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Schatten über dem Paradies (German Edition)

Schatten über dem Paradies (German Edition)

Titel: Schatten über dem Paradies (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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hier!“ befahl sie, während sie sich zu dem Wandtelefon umdrehte und den Hörer vom Apparat riss. „Hallo!“ meldete sie sich unwirsch.
    „Also, es ist schön zu hören, dass dir das Landleben bekommt.“
    „C.J..“ Sie bemühte sich, ihren Zorn zu unterdrücken. Sie wollte von ihm weder Fragen noch das unvermeidliche „Ich habe es dir gleich gesagt“ hören. „Tut mir Leid, du hast mich mitten in einer philosophischen Diskussion erwischt.“ Obwohl sie Cliffs kurzes Lachen hörte, ignorierte sie es. „Was gibt’s, C.J.?“
    „Nun, ich habe seit zwei Tagen nichts von dir gehört.“
    „Ich habe dir gesagt, dass ich einmal die Woche anrufe. Hörst du endlich auf, dir Sorgen zu machen?“
    „Du weißt, dass ich das nicht kann.“
    Sie musste lachen. „Ich weiß. Falls es dich erleichtert, meine Straße wird gerade hergerichtet, während wir miteinander sprechen. Wenn du mich das nächste Mal besuchst, brauchst du keine Angst mehr um deinen Auspuff zu haben.“
    „Das beruhigt mich nicht“, grollte C.J.. „Ich habe Albträume davon, wie dir dieses Dach auf den Kopf fällt. Das ganze verdammte Haus fällt auseinander.“
    „Das Haus fällt nicht auseinander.“ Sie drehte sich um und stieß dabei das Fliegengitter um. Es klapperte auf den Boden. In diesem Moment traf sich ihr Blick mit dem Cliffs. Er lehnte noch immer an der Theke, aber jetzt grinste er. Maggie blickte auf das Fliegengitter, dann wieder zu Cliff und hielt sich den Mund zu, um sich am Lachen zu hindern.
    „Was war das für ein Lärm?“ fragte C.J..
    „Lärm?“ Maggie schluckte. „Ich habe keinen Lärm gehört.“ Sie deckte die Sprechmuschel ab, als Cliff lachte. „Pst“, zischte sie lächelnd. „C.J.“, sagte sie in das Telefon, um ihn abzulenken, „die Filmmusik ist fast fertig.“
    „Wann?“ Die Antwort kam prompt, wie erwartet.
    „Zum größten Teil ist die Feinarbeit schon fertig. Ich hänge noch ein wenig an dem Titelsong. Wenn du mich wieder an die Arbeit lässt, wird das Band nächste Woche in deinem Büro sein.“
    „Warum lieferst du es nicht persönlich ab? Wir könnten gemeinsam zum Mittagessen gehen.“
    „Vergiss es.“
    Er seufzte. „Einen Versuch war es wert. Um dir zu zeigen, dass sich mein Herz am rechten Fleck befindet, habe ich dir ein Geschenk geschickt.“
    „Ein Geschenk? Die Godiva-Pralinen?“
    „Warte es ab“, antwortete er ausweichend. „Morgen früh wird es bei dir sein. Ich erwarte, dass du dermaßen gerührt sein wirst, dass du die nächste Maschine nach L.A. nimmst und dich höchstpersönlich bei mir bedankst.“
    „C.J. ...“
    „Zurück mit dir an die Arbeit. Und ruf mich an“, fügte er hinzu. Er wusste, wann es an der Zeit war, den Rückzug anzutreten. „Ich werde weiterhin von Visionen geplagt, wie du von einem Berg fällst.“
    Er legte auf und ließ sie, wie so oft, zwischen Belustigung und Verärgerung schwankend zurück. „Mein Agent“, erklärte Maggie. „Er macht sich gern Sorgen.“
    „Verstehe.“
    Cliff blieb, wo er war, sie ebenso. Dieser eine winzige Moment von Gemeinsamkeit hatte eine Barriere zwischen ihnen eingerissen. An ihre Stelle war eine Befangenheit getreten, die keiner von beiden voll verstand. Cliff war sich plötzlich ihres verlockenden Duftes bewusst. Maggie fühlte sich plötzlich durch seine maskuline Ausstrahlung beunruhigt. Sie räusperte sich.
    „Mr. Delaney ...“
    „Cliff“, verbesserte er sie.
    Sie lächelte und versuchte sich zu entspannen. „Cliff. Wir haben wohl aus irgendeinem Grund auf dem verkehrten Fuß miteinander angefangen. Wenn wir uns auf etwas konzentrieren, das uns beide interessiert – mein Grundstück nämlich –, werden wir uns nicht weiter aneinander reiben.“
    Er hielt das für eine interessante Ausdrucksweise, vor allem, da er sich vorstellte, wie es war, mit seinen Händen über ihre Haut zu streichen. „In Ordnung“, stimmte er zu, kam zu ihr und fragte sich, wen er testete, sie oder sich selbst. Als er stehen blieb, war sie zwischen ihm und dem Herd gefangen.
    Er berührte sie nicht, aber beide konnten fühlen, wie es gewesen wäre. Harte Hände, weiche Haut. Wärme, die sich rasch in Hitze verwandelte. Lippen, die mit Zuversicht, mit Wissen, mit Leidenschaft auf Lippen trafen.
    „Ich betrachte Ihr Land als Herausforderung.“ Er sagte es ruhig, seine Augen auf sie gerichtet. Sie dachte jetzt nicht an Nebel, sondern an Rauch – an Rauch und Feuer. „Weshalb ich beschlossen habe, diesem Projekt meine

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