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Schatten des Wolfes - Schatten des Wolfes - Cry Wolf (Alpha & Omega 1)

Titel: Schatten des Wolfes - Schatten des Wolfes - Cry Wolf (Alpha & Omega 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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zuckte die Achseln. »Ich kann ihm nicht helfen, wenn ich nicht näher an ihn herankomme.«
    Sie starrte ihn an, forderte ihn auf eine Weise mit den Augen heraus, wie sie es vor diesem Tag nie getan hatte. Das schien ihn nicht zu stören. Er wartete einfach darauf, dass sie sich entschied. Die Wölfin wollte niemandem mit ihrem Gefährten trauen - aber sie wusste, dass sie keine Wahl hatte.

    Sie sprang halb über Charles hinweg und gab Boyd so Zugang zu ihm. Aber sie konnte sich ein Zähnefletschen nicht verkneifen, als Boyd Charles herumrollte, um seine Verletzungen zu überprüfen. Er fand ein zweites Kugelloch in Charles’ linker Wade.
    Boyd riss sich die Anzugjacke und sein Hemd vom Körper und verstreute dabei Knöpfe auf dem Boden. Er verarbeitete sein Seidenhemd zu Streifen, und noch während er Charles schnell und erfahren verband, begann er Befehle zu geben. »Holden, ruf den Rest des Rudels an - fang bei Rashid an. Sag ihm, wir brauchen, was immer nötig ist, um eine Silberkugelwunde zu behandeln - die Kugeln sind schon raus. Wenn du damit fertig bist, rufst du den Marrok an und erzählst ihm, was geschehen ist. Die Nummer findest du in Isabelles Adressbuch in der Küchenschublade unter dem Telefon.«
    Anna winselte. Isabelles Schüsse hatten beide getroffen.
    »Er wird nicht sterben«, sagte Boyd zu ihr und schloss den letzten Verband. Dann sah er sich um und fluchte. »Hier sieht es aus wie nach der letzten Szene von Hamlet . Gardner, du und Simon, ihr fangt an aufzuräumen. Bringen wir Charles an einen ruhigeren Ort. Er wird nicht froh sein, wenn er aufwacht, und all das Blut wird ihm auch nicht helfen.« Er hob Charles hoch. Als er ihn aus dem Zimmer trug, war Anna direkt hinter ihm.
     
    Anna war wieder in Menschengestalt und lag auf dem Bett neben Charles. Rashid, der ebenso ein Arzt wie ein Werwolf war, war gekommen und gegangen und hatte Boyds Behelfsverbände durch einige sterile Binden ersetzt. Er sagte Anna, dass Charles wegen des Blutverlusts bewusstlos war.

    Boyd war danach hereingekommen und hatte ihr geraten, Charles zu verlassen, bevor er aufwachte. Der Raum war verstärkt, um einem wütenden Wolf widerstehen zu können - Anna war das nicht.
    Aber er hatte nicht widersprochen, als sie sich geweigert hatte. Er hatte nur die Tür hinter sich verriegelt, als er gegangen war. Sie wartete, bis er weg war, dann veränderte sie sich. In dem altmodischen Schrank gab es verschiedene Kleidungsstücke, viele davon in einer Einheitsgröße. Sie fand ein T-Shirt und Jeans, die nicht zu schlecht passten.
    Charles bemerkte nicht, dass sie sich zu ihm legte. Sie legte den Kopf neben ihn auf das Kissen und lauschte auf seine Atemzüge.
     
    Er war alles andere als ruhig, als er erwachte. Einen Moment war er schlaff, im nächsten sprang er explosionsartig auf die Beine. Sie hatte ihn nie die Gestalt wechseln sehen, obwohl sie wusste, dass seine Veränderung gnädig schnell ging, aber ihr war nicht klar gewesen, dass sie auch schön war. Es begann mit seinen Füßen, dann überzog eine Decke von rotem Fell die Veränderung, rollte sich über seinen Körper und ließ einen aggressiven, sehr zornigen Werwolf zurück, dem Blut aus den Verbänden triefte.
    Leuchtend gelbe Augen blickten sich um, sahen die verschlossene Tür, die vergitterten Fenster, und dann sie.
    Sie lag sehr reglos da, ließ ihn seine Umgebung betrachten und erkennen, dass es keine Bedrohung gab. Als er sie zum zweiten Mal anschaute, setzte sie sich hin und begann, an seinen Verbänden zu arbeiten.
    Er knurrte sie an, und sie tippte ihm sanft auf die Nase. »Du hast heute schon genug Blut verloren. Die Verbände teilen anderen deine Schwäche nicht mehr mit, als es das
Blut täte. Und auf diese Weise wirst du wenigstens den Teppich nicht verderben.«
    Als sie fertig war, fuhr sie mit den Fingern durch das dichte Fell an seinem Hals und neigte den Kopf zu seinem.
    »Ich dachte schon, ich hätte dich verloren.«
    Er stand eine Minute auf, um sich von ihr umarmen zu lassen, dann wand er sich frei. Er sprang vom Bett und stakste zur Tür.
    »Sie ist verriegelt«, sagte sie, sprang ebenfalls vom Bett und folgte ihm.
    Er warf ihr einen geduldigen Blick zu.
    Es klickte, und die Tür wurde von einem schlanken, unauffällig wirkenden Mann geöffnet, der aussah, als wäre er Anfang zwanzig. Er hockte sich nieder und starrte Charles ins Gesicht, bevor er zu ihr aufblickte.
    Die Kraft der Persönlichkeit in seinen Augen traf sie wie ein Schlag in den

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