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Schattenelf - 2 - Das Turnier

Schattenelf - 2 - Das Turnier

Titel: Schattenelf - 2 - Das Turnier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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beider Vorteil zu Ende bringen würde, doch eins wurde ihm mit jedem Augenblick klarer: dass er dem jungen Krieger vertrauen konnte.
    Hatte Aydrian nicht soeben jene Frau vernichtet, die seit über einem Jahrzehnt De’Unnero geradezu verfolgte?
    Und das alles nahezu mühelos.
     
    Sie erwachte noch vor dem Morgengrauen, saß mehrere Stunden da und dachte noch einmal über die plötzliche und dramatische Wendung der Ereignisse nach, als die Tür aufging und König Danube und Herzog Kalas ins Zimmer traten. Der Herzog marschierte wütend auf sie zu, als wollte er sie auf der Stelle erwürgen.
    »Mörderin!«, sagte er leise, fast ruhig, obwohl er sichtlich Mühe hatte, seine überbordende Wut im Zaum zu halten.
    »Genug jetzt, Herzog Kalas«, versuchte König Danube ihn zu beruhigen und legte dem Herzog die Hand auf die Schulter.
    »Ich habe mir nichts zu Schulden kommen lassen«, sagte Jilseponie.
    Kalas hielt ihr das angebrochene Briefchen vors Gesicht. »Josanthawurzel«, schnaubte er. »Aus Behren. Ein durchaus gängiges Mittel aus der Apotheke von St. Honce, zu der Ihr ungehindert Zugang hattet!«
    »Davon weiß ich nichts«, protestierte die Königin. »Constance muss es in meine Schärpe geschoben haben, als sie gegen mich fiel.«
    Kalas hob den Arm, als wollte er sie schlagen, doch Danube packte ihn und hielt ihn fest. Jilseponie war ohnehin sofort aufgesprungen, bereit, sich zu ducken oder den Schlag zu erwidern.
    »Warum sollte ich sie überhaupt umbringen?«, fuhr Jilseponie ihn an, der die schlichte Logik dieser Feststellung wieder ein wenig Kraft zu geben schien.
    »Warum solltet Ihr sie zum Tee zu Euch bitten?«, konterte Herzog Kalas. »Welchen Grund könnte Königin Jilseponie haben, die Gesellschaft von Constance Pemblebury zu suchen?«
    »Aber ich habe doch ihre Einladung angenommen!«, protestierte Jilseponie, doch ihr Aufbrausen verfehlte die beabsichtigte Wirkung, als sie gleich darauf zu ihrem Ehemann hinübersah, der bei ihren Worten zusammenzuckte und den Blick abwandte, so als sei er im Besitz von stichhaltigen Beweisen, die genau das Gegenteil belegten.
    Als Jilseponie einen Augenblick darüber nachdachte, fiel ihr sofort die Kammerzofe ein, die ihr Constances Einladung überbracht hatte. »Was hat sie erzählt?«, fragte sie die beiden.
    Keine Antwort.
    »Ich verlange sie sofort zu sprechen«, erklärte Jilseponie. »Die Kammerzofe, Madame Tonnebruk. Bringt sie zu mir; ich werde die Wahrheit schon aus ihr herausbringen.«
    »Ihr werdet noch Gelegenheit bekommen, Euch zu den Vorwürfen zu äußern!«, erwiderte Herzog Kalas. »Und zwar dort draußen«, fügte er hinzu und zeigte aus dem Fenster. »In aller Öffentlichkeit auf dem Galgen, der jetzt, in diesem Augenblick, errichtet wird. Oh ja, Ihr werdet noch Gelegenheit bekommen, Euch zu dem Mordvorwurf zu äußern, und anschließend wird man Euch an Eurem hübschen Hals aufknüpfen.«
    »Das reicht!«, schrie Danube. Er schob Kalas zur Seite, dann trat er ans Bett und ergriff Jilseponies Hände, küsste sie zärtlich nacheinander und sah ihr in die blauen Augen.
    »Vergib mir«, sagte er.
    »Vergeben?«, wiederholte Jilseponie leise. Sie traute ihren Ohren nicht. Würde es Danube tatsächlich so weit kommen lassen?
    Doch als sie tiefer in die traurigen Augen ihres Ehemannes blickte, begriff sie plötzlich, dass er gar keine Wahl hatte, dass er es nicht verhindern konnte.
    Jilseponie atmete tief durch und schloss die Augen.
    »Ihr werdet Euren Prozess bekommen«, brach Herzog Kalas einen Augenblick später das Schweigen. Als Jilseponie ihn daraufhin wütend anfunkelte, wurde ihr klar, dass er sich diese allzu genüssliche Bemerkung einfach nicht hatte verkneifen können. »Und zwar in aller Öffentlichkeit, auf dem Galgen, wie es das Gesetz vorschreibt. Ihr werdet Euren Prozess bekommen, obwohl ich beim besten Willen nicht zu erkennen vermag, wie Ihr dem Unvermeidlichen entgehen wollt.«
    »Ich habe mir nichts zu Schulden kommen lassen«, wiederholte Jilseponie.
    »Euer Leugnen wird nicht genügen, um Euch vor dem Henker zu bewahren«, erwiderte Kalas, und noch bevor sich Danube zu ihm umdrehen und ihn zurechtweisen konnte, machte der Herzog eine knappe Verbeugung, stürmte hinaus und schlug die Tür hinter sich zu.
    »Was für ein Irrsinn«, sagte König Danube zu seiner Gemahlin, als sie allein waren.
    »Constance hat sich eigenhändig umgebracht«, sagte Jilseponie. Danube riss erstaunt die Augen auf. »Sie wollte sich damit vorsätzlich

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