Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schattendämonen 3 - Nybbas Blut - Benkau, J: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut

Schattendämonen 3 - Nybbas Blut - Benkau, J: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut

Titel: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut - Benkau, J: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Benkau
Vom Netzwerk:
festzuhalten.
    Als sie sich eine Stunde später auf den Rückweg zum Hotel machten, ging es ihr deutlich besser und die Aussicht, am nächsten Tag nach New York in die Höhle des Löwen zurückzugehen, hatte ihren Schre cken verloren. Immerhin war es danach vorbei – wie auch immer.
    „Hast du Abraham schon informiert?“, fragte Mary unbehaglich, als sie das Hotel schon im Wald der Hochhäuser ausmachen konnten.
    Joana griff nach ihrem Handy, sah das schwarz glänzende Display an und schob das Gerät wieder in ihre Tasche zurück. In der Ferne donnerte etwas, ver mutlich ein Flugzeug. „Noch nicht. Ich kann die Gruppe nicht auf einen möglichen Einsatz vorbe reiten, ohne mich zu erklären. Was soll ich Abraham sagen?“
    „Du könntest ihn natürlich spontan rufen, falls Be darf besteht“, meinte Mary unglücklich und setzte eine lange, beredte Pause.
    „Aber das ist gefährlich, weil ich dann nicht weiß, ob er in der Nähe ist“, führte Joana die Überlegung weiter. „Ich weiß. Am liebsten wäre es mir, ich könnte die Clerica komplett raushalten. Ich bringe sie nur in Gefahr.“
    „Das ist ihr Leben, Joana. Es ist nicht nur ihr Job, es ist ihre Bestimmung. Und“, wieder zögerte Mary, ehe sie weitersprach , „sie sind nicht die Einzigen , die du gefährdest.“
    „Ich weiß im Gegensatz zu jedem anderen, worauf ich mich einlasse.“
    „Das Baby weiß es nicht und es hat noch weniger Wahl.“
    „Mama!“ In Joana kam der Wunsch auf, Abstand zwischen sich und ihrer Mutter zu schaffen, weil sie schon wieder genau dorthin schlug, wo es wehtat. Auf ihre Unfähigkeit, die Entscheidungen einer Mut ter zu treffen. „Ich weiß, ich sollte jede Entscheidung nur noch ausschließlich so treffen, wie es für dieses Baby am besten ist“, sagte sie beherrscht. „Und das tue ich. Wir reden hier von einem Dämonenbaby. Die beste En t scheidung muss nicht die sicherste sein.“
    „Hat das dein Freund gesagt?“ Seit wann klang Mama so kühl, wenn sie von Nicholas sprach ?
    „Ganz im Gegenteil. Er wäre vollkommen deiner Meinung, wenn du sagen willst, dass ich mich von der Hohen Runde fernhalten sollte.“
    „Warum hörst du dann weder auf mich noch auf ihn?“
    Eine gute Frage, die sie sich selbst nicht bloß ein paar Mal gestellt hatte. Sie legte eine Hand auf ihren Bauch. Das Kleine stupste dagegen. Aufmunternd.
    „Es ist ein Gefühl“, wich sie aus. „Nicht nur ein Gefühl, sondern eines, dem ich mir sicher bin. Ich weiß einfach, was ich tun sollte. Es ist aus irgend einem Grund wichtig.“
    Und wie um ihre Überzeugung ins Wanken bringen zu wollen, wackelte im nächsten Moment die Erde.
     
    Der Erdstoß war so heftig, dass Joana das Gleichge wicht verlor und auf den Po fiel. In der Nähe barsten Fenster und es regnete Scherben. Ein nahes Hoch haus gab Geräusche von sich, als knirsch t e es mit den Zähnen. Sie kämpfte sich auf die Füße und half Mary auf, die auf die Knie gefallen war. Sie wechselten einen schockierten Blick, sahen dann nach oben. Keine zwanzig Meter vor ihnen kippte eine Straßen laterne quer über die Straße und zwang die Autos zum Bremsen. Ein sinnloses Hupkonzert begann. An einer Fußgängerbrücke, die rechtwinklig von der Straße ab ging und zur Parallelstraße führte, brach unter lautem Krachen das Geländer ab und schepperte zu Boden. Verdammt, hier auf der Straße inmitten der Wolken kratzer waren sie ein leichtes Ziel für herabstürzende Trümmer.
    „Joana!“, kreischte Mary plötzlich und riss sie am Ärmel zurück. Im letzten Moment erkannte sie, dass die größte Gefahr nicht von oben drohte, sondern von unten.
    Z u ihren Füßen brach der Asphalt auf.
     
    ~*~
     
    Nicholas hatte beim ersten sachten Wackeln der Erde, das die Menschen noch überhaupt nicht wahrgenom men hatte n , gewusst, wie die Situation einzuschätzen war. Er bekam gerade eine deutliche Erinnerung, morgen um jeden Preis pünktlich zu sein. Das Beben war eine Warnung und sollte ihn provozieren, ihn mürbemachen , einschüchtern.
    Er griff nach dem Whisky, den er sich bestellt hatte , und verließ die dunkle, von Zigarrenrauch verhangene Jazzbar mit dem Glas in der Hand. Zum Adler-Plane tarium, das mit seiner auffälligen Dachkuppel, unter der es Dutzende Exponate und Demonstrationen zum Weltall ausstellte, waren es nur ein paar Schritte. Wie er es vermutet hatte, brach beim zunehmenden Schwanken der Erde ein Riss in die Kuppel. Das konnte kein Zufall sein. Der Luzifer wusste, wo er war. Er

Weitere Kostenlose Bücher