Schatten des Imperiums
abzufangen.«
»›Wir‹?«
»Ich komme mit«, sagte Melan. »Falls Dash Rendar Platz auf seinem Schiff hat?«
Dash schenkte dem Bothan ein träges Grinsen. »Kein Problem. Können Sie kochen? Vielleicht will ich einen Happen zu mir nehmen, wenn wir uns diesen Frachter holen.«
»Ich bezweifle, daß wir Zeit zum Essen haben werden«, meinte Luke.
»Sie vielleicht nicht, aber ich kann gleichzeitig fliegen und essen.«
Luke mußte unwillkürlich grinsen. Dieser Bursche war so sehr von sich eingenommen, daß es ein Wunder war, daß er nicht platzte und sein Ego überall verspritzte.
»Wir sollten jetzt an Bord gehen«, sagte Luke.
Dash salutierte ironisch. »Aye, Aye, Commander.«
Sie brachen auf.
Unter Lukes Führung entfernte sich das Dutzend X-Flügler vom Planeten und hielt sich dabei im Sensorschatten des Mondes, um den imperialen Patrouillen auszuweichen. Obwohl die Formation nicht perfekt war, flogen sie ziemlich gut für eine Gruppe, die kaum mit ihren Maschinen trainiert hatte. Er würde es nicht wagen, mit ihnen gegen das beste TIE-Geschwader der imperialen Flotte zu kämpfen, aber sie sollten in der Lage sein, einen Frachter zu stoppen und aufzubringen.
Sie näherten sich den Koordinaten, und er konzentrierte sich auf den Hinterhalt.
Koth Melan folgte ihm an Bord von Dashs Chromschiff, das fast unsichtbar war vor dem Hintergrund des luftleeren Weltraums.
»Dicht zusammenhalten, Freunde«, sagte Luke in sein Kom. »Wir haben die Koordinaten fast erreicht. Bitte bestätigen, BlauStaffel.«
Die Piloten der Y-Flügler gaben nacheinander ihre Meldung durch. Er hatte es ihnen einfach gemacht; jeder Jäger trug eine Nummer, und er hatte die Staffel mit einer Farbe gekennzeichnet.
»Verstanden«, sagte Luke. »Wir sind da. Position beibehalten.«
Die Blau-Staffel gehorchte und brachte ihre Maschinen zum Halt. Sie trieben mitten im Nichts und warteten. Wenn die Informationen stimmten, mußte der Frachter in weniger als hundert Kilometern Entfernung aus dem Hyperraum fallen.
Der Frachterpilot mußte verschlafen haben. Sicher, das Schiff stürzte in den Realraum zurück, aber nur fünfzig Kilometer entfernt.
Es war ein leichter corellianischer Standardfrachter, aber er unterschied sich erheblich vom Millennium Falken, der sich durch einen untertassenförmigen Rumpf mit Doppelbug und angeflanschtem Kontrollcockpit auszeichnete. Dieses Schiff bestand aus einem langgestreckten Oval mit eckiger Bug- und Heckspitze und einem kastenförmigen, abnehmbaren Frachtcontainer an der Unterseite. Er sah wie die Grafik eines Rie-senblasters aus.
»Achtung, Blau-Staffel, da ist unser Ziel. Angriffsformation!«
Das Schiff kam relativ langsam aus dem Hyperraum, aber da es näher als erwartet war, blieb ihnen nicht viel Zeit. Luke schaltete auf einen Standardkomkanal um und rief den Frachter.
»Achtung an Bord des Frachters Suprosa. Hier spricht Commander Skywalker von der Allianz. Deaktivieren Sie Ihr Trieb- werk und halten Sie sich bereit, ein Enterkommando an Bord zu nehmen.«
Wenn alles wie geplant verlief, würde Koth Melan in einem Vakuumanzug und in Begleitung einer Handvoll Soldaten und Techniker von Dashs Champion auf den Frachter übersetzen und anschließend wieder zurückkehren. Die ganze Aktion würde nicht länger als ein paar Minuten dauern.
»Hier spricht der Captain des Frachters Suprosa. Sind Sie verrückt?« drang die Antwort aus dem Lautsprecher. »Wir transportieren Kunstdünger! Was für eine Sorte Piraten sind Sie eigentlich?«
»Wir sind keine Piraten. Wie ich bereits sagte, gehören wir zur Allianz. Also seien Sie vernünftig. Lassen Sie uns an Bord, Cap-tain, und niemand wird verletzt.«
Eine lange Pause folgte. Es war möglich, daß der Pilot nicht wußte, was er transportierte, aber Luke glaubte nicht daran. Wenn er es nicht wußte, gab es für ihn keinen Grund, sie am Betreten des Schiffes zu hindern. Wenn doch...
»Hören Sie, Mann. Ich arbeite für XTS, und ich habe Anweisung, meine Fracht nach Bothawui zu bringen. Warum kümmern Sie sich nicht um die Leute, die Waffen oder Gewürz schmuggeln?«
»Captain, entweder Sie stoppen Ihre Maschinen, oder wir erledigen das für Sie. Einige meiner Kanoniere können mit ihren Laserkanonen Fliegen von einer Wand schießen.« Nun, es war möglich, obwohl sie sich bei den Manövern nicht als gute Schützen hervorgetan hatten. Aber das wußte der Frachterpilot nicht.
Der Frachter koppelte plötzlich sein Frachtmodul ab, beschleunigte und
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