer. Bis auf Luke und Lando war der Raum leer.
»Niemand zu Hause«, sagte Luke. »Seltsam, nicht wahr?«
»Ja, seltsam. Ich.«
Hinter ihnen sagte jemand etwas. Luke verstand die Worte nicht, aber er erkannte die Sprache: Wookieesch.
»Ruhig, Freund«, sagte Lando. »Keiner von uns wird eine plötzliche Bewegung machen.« Er hob die Hände und wies Luke an, seinem Beispiel zu folgen.
Der Wookiee sagte wieder etwas.
Diese Stimme.
»Dreh dich um, aber ganz langsam und vorsichtig«, sagte Lando zu Luke.
Sie drehten sich um.
Tatsächlich stand ein Wookiee hinter ihnen. Einer mit einem schlechten Haarschnitt.
»Chewie!« rief Lando.
Trotz der Helme erkannte Chewbacca sie im selben Moment und senkte die Blasterpistole.
Lando lächelte, als er und Luke Chewie umarmten.
»Was ist passiert? Warum hast du dir die Haare abgeschnitten?«
Chewie wollte antworten, aber schon sprudelte Lando weitere Fragen hervor, die Luke nicht verstand. Aber er war froh, den Wookiee zu sehen.
Endlich übersetzte Lando für Luke.
»Der Ladeninhaber ist im Hinterzimmer gefesselt; falls jemand Chewie beobachtet hat, gerät der Ho'Din so nicht in Verdacht, ein Helfershelfer zu sein, ja, richtig, und. langsamer, Alter!«
Chewie redete ununterbrochen weiter.
»Okay, okay, Leia glaubt, daß die Schwarze Sonne dich tot sehen will, Luke, sie steckt hinter den Mordanschlägen, nicht das Imperium. Was? Nun, ich weiß nicht, wir sind bloß zu dritt, wie sollen wir in die Burg kommen, und als Gefangene können wir ihr nicht helfen, oder.?«
Das Gespräch endete abrupt, als ein Blasterstrahl durch die offene Ladentür sengte und einen an der Decke hängenden Blumentopf traf. Der Topf zerbarst. Tonscherben
Weitere Kostenlose Bücher