Schatten des Wolfes - Schatten des Wolfes - Cry Wolf (Alpha & Omega 1)
nachdem er ihn gesehen hatte«, stellte er die Dinge klar.
Er hatte lange keinen Zeugen mehr umbringen müssen. Überwiegend konnten sie sich auf den allgemeinen Unglauben an das Übernatürliche verlassen, vor allem hier im Nordwesten mit all seinen Bigfoot-Geschichten. Eines der Rudel in Oregon hatte es sich zum Hobby gemacht, überall Bigfoot-Sichtungen zu arrangieren, nachdem einer ihrer neuen Wölfe ein Auto demoliert hatte und der Vorfall Bigfoot zugeschrieben worden war.
»Der Student sagte, ein verrückter alter Mann mit einem Messer sei aus dem Nichts gekommen und habe ihm zugerufen, zu fliehen«, sagte Bran. »Also hat er das getan.«
Charles dachte einen Moment darüber nach. »Ein verrückter alter Mann, der ganz zufällig in der Nähe war, als ein Werwolf zu dem Schluss kam, diesen Jungen töten zu wollen? Ein alter Mann würde einen Werwolf nicht mal verlangsamen.«
»Ich habe nie behauptet, dass es eine vernünftige Geschichte ist.« Die Stimme seines Vaters klang trocken.
»Und wir sind nicht sicher, dass dieses ›Monster‹ ein Werwolf war. Ich habe erst richtig zugehört, als der Jäger in demselben Bereich umgebracht wurde, nur einen Monat danach.«
»Was ist damit? Bist du sicher, dass der Jäger tatsächlich ein Werwolfopfer war?«
»Meine Informantin ist Heather Morrell. Sie kann einen Grizzly von einem Werwolf unterscheiden.«
Heather war ein Mensch, aber sie war in Aspen Creek aufgewachsen.
»Also gut«, stimmte Charles zu. »Also willst du, dass ich es überprüfe? Es wird ein paar Tage dauern, bis ich das schaffen kann.« Und er wollte Anna nicht zurücklassen. »Kann das nicht ein anderer tun?« Es würde jemanden brauchen, der dominant genug war, um einen Abtrünnigen zu kontrollieren.
»Ich will niemanden reinschicken, der umgebracht wird.«
»Nur mich.« Auch Charles konnte einen trockenen Ton anschlagen.
»Nur dich«, stimmte Bran schlicht zu. »Aber ich schicke dich nicht in deinem jetzigen Zustand. Samuel ist zur Beerdigung hier. Er kann sich darum kümmern.«
»Du kannst Samuel nicht damit beauftragen.« Er hatte sofort reagiert, und seine Ablehnung war zu stark, um nur Instinkt zu sein. Manchmal gaben ihm die Geister seiner Mutter ein wenig Hilfe, wenn er die Zukunft plante.
Diesmal war es sein Vater, der wartete. Also versuchte er herauszufinden, warum es eine so schlechte Idee war, und mochte die Antwort nicht, die ihm kam.
»Seit er aus Texas zurückgekehrt ist, stimmt mit Samuel etwas nicht«, sagte Charles schließlich.
»Er ist selbstmordgefährdet«, fasste Bran es in Worte. »Ich habe ihn zu Mercy geschickt, um zu sehen, ob sie es aus ihm herausschütteln kann. Deshalb habe ich dich auch nach Chicago geschickt und nicht nach Washington.«
Arme Mercy. Armer Samuel. Charles fuhr mit einem Finger über Annas Arm. Gott sei Dank und dank allen Geistern hatte sein Vater nie versucht, ihn zu verkuppeln. Er schaute auf Anna hinab und dachte, was für ein Glück es gewesen war, dass sein Vater ihn und nicht Samuel nach Chicago geschickt hatte.
Die Geister reagierten auf sein Stoßgebet, indem sie sich noch ein bisschen weiter einmischten.
»Samuel ist zäh«, sagte er und ging die warnenden Bilder durch, die sie ihm zuwarfen. »Aber er ist ein Heiler - und ich glaube nicht, dass es das ist, was die Situation erfordert. Ich werde gehen. Ich werde ein paar Tage warten müssen, aber ich werde gehen.« Die Unruhe, die er verspürt hatte, seit sein Vater sich mit ihm in Verbindung gesetzt hatte, verging. Seine Entscheidung fühlte sich richtig an.
Sein Vater glaubte das nicht. »Du wurdest gestern mit drei Silberkugeln angeschossen - oder habe ich da etwas übersehen? Und heute früh hast du die Beherrschung verloren.«
»Zwei Kugeln und ein Streifschuss«, verbesserte Charles. »Also werde ich unterwegs ein bisschen hinken. Meine Kontrolle ist wieder völlig in Ordnung.«
»Du lässt dich von Samuel untersuchen, und dann werden wir weiterreden.« Sofort nach dieser Äußerung legte sein Vater auf. Aber seine Stimme erklang weiter in Charles’ Kopf. Ich will nicht meine beiden Kinder verlieren.
Charles legte das Telefon wieder hin und sagte zu Anna: »Frag.«
»Bran, der Marrok, will die Werwölfe an die Öffentlichkeit bringen?« Ihre Stimme war gedämpft, als könnte sie sich niemals so etwas vorstellen.
»Er denkt, dass zu viele von den falschen Leuten es sowieso wissen«, antwortete er. »Wissenschaft und Computer machen es uns schwerer und schwerer, uns zu
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