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Schattenelf - 2 - Das Turnier

Schattenelf - 2 - Das Turnier

Titel: Schattenelf - 2 - Das Turnier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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fehlgeleiteten Person?
    Oder war da vielleicht noch jemand anderer im Spiel, der die Macht besaß, Constance zu beeinflussen, und der sie bis an den Abgrund und dann noch einen Schritt darüber hinaus getrieben hatte?
    Dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Ganz tief in seinem Herzen wusste er, dass Aydrian für all das verantwortlich war. Vielleicht hatte der junge Krieger von Constance Besitz ergriffen – dank seiner Steine besaß er zweifellos die Macht dazu – und sich anschließend ihres sterblichen Körpers bedient, um Jilseponie ins Verderben zu stürzen.
    Aber zu welchem Zweck? Das war für De’Unnero nach wie vor schleierhaft. Er vertraute allerdings darauf, dass Aydrian ihn bald ins Bild setzen würde.
    »Mir ist bekannt, was man sich bei Hofe erzählt«, antwortete er dem geduldig wartenden Herzog Kalas. »Jilseponie hat Constances Tee mit Gift versetzt.«
    »So hat es jedenfalls den Anschein«, erwiderte Kalas.
    »Habt Ihr etwa Grund, an dieser Annahme zu zweifeln?«
    Kalas zögerte einen Augenblick, dann sah er De’Unnero wieder an und schüttelte den Kopf. »Die Beweise gegen sie sind erdrückend, zumal Constance Jilseponie noch kurz vor ihrem Tod selbst bezichtigt hat«, räumte er ein. »Aber verratet mir eins, mein Freund, wie kommt es, dass Euch diese unerwartete Wendung der Ereignisse in eine solche Aufregung zu versetzen scheint?«
    »Für den Tod Eurer verstorbenen Freundin empfinde ich tiefes Bedauern – erlaubt, dass ich Euch in dieser Stunde des Schmerzes mein Beileid ausspreche«, erwiderte De’Unnero aalglatt.
    Kalas zuckte nicht mit der Wimper.
    »Aber bestürzt es mich zu hören, dass Jilseponie auf ihrem ebenso verschlungenen wie gefahrvollen Weg zur Macht doch noch gestrauchelt ist?«, fuhr De’Unnero fort. »Ganz sicher nicht! Mir ist schon seit vielen Jahren bekannt, was es mit dieser Hexe tatsächlich auf sich hat – ich wünschte nur, ich hätte eine Möglichkeit gesehen, diese Tragödie irgendwie zu verhindern.«
    »Es sollte Euch in Aufregung versetzen«, sagte Kalas. »Jedenfalls wenn man den Zeitplan für Euren Schützling bedenkt.«
    De’Unnero schüttelte den Kopf. »Ganz und gar nicht«, erwiderte er.
    »Wenn ihr der Prozess gemacht wird …«
    »Nur zu!«, rief der ehemalige Mönch. »Auf der Stelle, ich bitte sogar darum. Hängt diese Hexe auf, oder verbrennt sie von mir aus. Sie hat gewiss nichts Besseres verdient.«
    »Macht Euch der Hass auf Jilseponie dermaßen blind?«, fragte Kalas, in seinem Sessel nach vorne rutschend. »Wenn Jilseponie verurteilt und aufgehängt wird, wird der König Eurem werten Aydrian höchstwahrscheinlich jeden Anspruch auf den Thron verweigern.«
    »Vor mir aus, wenn das die unabwendbare Folge ist«, antwortete De’Unnero ohne das geringste Zögern. »Ich bin überzeugt, Aydrian ist darauf vorbereitet, das Bärenreich vernünftig zu regieren; allerdings bin ich sehr viel mehr um das Wohl des Königreiches besorgt als um seinen persönlichen Gewinn. Das Königreich wird diese Krise überstehen. König Danube wird durch Euch und all die anderen, die schon lange vor Jilseponie hier waren, zu alter Stärke zurückfinden.«
    »Und was wird aus Euch?«
    »Ich gehe davon aus, dass Ihr meine Rückkehr in den Orden und die Rückbesinnung der Kirche auf ihre frühere Frömmigkeit unterstützt«, antwortete der ehemalige Mönch.
    »Glaubt Ihr wirklich, der König wird sich in die Geschicke der Kirche einmischen?«, fragte Kalas skeptisch. »Oder etwa ich?«
    »Wird er den Bischof von Palmaris im Amt belassen?«, fragte der ehemalige Mönch. Die Frage bewirkte, dass Herzog Kalas sich in seinem Sessel aufrichtete.
    De’Unnero wusste, dass er ins Schwarze getroffen hatte.
    »Drängt auf eine Anklage, auf einen Prozess und eine schnelle Hinrichtung«, sagte er zu Kalas. »Und befreit die Welt ein für alle Mal von dieser Geißel namens Jilseponie. Der junge Aydrian wird seinen Weg machen, und ich zweifellos auch, letztendlich aber wird unser beider Ziel stets das sein, was auch für das Bärenreich am besten ist.«
    Kalas sah De’Unnero eindringlich an, ohne ihm jedoch die Bestätigung zu geben, dass er genau das zu tun gedachte.
    Doch De’Unnero war auf keinerlei Bestätigung angewiesen. Er wusste, dass diese Saat keiner weiteren Pflege bedurfte. Er glaubte fest daran, dass Herzog Kalas alles in seiner Macht Stehende tun würde, um Jilseponie endgültig zu vernichten.
    Noch war De’Unnero nicht völlig klar, wie Aydrian dies zu ihrer

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