Schatten des Imperiums
Prinzessin finden.« Luke kam sich vor, als würde er mit einem Kind sprechen.
Dash blinzelte. Starrte Luke an. »In Ordnung. Rodia. Pläne. Alles kapiert.«
»Wir treffen uns später wieder«, sagte Luke. »Okay?«
»Ich treffe Sie später wieder, sicher.«
»Sind Sie in Ordnung?«
»Klar.«
Luke wandte sich wieder an Melan, der teilnahmsvoll dreinb-lickte. »Es ist Krieg«, sagte Melan. »Schlimme Dinge geschehen.«
Luke nickte. Noch etwas, für das das Imperium bezahlen würde.
Guri entsprach ganz und gar nicht Leias Erwartungen.
Die Frau von der Schwarzen Sonne war hinreißend schön, hatte langes blondes Haar und eine durchtrainierte Figur. Sie trug einen kurzen schwarzen Mantel, enge schwarze Hosen, Kalbslederstiefel und einen roten Ledergürtel. Wenn sie eine Waffe dabei hatte, so konnte Leia sie nicht entdecken. Sie bewegte sich mit der Anmut einer professionellen Tänzerin.
Sie nahm Leia gegenüber Platz und lächelte. Als sie sprach, klang ihre Stimme kühl und ruhig. »Womit kann ich Ihnen dienen, Prinzessin?«
Leia unterdrückte ein Lächeln. Sie kam direkt zum Thema, diese Guri. Aber Leia war schon zu lange Diplomatin, um einer Fremden gegenüber sofort mit der Wahrheit herauszuplatzen. Sie mußte sich zuerst an sie herantasten, sie aushorchen, einige falsche Fährten legen. Man sprang nicht von einer hohen Klippe in unbekanntes Wasser; direkt unter der Oberfläche konnten gefährliche Dinge lauern. Es war immer besser, das Terrain zunächst vorsichtig zu sondieren. Sie wußte nicht das geringste über diese eiskalte Blondine. Sie kannte weder ihre Stellung in der Organisation noch ihre Ziele oder den Preis, den sie als Gegenleistung für ihre Hilfe verlangte. Auch wenn die Allianz keine Partnerschaft mit Kriminellen eingehen würde, scheute Leia nicht davor zurück, alle Ohren und Augen zu nutzen, die sie brauchte, um Lukes Leben zu schützen, und sie nahm an diesem Gespräch nicht als Vertreterin der Allianz teil obwohl sie das für sich behalten würde.
»Wie ich hörte, verfügt die Schwarze Sonne über einen erstklassigen Nachrichtendienst«, sagte sie.
Guri ließ ein Lächeln aufblitzen. »Hin und wieder erfahren wir ein paar Dinge.«
»Darf ich Ihnen irgend etwas anbieten?« Leia nickte zur Bar, wo 3PO wartete.
Guri drehte den Kopf. »Tee, wenn es Ihnen nicht zuviel Mühe macht. Heiß.«
Leia sah 3PO an. »Und das gleiche für mich, bitte.«
»Sofort«, sagte 3PO. Er machte sich an die Arbeit.
»Wie war Ihr Flug?« fragte Leia.
Guri lächelte. »Sehr angenehm. Ich hoffe, Avaro hat Ihnen Ihre Wartezeit ebenso angenehm gemacht.«
Nun, zumindest kannte sie die Regeln dieses Spieles. Es war schon eine ganze Weile her, seit Leia mit einer anderen Frau zusammengesessen und geplaudert hatte. Die meiste Zeit hatte sie mit Männern und männlichen Nichtmenschen verbracht. Sie würden Tee trinken, Artigkeiten austauschen und sich allmählich ans eigentliche Thema herantasten. Wie in einem von Lan-dos Kartenspielen war es klüger, sich zurückzuhalten, bis man mehr über die anderen Spieler wußte.
Der Tee kam, und sie tranken; die Unterhaltung blieb oberflächlich, und obwohl Leia keinen konkreten Anhaltspunkt fand, hatte sie das Gefühl, daß mit Guri irgend etwas nicht stimmte. Sie war höflich, wohlerzogen, ordnete sich bereitwillig Leias Gesprächsführung unter, und trotz allem wollte Leia ihre Besucherin so schnell wie möglich wieder loswerden.
Woran lag es?
Bis jetzt hatten sie sich dem Thema Luke nicht einmal genähert, und früher oder später würde sie darauf zu sprechen kommen müssen, aber jetzt noch nicht. Nicht, solange sie keinen Anhaltspunkt hatte, was mit der Frau von der Schwarzen Sonne nicht stimmte.
»Wir sind mehr als bereit, die Allianz zu unterstützen«, erklärte Guri und lehnte sich in ihrem Sessel zurück. Sie wirkte völlig entspannt. Viel entspannter als Leia. »Wir wären nicht unglücklich, wenn das Imperium diesen Krieg verlieren und die Allianz zur Vormacht aufsteigen sollte.«
»Die Allianz ist vielleicht schlimmer als das Imperium, sofern es kriminelle Organisationen betrifft«, sagte Leia. Mal sehen, wie sie darauf reagiert.
Guri zuckte die Schultern. »Um die Wahrheit zu sagen, die Schwarze Sonne ist immer weniger an illegalen Aktivitäten interessiert. Der Großteil unserer Einkünfte stammt inzwischen aus absolut legalen Investitionen. Viele in unserer Organisation würden am liebsten als ehrliche Geschäftsleute arbeiten, aber das ist unter
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