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Schattendämonen 3 - Nybbas Blut - Benkau, J: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut

Schattendämonen 3 - Nybbas Blut - Benkau, J: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut

Titel: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut - Benkau, J: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Benkau
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und auf einem Trödel markt verkaufen.
    „Senhora, was ist denn los mit I hnen? Sie sind ganz bleich.“
    „Ich … muss nur eilig weg. Ich mache die Probe fahrt sofort, André.“
    „Sind Sie sicher? Vielleicht sollten Sie lieber erst ein mal aussteigen und durchatmen.“
    „Nein!“
    Nein, sie musste zu ihm. Was immer auch passiert war – er war in Gefahr.
    „Senhora, Vorsicht, bitte. Ich weiß nicht, wie zuver lässig der Wagen ist. Bleiben Sie lieber in der Nähe.“
    Joana riss die Autotür ohne eine Antwort zu, star tete den Motor erneut und setzte ruckartig zurück. In ihrer Panik streifte sie einen Reifenstapel, die oberen Reifen fielen zu Boden, hüpften wie Flummis durch die Halle und prallten gegen Autos und Regale. Werk zeuge und Ersatzteile prasselten zu Boden. Joana war es egal, es hätte ihr nichts ausgemacht, wenn die Werkstatt in einem Inferno in die Luft gegangen wäre.
    Sie war in ihrem Leben selten vernünftig gewesen, aber nun spürte sie, dass sie die Dummheit ihres Lebens beging. Sie musste zu ihm! Genau das war falsch und das wusste sie. Die Pläne zum Code Cut waren eindeutig. Flucht. In verschiedene Richtungen. Trennung. Sofort und endgültig. Cut bedeutete, dass die Luft brannte, dass nichts mehr zu retten war, dass Nicholas keine Alternative mehr hatte und es keinen anderen Weg mehr gab, außer diesem einen.
    Sie nahm eilends den anderen.
     
    ~*~
    Nicholas wusste, dass es nicht Joanas Art war, auf derartige Botschaften hin zurückzurufen. Trotzdem schaltete er das iPhone stumm. Genau so stumm war sein Wunsch, sie würde handeln wie vereinbart und fliehen. Aber darauf hatte er nun keinen Einfluss mehr, ihm blieb überhaupt nichts mehr zu tun, außer auf Jos Vernunft zu vertrauen.
    Er hatte sich die unterschiedlichsten Szenarien aus gemalt, alles war vorstellbar gewesen und seine Fan tasie grenzenlos. Dass er den Luzifer bei Kaffee und Gebäck erwarten würde, schien ihm dennoch skurril. Fast hätte er gelacht, doch selbst Galgenhumor hatte eine Grenze. Eine interessante Erfahrung. Wie oft hatte er sich gefragt, wie es wohl sein würde, wie er den Fürsten erkennen würde, ob er überhaupt bemerkte, wer ihm wirklich gegenüberstand.
    Nun erfuhr er es. Es war eindeutig. Die Nähe des Luzifers war nicht zu leugnen, er hatte es wie einen glühenden Zwang um seinen Geist gespürt. Wie Lava, in der er gefangen war und die sich schneller durch sein Fleisch, seine Knochen bis in die tieferen Ebenen seines Seins fraß, als er realisierte, dass er in den Vulkan gestürzt war. Im gleichen Augenblick war ihm alles klar. Er war gefangen. Ein Insekt in Bernstein, unfähig zur Regung, solange sein Fürst es nicht erlaubte – und der hatte Besseres zu tun , als nachgiebig zu sein. Nicholas bestellte Kaffee und eine große Kanne Kamillentee, steckte sich eine Zigarette an, inhalierte den Rauch und wartete auf Kaffee, Tee und sein Schicksal. Was blieb ihm anderes übrig?
    Das Café lag in einem Hof zwischen Häusern, die aus unterschiedlichen Zeiten zusammengewürfelt wa ren. Eines war sicher so alt wie der Nybbas selbst und sah weit älter aus mit seinen Wänden aus klobigen Natursteinen. Das nächste war modernerer Art, bil ligst verputzt und weiß getüncht. Das dritte war ein Fertighaus, hastig zwischen den Resten des zuvor ab gerissenen Stalls errichtet. Davor hing zwischen zwei zu Türmen aufgestapelten Dachschindeln, die übrig waren, eine Hausfrau ihre Wäsche auf, pfiff ein Lied und sah auffallend oft zu Nicholas herüber. Die offene Seite der zum U angelegten Gebäude ließ zu, dass die Sonne in den Hof schien, ab Mai wäre es ohne Sonnenschirm kaum mehr erträglich, an den Außentischen des Cafés zu sitzen. Ein struppiger, alter Hund aalte sich auf dem warmen Boden und kratzte nur hin und wieder an einer offenen Stelle unterm Kinn. Die beiden verflohten Katzen, die meist zwischen den Tischen herumstrichen, entdeckte Nicholas nicht. Vielleicht spürten auch sie die machtvolle Präsenz, die ihm jede Regung untersagte, und hielten sich fern. Er versuchte, zu erfühlen, ob sich der Luzifer näherte, aber es gelang ihm nicht. Seine seismografischen Fähigkeiten im Aufspüren anderer Dämonen waren vorhanden, aber nicht be sonders gut ausgeprägt. Bisher waren ihm andere egal gewesen. Die Bedienung brachte eine Porzellankanne, aus der es brechreizerregend nach Kamillentee roch. Er beantwortete ihre besorgte Frage, ob alles in Ord nung sei – natürlich nicht, denn wer bestellte schon einen

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