Schatten des Imperiums
beseitigt werden, ein für allemal, und der Tag, an dem dies geschehen würde, rückte immer näher.
Bald.
Bald würde es soweit sein.
Dash zeigte ihnen den Weg. Chewie übernahm die Spitze und führte sie in ein Labyrinth gewundener Korridore und Tunnel, in dem sich jeder Verfolger verlaufen mußte, wenn Luke bedachte, wie schnell er die Orientierung verloren hatte.
»Wie sind Sie eigentlich hergekommen?« wandte sich Lando an Dash.
»Auf dem üblichen Weg. Ich habe mich im Sensorschatten eines Frachters ins System geschlichen. Ein Trick, den ich als Junge auf der Akademie gelernt habe. Ein guter Pilot kann so was im Schlaf. Und Sie?«
Landos Lächeln wirkte auf Luke ein wenig gezwungen. Er zuckte die Schultern. »Ja, wir haben es genauso gemacht. Ein Kinderspiel. Es war so leicht, daß es sogar der Autopilot geschafft hätte.«
»Genau, aber wie sind Sie hierher gekommen?« fragte Luke. Er deutete auf den Boden.
»Zu diesem Ho'Din? Oh, jeder weiß über Spero Bescheid, nicht wahr, Lando?«
»Wird wohl so sein«, meinte Lando. »Okay, das Wie ist damit geklärt, aber - warum?«
Dash seufzte. »Ich schätze, ich mußte mir was beweisen. Nach dieser Katastrophe, die Luke und ich erlebt haben, ging es mir verdammt dreckig. Ich bin nicht daran gewöhnt, Fehler zu machen. Aber ich denke, wenn man sein Schiff zu Bruch fliegt, sollte man sofort ins nächste steigen und durchstarten. Wenn man zu lange damit wartet, bekommt man Angst vorm Fliegen. Ich hab's vermasselt, und ich bin immer noch nicht drüber weg, aber man kann nicht die ganze Zeit nur herumsitzen und in seinem eigenen Saft schmoren. Ich arbeite für Geld, aber ich schätze, ich schulde dem Imperium noch etwas. Als Chewie anrief, sagte ich mir, es wird Zeit, daß du es dem Imperium heimzahlst.«
Luke nickte. »Ich weiß, wie Sie sich fühlen.«
»Ich kenne hier ein paar Leute«, fügte Dash hinzu.
»Sie müssen mit mir frühstücken«, sagte Xizor.
Leia sah ihn an. Er war früh in ihr Zimmer gekommen, aber sie war bereits angezogen und trug wieder das Kostüm der Kopfgeldjägerin samt Helm. Sie wollte nicht die Kleider dieses Halunken anziehen.
»Ich habe keinen Hunger«, wehrte sie ab.
»Ich bestehe darauf.«
Obwohl sie jetzt wußte, daß er versucht hatte, Luke zu töten, wirkte er immer noch anziehend auf sie. Glücklicherweise war sie in der Lage, ihm zu widerstehen. Zorn war ein gutes Gegenmittel.
Sie entschloß sich, Xizor zu provozieren, um ihm so vielleicht einige Informationen zu entlocken. »Wird Chewbacca mit uns essen?«
»Leider nicht. Ihr Wookiee-Freund hat. uns verlassen.«
»Er ist entkommen, und Sie können ihn nicht finden, was?«
Xizor schenkte ihr ein dünnes, völlig humorloses Lächeln. »Sie glauben, ihm ist aus eigener Kraft die Flucht gelungen? Also wirklich, Leia. Ich habe ihn entkommen lassen.«
»Tatsächlich?«
»Ich will Skywalker. Skywalker will Sie. Ich habe Sie. Muß ich noch deutlicher werden?«
Sie spürte, wie ein harter, kalter Klumpen in ihrer Magengegend entstand. Er spielte mit ihnen. Er hatte sie nur hergelockt, damit sie als Köder für Luke diente. Oh, nein!
Sie war hungrig gewesen, aber jetzt war ihr der Appetit vergangen. Diese Kreatur war böse. Verschlagen, genial und böse.
»Wohin gehen wir?« fragte Luke.
»Ich kenne ein gutes Versteck«, antwortete Dash. »Dort können wir unsere nächsten Schritte planen.«
Plötzlich wurde Luke von einem seltsamen Gefühl überwältigt. Eine Art mächtiges Wissen erfüllte ihn und brachte ihn zum Grinsen. Für eine Sekunde war er eins mit der Macht geworden - und er hatte es nicht einmal bewußt versucht. Es war einfach passiert.
»Was ist?« fragte Lando, als hätte er es bemerkt.
»Wir begeben uns in dieses Versteck und denken uns einen Rettungsplan für Leia aus«, erklärte Luke.
Er war nicht sicher, was er erwartet hatte. Vielleicht, daß Lan-do oder Dash oder Chewie ihn anstarrten, den Kopf schüttelten und fragten, wer Luke zum Anführer ernannt hatte, etwas in dieser Richtung. Aber die anderen drei wechselten nur einen Blick und sahen dann wieder Luke an, und plötzlich war klar, daß sich etwas verändert hatte.
»Einverstanden«, sagte Lando. »Natürlich.«
Chewie nickte zustimmend.
»Was sonst?« knurrte Dash.
Es war einfach die richtige Entscheidung, so natürlich wie das Atmen. Genau das war die Macht, erkannte er. Ein natürliches Phänomen. Er hatte so hart gekämpft, sie zu meistern, dabei genügte es, sich zu entspannen und
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