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Schattenelf - 2 - Das Turnier

Schattenelf - 2 - Das Turnier

Titel: Schattenelf - 2 - Das Turnier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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Und überhaupt, welcher Adlige oder Bauer wird Eure Gemahlin jemals wieder akzeptieren, wenn jedermann weiß, dass sie ihren Hals nur aufgrund der Einflussnahme ihres königlichen Gemahls aus der Henkersschlinge ziehen konnte?«
    »Sie ist meine Frau, meine große Liebe«, wandte Danube ein und schüttelte verzweifelt den Kopf.
    »In allererster Linie ist sie eine Königin, die unter Mordanklage steht«, erwiderte Kalas kühl. »Ihr muss und wird vor Krone und Hof der Prozess gemacht werden. So lautet das Gesetz! Wenn Ihr Euch dem widersetzt, mein alter Freund, dann habt Ihr Euch die Folgen selbst zuzuschreiben.«
    »Ihr wollt mir drohen?«
    »Ich warne Euch ganz offen«, sagte Kalas. »Denn wenn Ihr Jilseponies Unschuld per Dekret feststellt und somit der Gerechtigkeit den erforderlichen Prozess verweigert, gefährdet Ihr damit das ganze Königreich!«
    »Und wo steht Herzog Kalas, sollte es tatsächlich zu einer solchen Rebellion kommen?«, fragte Danube, und seine Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen.
    »Auf Seiten des Bärenreiches«, antwortete der Herzog, ohne zu zögern.
    Danube ließ ihn stehen und ging davon. Das Hämmern hallte durch die morgendliche Luft. Die ersten Straßenhändler begannen damit, ihre Waren zum Verkauf auszulegen.
     
    »Der König sitzt in der Falle, und Jilseponie wird der Prozess gemacht, und zwar öffentlich«, verkündete De’Unnero an Sadye und Aydrian gewandt. »Wenn Danube nicht sein ganzes Königreich in Aufruhr stürzen will, hat er gar keine andere Wahl – ein Aufruhr übrigens, den wahrscheinlich weder er noch sein zum Untergang verdammtes Weib überleben würden. Der Adel will Jilseponie verurteilt und hängen sehen; er würde den Aufschrei der Empörung bis zur Entladung aufheizen.«
    Sadyes Lächeln wurde breiter; sie schüttelte ungläubig den Kopf über die unerwartete Wendung der Ereignisse.
    Aydrian dagegen wirkte völlig ruhig und gefasst.
    »Das ist dein Werk«, sagte De’Unnero zu Aydrian. »Du hast Constance zu Jilseponie geführt und sie in den Selbstmord getrieben.«
    »Glaubst du etwa nicht, dass es die Königin war, die dieses Weibsstück umgebracht hat?«, fragte Sadye ehrlich überrascht. »Nach all dem Ärger, den Constance Jilseponie beschert hat, scheint das nicht gerade unglaubhaft.«
    »Genauso werden es die Massen beim Prozess sehen«, pflichtete De’Unnero ihr bei. »Aber das ist ja gerade das Elegante daran, nicht?«, fragte er Aydrian mit einem verschmitzten Lächeln.
    »Ist das tatsächlich dein Werk?«, fragte Sadye den jungen Krieger. »Hast du Constance irgendwie dazu verleitet, sich selbst umzubringen, damit man Jilseponie die Schuld daran gibt?«
    Aydrian lehnte sich grinsend zurück.
    »Glaubst du tatsächlich, das wird für uns von Vorteil sein?«, fügte De’Unnero hinzu. »Was gewinnen wir, wenn wir die Königin in Misskredit bringen und sie beseitigen? Wenn wir deine Mutter aus dem Weg räumen und mit ihr unsere vielleicht einzige Verbindung zum Thron? Du kannst mir glauben, wenn ich sage, es tut mir in der Seele gut zu sehen, wie diese Hexe vor Gericht gestellt und hingerichtet wird, und ich bin mir durchaus bewusst, wie groß deine Genugtuung ist, ihr endlich heimzahlen zu können, dass sie dich bei diesen niederträchtigen Elfen zurückgelassen hat. Aber zu welchem Zweck? Haben wir etwa unser Ziel aus den Augen verloren?«
    »Ich nicht, das kann ich Euch versichern«, erwiderte Aydrian mit ungebrochenem Selbstvertrauen. »Im Übrigen wird es sich durchaus zu unserem Vorteil auswirken – wenn es so weit ist.«
    »Du hast dir das alles wohl schon genau zurechtgelegt?«, fragte Sadye.
    Wieder lehnte sich Aydrian einfach auf seinem Stuhl zurück und grinste.
    Sadye sah zu De’Unnero, der Aydrian nickend musterte. Sein Vertrauen in den jungen Krieger war unverkennbar.
    »Diese Geheimniskrämerei gefällt mir nicht«, sagte Sadye nach einer Weile. »Was steckt wirklich hinter dieser unerwarteten Entwicklung? Und wie sollen wir sie für uns nutzen? So red schon, wenn du etwas darüber weißt! Sind wir etwa keine Partner? Mitverschwörer? Wie sollen wir einander vertrauen, wenn wir nicht in die Pläne der anderen eingeweiht sind?«
    »Ob Constance sich selbst umgebracht hat oder sie von Jilseponie getötet wurde, ja sogar, ob irgendjemand sonst dieses Weibsstück umgebracht hat, ist im Grunde völlig belanglos«, erklärte Aydrian, offenbar ganz Herr der Lage. »Für uns zählt allein die Tatsache, dass die Beweise Jilseponie in

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