Schatten des Imperiums
einem guten Luftfiltersystem, Ozongeneratoren oder zumindest Luftverbesserern ausgerüstet war.
Vor ihnen versagte ein Leuchtstab, tauchte den trüben Korridor für einen Moment in flackerndes Licht und erlosch.
Irgendwo hinter ihnen im Korridor schrie jemand - oder etwas. Der Schrei erstarb in einem feuchten Gurgeln.
Leia hielt die Hand an ihrem Blaster.
»Wie lange noch bis zum Rücksturz aus dem Hyperraum?« fragte Vader.
»Noch ein paar Stunden, mein Lord«, sagte sein Captain.
»Ich bin in meinem Quartier. Informieren Sie mich, wenn wir das System erreichen.«
»Jawohl, mein Lord.«
Bald bin ich bei dir, mein Sohn.
Es war fast zu einfach, dachte Luke, als er sein Lichtschwert vom Tisch nahm. Der kleine Lagerraum war leer; niemand schien wach oder in der Nähe zu sein, und auch sein Kom lag dort auf dem Tisch. Er konnte sich mit R2 in Verbindung setzen, damit er den X-Flügler startklar machte und Luke ein Peilsignal schickte. Sobald er sein Schiff bestiegen hatte, würden ihn diese Armleuchter nie mehr erwischen.
Luke legte das Blastergewehr auf den Tisch und griff nach seinem Kom.
»Wer ist da? Keine Bewegung, oder ich schieße!«
Oh, oh...
Tief im Südlichen Untergrund mündete der Tunnel in einen riesigen halbkugelförmigen Hohlraum, groß wie ein Marktplatz, mit einer hohen Decke, guter Beleuchtung und einem Ring von Läden am Rand. Hier stank es nicht mehr so entsetzlich. Menschen und Nichtmenschen wimmelten hin und her, beschützt von bewaffneten, uniformierten Wachen, die sich bemühten, den Anschein von Ordnung aufrechtzuerhalten. Es hätte ein Einkaufsviertel einer Kleinstadt auf jedem zivilisierten Planeten sein können.
Es gab eine Bäckerei, einen Waffenladen, ein Schuhgeschäft, eine Boutique und einen Elektronikmarkt. Hier war ein Restaurant, da eine Kneipe und dort ein Blumenladen. Leia seufzte erleichtert. Dieser Ort hatte sich seit ihrem letzten Besuch verändert, aber ihr Ziel war noch immer da.
»Dort«, sagte sie zu Chewie.
Im Inneren des Blumenladens roch es wunderbar, vor allem, wenn man die Umgebung bedachte. Es gab Platten mit grauem Stikmoos, Töpfe mit Elastopflanzen, alle möglichen Blumensorten in roten bis violetten Farbtönen und gelbe, sich bauschende Pilzteppiche an den Wänden und der Decke. Die Pilze erzeug- ten auch ohne Sonnenlicht Sauerstoff und waren deshalb für ein unterirdisches Habitat besonders gut geeignet. Der Sauerstoffanteil in der Luft war so groß, daß Leia ganz leicht zumute wurde.
Die Decke war vier Meter hoch, was auch nötig war, da es sich bei dem ursprünglichen Besitzer des Blumenladens um einen alten Ho'Din namens Spero gehandelt hatte. Die Ho'Din waren mindestens drei Meter groß, wenn man ihren wurmähnlichen Haarschopf mitrechnete, der an ein Nest von Schlangen mit leuchtend roten und violetten Schuppen erinnerte.
Leia blickte sich um und sah den großen und dünnen Nichtmenschen hinter einigen Federbäumen hervortreten, die bis an die Decke reichten. Der alte Spero lebte also noch immer. Ein weiterer Glücksfall.
»Willkommen«, sagte Spero. »Wie kann ich Ihnen dienen?«
»Wir sind hier, um eine Schuld einzutreiben, Meistergärtner«, erwiderte Leia.
Da viele Ho'Din berühmt für ihre ökologischen Leistungen waren, insbesondere, was die Pflanzenzucht betraf, galt »Meistergärtner« bei ihnen als höchster Ehrentitel. Spero hatte sich seinen Titel verdient, indem er jene gelbe Pilzsorte gezüchtet hatte, die an seinen Wänden hing und überall in der Galaxis verbreitet war.
»Ich kann mich nicht erinnern, irgend jemandem etwas schuldig zu sein«, sagte der alte Ho'Din. »Gewiß keinen Fremden.« Er wirkte amüsiert.
»Nicht einmal Leia Organa?«
Jetzt lächelte er. »Ah, ja. Die Prinzessin. Ich habe ihr mein Leben und das meiner ganzen Familie zu verdanken.«
»Sie möchte, daß Sie uns helfen.«
»Und woher soll ich wissen, daß Prinzessin Organa Sie geschickt hat?«
»Wer sonst könnte von Ihrer Schuld wissen?«
Er nickte. »Richtig. Was kann ich für Sie tun?«
»Wir brauchen Informationen über die Schwarze Sonne. Wer sie führt und wie man mit ihr in Verbindung treten kann.«
Spero seufzte. »Ich wollte gerade Tee machen. Kann ich Ihnen eine Tasse anbieten?«
»Ein andermal vielleicht.«
»Nun gut. Die Schwarze Sonne wird von dem Falleen Xizor geführt. Er wird manchmal auch der ›Dunkle Prinz‹ oder ›Un-terlord‹ genannt. Er ist außerdem der Eigentümer und Präsident von XTS - Xizor Transportsysteme -,
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