Schatten des Imperiums
durch das vergitterte Fenster. Beobachtete, wie er das Gewehr auf den Boden legte.
Geschafft. Luke grinste.
Ein Fehler.
»Was.?«
Du hast ihn verloren. Konzentriere dich, Luke! »Öffne die Tür.«
Luke verdrängte die Gedanken an Sieg und Niederlage aus seinem Bewußtsein. Das einzige, was jetzt eine Rolle spielte, war der Wachposten.
»Öffne die Tür.«
»Ja. Öffne... die... Tür...«
Der Posten schob seine Kodekarte ins Schloß. Das Schloß klickte.
Eins der schönsten Geräusche, das Luke je gehört hatte. Aber er gab sich seinem Triumphgefühl nicht hin.
»Du bist sehr müde. Du mußt hereinkommen und dich auf die Pritsche legen und ein kurzes Nickerchen machen.«
»Pritsche. Nickerchen machen.«
Der Posten betrat die Zelle und ging an Luke vorbei. Luke nahm ihm die Kodekarte aus der Hand. Er spähte in den Korridor. Niemand in der Nähe. Er trat aus der Zelle, schloß leise die Tür, warf die Kodekarte auf den Boden und hob das Blasterge-wehr auf. Er warf einen Blick über die Schulter. Der Posten schnarchte auf der Pritsche.
Na also. So gefiel es ihm viel besser.
Er eilte den Korridor hinunter. Er fühlte sich sehr sicher. Dieser Posten war leichter zu beeinflussen gewesen als der vor dem Zirkuszelt, wo er seinen Drahtseilakt geübt hatte. Er sollte in der Lage sein, jeden auszuschalten, der ihm über den Weg lief, entweder mit der Macht oder mit dem Gewehr. Außerdem sollte er sich umgehend zum nächsten Ausgang begeben und von hier verschwinden. Mit etwas Glück würden Stunden vergehen, bis man seine Flucht bemerkte.
Aber er wollte zuerst nach seinem Lichtschwert suchen. Er hatte eine Menge Zeit investiert, um es zu konstruieren, und da sich die Flucht als so einfach erwiesen hatte, war er ziemlich sicher, daß er ebenso mühelos seine Jedi-Waffe aufspüren und sich dann davonmachen konnte. Die Macht war mit ihm. Er konnte es schaffen.
Er war davon überzeugt.
Während sich Leia und Chewie durch einen dunklen und gewundenen Tunnel dem Zentrum des Südlichen Untergrunds näherten, schüttelte sie den Kopf. Verglichen mit dem Casino-komplex auf Rodia hatte selbst Mos Eisley einen blitzsauberen Eindruck gemacht. Aber ganz gleich, wie grauenhaft ein Ort auch war, es schien immer einen anderen Ort zu geben, der noch viel schlimmer aussah.
Verglichen mit dem Südlichen Untergrund hatte der Casino-komplex wie ein Ferienparadies ausgesehen.
Überall waren Bettler, in Lumpen gekleidet, mager und aufdringlich. Was auch immer sie in den Untergrund getrieben hatte, es mußte schrecklich gewesen sein, wenn dies ihr einziger Ausweg war.
Während sie und Chewie tiefer in das Labyrinth der unterirdischen Tunnel vorstießen, wurden ihnen alle erdenklichen illegalen Angebote gemacht. Koridorhändler wollten ihnen alles verkaufen, was ihr Herz begehrte, und die Einzelheiten drehten Leia den Magen um.
Ja, derartige Leute hatte es immer gegeben, aber das Imperium hatte ihre Zahl ins Unermeßliche anschwellen lassen. Was ein kleiner Fleck auf der weißen Weste der Republik gewesen war, hatte sich in ein Geschwür am aufgeblähten Leib des Imperiums verwandelt.
Chewie knurrte eine leichtbekleidete Frau an, die sich ihnen lächelnd näherte. Die Frau wich hastig zurück.
Der Tunnel lag in trübem Licht, die Wände waren mit Graffiti in einem halben Dutzend bekannter Schrift- und Symbolsprachen beschmiert und troffen vor Nässe, als würden sie schwitzen.
Ein Planet, dessen Oberfläche lückenlos bebaut war, mußte ein entsprechendes Fundament haben. Der gewaltige Komplex aus Tunneln und künstlichen Höhlen reichte stellenweise einen Kilometer oder mehr in die Tiefe. Es gab hier Orte, die nie einen Sonnenstrahl gesehen hatten, wo blaugrauer Schimmel als zehn Zentimeter dicke Schicht die Wände und Decken überzog, wo die feuchtigkeitsgeschwängerte Luft permanent nach verrottenden Pilzen stank und nach schlimmeren Dingen.
Eine Gestalt in einer schwarzen Kapuzenrobe trat aus der Dunkelheit unter einem zersplitterten Leuchtstab und streckte bettelnd eine grüne, vierfingrige Hand aus.
Chewie sagte etwas, und die Gestalt verschwand. Der Körpergeruch der ungewaschenen Kreatur mischte sich in die anderen Gerüche.
Chewie rümpfte die Nase.
Der Gestank war schlimmer als der in der Müllpresse, in der sie und Han und Chewie und Luke bei ihrer ersten Begegnung gelandet waren.
Zum Glück für sie filterte ihre Kopfgeldjägermaske die schlimmsten Gerüche heraus. Der arme Chewie. Sie hoffte, daß ihr Ziel mit
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