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Schattenelf - 2 - Das Turnier

Schattenelf - 2 - Das Turnier

Titel: Schattenelf - 2 - Das Turnier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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Bändigen oder Zureiten, ganz so, wie man es physisch mit einem Sattel machte, wollte kein Ende nehmen. Je weiter Symphonie zurückwich, desto energischer setzte Aydrian nach. Erneut versuchte sich das Pferd seinem Einfluss zu entziehen, doch in diesem Reich gab es kein Entkommen, keinen Ort, wohin der kräftige Hengst hätte fliehen können. Unnachgiebig, und mit wachsender Zuversicht und Heftigkeit, kämpfte Aydrian weiter.
    Als Aydrian die Verbindung schließlich kappte, kam Symphonie artig zu ihm getrabt. Zum allerersten Mal hatte es Symphonie nicht mit einem ebenbürtigen Partner, sondern mit einem Herrn und Meister zu tun.
    Der zukünftige König hatte sein Ross gefunden. »Du hast bestimmt mindestens zwanzig Winter auf dem Buckel«, sagte Aydrian, als er das prachtvolle Tier in Augenschein nahm.
    »Ich würde eher auf dreißig tippen«, ließ sich eine sonore Stimme seitlich hinter ihm vernehmen. Aydrian erschrak, zog Sturmwind, fuhr herum und sah sich einem stattlichen Wesen mit Menschenkopf und -torso auf einem Pferderumpf gegenüber.
    »Wer bist du, Junge, und was treibst du hier mit meinem Freund Symphonie?«, wollte der Zentaur wissen.
    »Symphonie?«, wiederholte Aydrian leise, dem es fast den Atem verschlug, denn plötzlich fügte sich das Bild zusammen. Natürlich hatte er schon von Symphonie gehört, und auch den Sprecher, Bradwarden, erkannte er aus Belli’mar Juraviels Erzählungen wieder. Ja, das alles ergab durchaus einen Sinn. Lächelnd sah er den Zentaur an, der seinen Blick jedoch nur kurz erwiderte.
    Denn jetzt bemerkte Bradwarden das Schwert in Aydrians Hand und erkannte es sofort. »Sieh an, dann bist du also gar kein einfacher Grabräuber«, schloss der Zentaur.
    Aydrian folgte Bradwardens Blick zu seiner Hand, zu Sturmwind. »Davon kann keine Rede sein«, erwiderte er. »Ich habe mir aus dem Wald und den Gräbern nur meinen rechtmäßigen Besitz geholt.« Bei den letzten Worten hob er die Hand und tätschelte den Hals des Pferdes – seines Pferdes. »Sturmwind ging von Mather auf Nachtvogel über. Falkenschwinge gehörte Nachtvogel, genau wie Symphonie. Und jetzt gehen alle drei, wie es seine Richtigkeit hat, in Nachtfalkes Besitz über.«
    Bradwarden musterte ihn skeptisch. »Nachtfalke?«, fragte er.
    »Tai’maqwilloq«, erklärte Aydrian voller Stolz. »Nachtfalke, das bin ich, der Hüter von Festertool, der Sohn des –«
    »Ein Hüter?«, fiel Bradwarden ihm ins Wort. »Und wo, bitte, hast du gelernt, wie man ein Hüter wird?«
    Aydrian, dem der abfällige Unterton missfiel, straffte die Schultern. »Ich erhielt mein Wissen von den Ausbildern der Hüter, so wie es seine Richtigkeit hat«, erwiderte er.
    Daraufhin wurde Bradwardens Miene noch verdutzter, denn er war nicht davon unterrichtet worden, dass ein neuer Hüter zu ihm unterwegs war; er war sicher, dass Dasslerond und Juraviel ihn vorgewarnt hätten. Darüber hinaus schien dieser Junge kaum alt genug, um die harte Ausbildung, die die Touel’alfar den Hütern abverlangten, bereits abgeschlossen zu haben.
    »Am besten, du lässt das Pferd jetzt wieder los, Junge, und gibst mir den Bogen und das Schwert, bis ich –«
    »Kommt doch und holt sie Euch«, forderte Aydrian ihn grinsend heraus.
    »Führ dich nicht auf wie ein Narr, Junge«, warnte Bradwarden.
    »Mein Vater hat sie getragen, also trage ich sie auch«, erwiderte Aydrian energisch, woraufhin Bradwarden, schon im Begriff, auf ihn zuzugehen, abrupt stehen blieb.
    »Was sagst du da?«, fragte er.
    »Diese Waffen haben Nachtvogel gehört«, antwortete Aydrian, »daher gehen sie jetzt auf Nachtfalke, den Sohn Nachtvogels, über. Ich denke nicht daran, Euch um Erlaubnis zu fragen, ob ich mir mein rechtmäßiges Eigentum nehmen darf.«
    »Den Sohn Nachtvogels?«, fragte Bradwarden zweifelnd.
    Aydrian sah ihm entschlossen in die Augen, bereit, sein Eigentum zu verteidigen.
    »Willst du damit etwa sagen, dass du der von den Touel’alfar benannte Nachfolger Nachtvogels bist?«, fragte der Zentaur.
    »Ich bin Nachtvogels Sohn. In unseren Adern fließt dasselbe Blut, und bald verbinden uns auch dieselben Taten«, versicherte ihm Aydrian. »Nachtvogel, Elbryan, war mein Vater, und ich bin, genau wie er, ein ausgebildeter Hüter. Ich beanspruche Falkenschwinge, Sturmwind und Symphonie für mich, und wer mir diesen Anspruch streitig machen will, der möge jetzt gleich vor mich hintreten und die Wahrheit kennen lernen.« Beim Sprechen hatte er mit dem Schwert in der Luft

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