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Schattendämonen 3 - Nybbas Blut - Benkau, J: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut

Schattendämonen 3 - Nybbas Blut - Benkau, J: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut

Titel: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut - Benkau, J: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Benkau
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getan hatte. Aber nun lief das Gespräch in ih rem Kopf noch einmal ab, in nur wenigen Sekunden.
     
    „Hast du nicht irgendwann die Geduld verloren, wenn er dir immer nur Versprechungen machte, deine Sinae zu suchen?“
    „Ich habe mehr als nur die Geduld verloren. Ich muss den Verstand verloren haben.“
    „Mama!“
    „Nein, widersprich nicht, so war es. Ich habe ange fangen, ihn zu belauschen. Seine Briefe zu lesen. Am anderen Telefon heimlich mitzuhören, wenn er Ge spräche führte. Und dann hörte ich, wie er zu irgend jemandem sagte, es liefe alles nach Plan, ich sei ihm völlig hörig und immer noch so blöd, zu denken, er würde mir mein Vieh zurückgeben. Er lachte, es klang so abfällig und tat so weh. Es war keine vierund zwanzig Stunden her, dass wir miteinander geschlafen hatten und er mir ins Ohr flüsterte, er wäre mir mit Haut und Haar verfallen. “
    „ Man spricht nicht schlecht über Tote, ich weiß. Ich mach mal eine Ausnahme. Was für ein Arsch! Nee, Moment: Was. Für ein. Arsch! “
    „ Ja. Und prompt hab ich ihn umbringen lassen.“
    An der Stelle hatte sich Joana an ihrem Keks ver schluckt und beim Versuch, den Schaden zu begren zen, mit Kakao nachgespült, den sie hustend quer über den Tisch verteilte.
    Was Mary weiter berichtet hatte, lag in Joanas Erin nerung unter einer Schicht Glaswolle verborgen, die alle scharfen Kanten und jeden Ton dämmte, und zu gleich die Kälte, die das Geständnis mit sich brachte.
    Mary hatte gewusst, dass der erfolgreiche, aufstre bende Unternehmer Alexander Meyers ein Dämon war; als Nekromantin hatte sie es bereits gespürt, nachdem sie ihn im Hamburger Abendblatt entdeckt hatte. Auf einer Charity-Veranstaltung, wo Spenden gelder für die Forschung gegen Krebs gesammelt wurden und Meyers vermutlich nur des reichhaltigen Buffets wegen erschienen war, hatte sie sich Gewiss heit geholt. Und dann war nur noch ein Anruf nötig. Ein winziger Anruf beim Boss eines Pharmakonzerns mit den harmlosen Worten : „Frederik Sievers ist ein Clerica, wussten Sie das?“
    Sie hatte den Mann, der Joanas Vater werden sollte, eiskalt verraten und dem Feind ausgeliefert.
    Und Joana, wissend, dass sie schreien, toben und hysterisch werden sollte, hatte keine fünf Minuten gebraucht, um ihr zu verzeihen.
    Das war es, was ihr am meisten Angst machte.
    Genau so war es nun.
    Früher wäre sie nicht in der Lage gewesen, einen Mord zu verzeihen, vor allem nicht einen Mord an einem Menschen, der ihr nahestand oder dies hätte tun sollen. Inzwischen hatte sie sich damit abgefun den, unter Monstern zu leben: Nekromanten, Clerica, Dämonen … sie taten sich alle nicht viel , und wenn sie an die Menschen dachte, die bei einem möglichen Krieg keine Angst, sondern Dollarzeichen in den Augen bekamen, fand sie, dass es um diese Spezies auch nicht viel besser bestellt war. Sie erinnerte sich daran, was Tante Agnes ihr einmal gesagt hatte, als sie als Kind nach ihrem Papa gefragt hatte. Sie sagte: Steiger dich nicht rein, Joana. Du kanntest ihn doch nicht.
    „Ich habe den Traum nicht mehr“, wiederholte Joana. „Es ist fast, als hätte mein Vater aufgegeben, mich damit heimzusuchen, nachdem ich Mama ver ziehen habe. Und dir.“
    Nicholas starrte ins Leere, sein Blick wurde glasig und zugleich schien es, als klärte sich irgendetwas in seinem Kopf. Was immer es war, er behielt es für sich. Wenige Momente später rieb er sich übers Gesicht und verzog den Mund zu seinem üblich gewordenen, unzufriedenen Lächeln. „Die Nachricht sollte eigent lich sicherstellen, dass du mir nicht folgst.“
    „Kannst du mal sehen“, erwiderte sie. „Nichts ist sicher.“

19
     
    N
    icholas fühlte sich wie gerädert. Die ganze verdammte Nacht hatte er neben Joana gelegen und sich dafür gehasst, diese Frau, die ihm so unerträglich gefehlt hatte, nicht mehr begehren zu können. Nachdem sie eingeschlafen war, hatte er sie stundenlang scharf im Auge behalten, damit ihm kein Flackern ihrer Wimpern, keine Bewegung ihrer Hände , und nicht das kleinste Kräuseln ihrer Lippen entging, und er war sich klar geworden, dass er sich selbst leer und aus gehöhlt sofort erneut in sie verliebt hätte, wäre er nicht durch die Beschwörung zu einer künstlichen Abart von Liebe gezwungen. Es war nicht so, dass sein Körper nicht mehr funktionierte. Seine verräte rische Hülle funktionierte sogar so gut, dass er sich unter der Decke selbst befriedigen musste, weil seine Erektion ihn sonst die ganze Nacht lang um

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