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Schatten des Wolfes - Schatten des Wolfes - Cry Wolf (Alpha & Omega 1)

Titel: Schatten des Wolfes - Schatten des Wolfes - Cry Wolf (Alpha & Omega 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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was sonst für Leahs Faszination mit Charles’ Inneneinrichtung verantwortlich sein sollte.
    Es sei denn, es war alles nur ein Machtspielchen, um klarzumachen, dass Anna nicht annähernd so interessant war wie der Raum. Während Leah sich umsah, entschied Anna sich schließlich für die letztere Erklärung - das Zimmer war einfach nicht groß genug, um so viel Aufmerksamkeit zu verlangen.
    »Du bist nicht, was ich erwartet hätte«, murmelte Leah schließlich. Sie war vor einer handgearbeiteten Gitarre stehen geblieben, die weit genug von der Feuerstelle entfernt an der Wand hing, dass die Hitze sie nicht beschädigen würde. Es hätte ein Dekorationsstück sein können, aber das Griffbrett war abgewetzt vom Spielen.
    Anna sagte nichts und bewegte sich auch nicht von ihrem Platz nahe der Tür weg.
    Leah drehte sich um und sah sie an, und jetzt war nichts
Sanftes und Freundliches in ihrem Gesicht. »Er musste wirklich in die letzten Ecken geschaut haben, um dich zu finden, wie? Er musste bis nach Chicago gehen, um ein Baby zu finden, eine Frau, die keinerlei Herausforderung darstellte. Sag mir, hörst du auf sein ›Sitz‹- und ›Platz‹-Kommando?«
    Dass dieser Angriff so bösartig war, machte ihn zu etwas Persönlicherem, als es gewesen wäre, wenn es nur darum gegangen wäre, einen geringeren Wolf auf seinen Platz zu verweisen. Leah klang eifersüchtig - obwohl sie doch die Gefährtin des Marrok war. Wollte sie Charles ebenfalls?
    Die Tür wurde aufgerissen, und mit einem Schwall kalter Luft und französischen Parfums kam eine zweite Frau ins Haus. Sie war hochgewachsen und schlank wie ein Model auf dem Laufsteg - sie sah teuer aus. Ihr braunes Haar hatte goldblonde Strähnen, noch mehr betont von dem Glitter, der über ihre Wangenknochen gebürstet war, und ein paar hinreißend blaue Augen.
    Anna erkannte sie von der Beerdigung - sie war nicht nur schön, sondern auch dramatisch, und die Verbindung machte sie erinnerungswürdig. Sie schloss die Tür hinter sich, zog die Skijacke aus und warf sie beiläufig auf den nächststehenden Sessel. Sie trug immer noch den dunklen Rock und Pullover, die sie vorher getragen hatte.
    »Also wirklich, Leah. ›Sitz und Platz‹? Das kannst du doch besser, Schätzchen.« Ihre Stimme gurrte vom Charme der Südstaaten. Zu Anna sagte sie: »Tut mir leid, dass ich hier so reinplatze, aber es hörte sich an, als müsstest du vor unserem Oberbiest gerettet werden.«
    »Verschwinde, Sage. Das hier hat nichts mit dir zu tun«, befahl Leah scharf, aber sie schien sich nicht an der Bezeichnung zu stören.

    »Schätzchen«, sagte die Frau liebenswürdig, »ich würde ja zu gerne, aber ich habe meine Befehle vom Boss - eine Stufe höher als du.« Leuchtend blaue Augen betrachteten Anna. »Du bist also Charles’ Anna. Ich bin Sage Carhardt. Das mit dem seltsamen Willkommen tut mir leid, aber was immer unseren Charles glücklich macht, wird die da ganz bestimmt vergrätzen, denn unser Alpha liebt seine Söhne.«
    »Sei still«, fauchte Leah, und Macht zog durch den Raum und warf Sage zwei Schritte zurück.
    Komisch, Anna hätte geschworen, dass Sage die Dominantere von beiden war... Dann erkannte sie, dass die Energie nach dem Marrok schmeckte. Eine Frau bezog ihren Platz von ihrem Gefährten, dachte sie. Sie wusste das theoretisch, hatte aber nie geahnt, dass es sich um wirkliche Macht handelte.
    »Du« - Leah wandte ihre Aufmerksamkeit Anna zu - »setzt dich gefälligst auf die Couch. Um dich kümmere ich mich in einer Minute.«
    Eine vorsichtige Frau hätte die Anweisung befolgt, dachte Anna bedauernd. Die Frau, die sie noch vor einer Woche gewesen war, hätte sich geduckt, sich hingesetzt und darauf gewartet, welche Hölle auch immer sich über sie entlud. Die Anna, die Charles’ Gefährtin war, eine Omega, und außerhalb der Rudelordnung stand, hob das Kinn und sagte: »Nein danke. Ich denke, du solltest lieber gehen und zurückkommen, wenn mein« - drei Jahre war sie nun Werwolf, aber es fühlte sich immer noch falsch an, Charles ihren Gefährten zu nennen, und er war nicht ihr Ehemann - »wenn Charles hier ist.« Ihr Zögern nahm der Aussage viel von ihrer Kraft.
    Sage strahlte vor Entzücken über das ganze Gesicht. »Ja,
Leah, warum kommst du nicht wieder, wenn Charles hier ist? Das würde ich gerne sehen.«
    Aber Leah achtete nicht einmal auf sie. Verwirrt zog sie die Brauen zusammen, als sie Anna anstarrte. »Setz dich«, sagte sie mit tiefer und machtvoller Stimme, deren

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