Schatten des Wolfes - Schatten des Wolfes - Cry Wolf (Alpha & Omega 1)
was Isabelle machte, aber er konnte es sich nicht leisten, den Blick von Leo zu nehmen: Ein in die Enge getriebener Wolf war gefährlich.
»Und wie viele sind stattdessen gestorben? Wie viele von deinem Rudel sind für immer verloren? Die Frauen, die Isabelle aus Eifersucht getötet hat, und ihre Gefährten, die du töten musstest, um sie zu schützen? Die Wölfe, die gegen das rebellierten, was ihr beiden getan habt? Wie viele?«
Leo hob das Kinn. »Keiner seit drei Jahren.«
Der Zorn hob seinen hässlichen Kopf. »Ja«, stimmte Charles sehr leise zu. »Nicht, seitdem du und dein kleiner Tyrann eine wehrlose Frau angegriffen und sie ohne ihre Zustimmung verändert habt. Eine Frau, die du dann weiterhin aufs Schlimmste misshandelt hast.«
»Wenn ich sie beschützt hätte, hätte Isabelle sie gehasst«, erklärte Leo. »Ich habe Isabelle stattdessen gezwungen, Anna zu beschützen. Es funktionierte, Charles. Isabelle war jetzt drei Jahre lang stabil.«
Bis sie heute zu Anna gekommen war und entdeckt hatte, dass Charles sich für Anna interessierte. Isabelle hatte es nie gemocht, wenn jemand anderen Frauen Aufmerksamkeit zuteil werden ließ, wenn sie in der Nähe war.
Er riskierte einen Blick und sah, dass sie sich zwar nicht von dem Sims entfernt hatte, aber ihre Beine nun wieder herunterbaumelten, so dass sie schnell nach unten springen konnte, wenn sie musste. Ihre Augen hatten sich verändert und warteten mit bleicher Ungeduld auf die Gewalttätigkeit,
von der sie wusste, dass sie kommen würde. Sie leckte sich die Lippen und schaukelte von einer Seite zur anderen, so ungeduldig war sie.
Charles fühlte sich elend, wenn er die Verschwendung bedachte. Er wandte die Aufmerksamkeit wieder dem Alpha zu. »Keine Toten, weil du eine Omega hattest, die sie beruhigte. Und weil es keine Frauen mehr als Konkurrenz gab, mit Ausnahme von Anna, die keinen deiner jungen Wölfe haben will, nicht, nachdem sie sie auf deinen Befehl hin vergewaltigt haben.«
»Es hat Anna am Leben erhalten«, beharrte Leo. »Hat sie beide am Leben erhalten.« Er zog den Kopf ein, eine Bitte um Schutz. »Sag deinem Vater, dass sie stabil ist. Sag ihm, dass sie niemandem sonst schadet.«
»Sie hat heute versucht, Anna zu töten«, sagte Charles sanft. »Und selbst wenn sie das nicht getan hätte... Sie ist wahnsinnig, Leo.«
Er sah, wie der letzte Rest Hoffnung aus Leos Gesicht wich. Der Alpha wusste, dass Charles Isabelle nicht am Leben lassen würde - sie war zu gefährlich, ihre Taten zu unvorhersehbar. Leo wusste, dass auch er sterben musste. Er hatte sich zu sehr angestrengt, seine Gefährtin zu retten.
Leo griff ohne Vorwarnung an - aber Charles war bereit. Leo war nicht die Art von Wolf, die sich dem Tod leicht ergab. Es würde in diesem Kampf keine entblößten Kehlen geben.
Aber sie wussten beide, wer siegen würde.
Anna war von dem, was Leo enthüllt hatte, so verblüfft gewesen, dass sie sich nicht rühren konnte, aber das fand ein Ende, als Leo angriff. Sie musste einfach ein leises Kläffen
ausstoßen, und sie konnte auch gar nicht anders, als instinktiv vorzuspringen, um Charles zu retten.
Starke Arbeiterhände packten sie im Nacken und zogen sie zurück, obwohl sie mit den Klauen über den Holzfußboden scharrte.
»Warte«, traf Boyds Grollen ihre Ohren. »Immer mit der Ruhe. Das hier ist nicht dein Kampf.«
Seine Stimme war eine, der sie früher gewöhnlich gehorcht hatte, und sie beruhigte sie soweit, dass sie wieder klar denken konnte. Es half auch, dass Charles Leos erstem Angriff entging, indem er seine Schultern nur minimal bewegte.
Die anderen Wölfe kamen auf die Beine, und ein Teil von ihr registrierte Justins beharrlich wiederholte Worte: »Töte ihn, töte ihn.« Sie war nicht sicher, welchen Wolf er sterben sehen wollte. Er hasste Leo, weil der ihn kontrollierte und Isabelles Gefährte war. Vielleicht war es ihm auch egal, wer starb.
Leo schlug dreimal schnell hintereinander zu und verfehlte jedes Mal. In den letzten Schlag legte er sich wirklich hinein, und als dieser ebenfalls fehlging, konnte er nicht anders, als einen ungelenken Schritt nach vorn zu machen.
Charles nutzte das aus und trat auf Leo zu, und in einer ungemein geschickten Bewegung, der sie nicht ganz folgen konnte, machte er etwas mit Leos Schulter, das den Alpha vor Zorn und Schmerzen aufbrüllen ließ.
Die nächsten Dinge ereigneten sich so schnell, dass Anna nie ganz sicher war, in welcher Reihenfolge sie geschahen.
Man hörte das
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