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Schattendämonen 3 - Nybbas Blut - Benkau, J: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut

Schattendämonen 3 - Nybbas Blut - Benkau, J: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut

Titel: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut - Benkau, J: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Benkau
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Leib zu kämpfen. Ein starker Taser machte selbst einen mächtigen Dämon bewegungsunfähig, zwar nur kurzfristig, aber Sekunden reichten zum Überleben und auch zum Sterben.
    „Zufrieden?“ Der Lieferant verschränkte die Arme. Ihm war nicht wohl in seiner Haut, Nicholas roch sein Unbehagen; wie Körpergeruch strömte es bei jeder Bewegung durch seine Kleidung.
    „Frisch ist das nicht gerade. Du kommst fast eine Stunde zu spät.“ Er nahm die Kiste und sprang aus dem Wagen. Sofort kam Leben in den Lieferanten, er hob eine Obstbox hoch und wollte sie über die Waffenkiste stapeln, damit der Inhalt nicht zu sehen war. „Stell das darüber“, murmelte er. „Tut mir leid, dass ich zu spät bin. Wurde aufgehalten.“
    Nicholas wandte sich ab. „Lass den Blödsinn, hier ist niemand, dem du dein Theater vorspielen musst.“ Nur André Bergot, sein Mechaniker, war in der Werk statt und machte einen Ölwechsel an einem sechzig Jahre alten Porsche. Der Mann wusste nicht, wer sein Boss wirklich war, aber er war sich der Tatsache be wusst, dass Nicholas und Joana in irgendeiner Hin sicht mächtigen Dreck am Stecken hatten; er war ja nicht blöd. Die Einzelheiten interessierten ihn aller dings nicht, er war insbesondere Jo gegenüber loyaler als ein Großvater es sein konnte.
    „Man muss vorsichtig sein … heiße Ware“, stam melte der Lieferant. Soso, Hehlerware also. Vermut lich gestohlen. Nicholas musste sich ein Grinsen ver kneifen. Beinah hätte er den Mann gemahnt, beim nächsten Mal lieber auf Pünktlichkeit zu achten. Ein nächstes Mal würde es sicher geben, der Mann würde wiederkommen. Allerdings ohne Erinnerung. Er stellte die Waffenkiste auf dem Boden ab und zog einen Geldschein aus der hinteren Hosentasche. 50 Euro für den Fahrer, die Lieferung hatte er zuvor bereits über ein anonymes Konto bezahlt. Kleine Nullnummern wie diesen Kerl hier ließ man vielleicht mit Waren durchs Land fahren, an denen sie sich höchstens selbst verletzen würden, aber man brachte sie nicht in Versuchung, indem man ihnen mehr Bares gab, als ihnen unbedingt zustand. Der Mann nahm das Geld und murmelte einen halbherzigen Dank. Nicholas hielt ihm die Hand zum Einschlagen hin. Er erkannte das minimale Zögern. Der kleine Gauner war ein mickriger Fisch – diese galten gemeinhin als die besten Kuriere – aber seine Instinkte waren gut. Irgendein Gefühl warnte den Mann vor Nicholas. Nicht ganz zu unrecht. Der Nybbas quälte seine zer brechliche menschliche Hülle schon seit Stunden mit bestialischem Hunger. Kaum dass ihre Finger sich berührten, zerrte der Dämon die Emotionen aus dem Lieferanten heraus und sog sie in sich auf wie ein tro ckener Schwamm das Wasser. Der Mann schwankte und kippte gegen Nicholas. Er legte ihm die freie Hand in den Nacken. Nährende Gefühle sprudelten durch ihn hindurch, löschten brennende Feuer aus Gier. Zwischen der Erleichterung nahm er noch etwas anderes wahr, Ansätze von Erinnerungen. Seit seinem Kampf gegen die Speculara drängten sie sich ihm manchmal auf, wenn er Gefühle stahl: Bilder, wie unter Milchglas liegend, aber zu erkennen. Jetzt sah er eine keifende Frau, die mit der Faust drohte, eine sich schließende Tür und dann eine spartanisch eingerich tete Kammer, eine Matratze auf dem Boden, verpack tes Brot und Käse auf einem Stuhl, weil weder Schrank noch Tisch vorhanden waren. Ein alter Hund erhob sich mühsam und wedelte vor Freude mit dem Schwanz.
    Was für ein armer Schlucker. Nicholas fühlte sich unweigerlich an Elias erinnert, auch wenn diese erbärmliche Kreatur und den gefallenen Racheengel nichts verband, außer der Perspektivlosigkeit, die beider Leben dominierte. Er ließ den Kurier los, verwirrt stolperte dieser ein paar Schritte zurück und rieb sich die Stirn. Der Geldschein segelte zu Boden und blieb auf dem Kies liegen. „Ver… verdammt“, stotterte der Fahrer. „Was i s’ passiert?“
    Nicholas bückte sich nach dem Geld, steckte es dem Mann in die Hemdtasche und schob ihn in Richtung seines Wagens. „Steig ein, fahr nach Hause, zahl deine Miete und fütter deinen Hund. Und dann such dir einen anderen Job. Ich will dich hier nicht mehr sehen, hast du mich verstanden?“
    Der Mann nickte und stieg ein. In fünf Minuten würde er sich nicht mehr erinnern können, Nicholas je gesehen zu haben. Seine Arbeitgeber würden ihn für high halten, wenn sie ihn nach seiner Tour fragten, und den Kopf über seine Ahnungslosigkeit schütteln. Wenn der Junge Glück hatte,

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