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Schattenelf - 2 - Das Turnier

Schattenelf - 2 - Das Turnier

Titel: Schattenelf - 2 - Das Turnier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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vielleicht sogar nur mich.«
    »Achte gar nicht darauf«, riet ihm De’Unnero. »Unsere Tage hier sind gezählt, und es gibt nichts, was unsere Mühe oder Zeit noch lohnen würde.«
    »Aber –«
    »Beachte es nicht«, wiederholte der ehemalige Mönch, diesmal mit mehr Nachdruck. »Man darf die Wälder rund um Dundalis nicht unterschätzen. Da draußen gibt es eine Menge Dinge, denen man besser aus dem Wege geht – womöglich gehören auch Lady Dasslerond und ihre Sippschaft dazu.«
    Seine Anspielung auf die Touel’alfar gab Aydrian zu denken, also nickte er nur, entschuldigte sich und legte sich in sein Bett. Kurz darauf war er eingeschlafen.
    Nur um wenig später wieder aufzuwachen: Abermals vernahm er dieses seltsame und beharrliche Rufen in seinem Kopf. Er spürte, dass an dieser merkwürdigen Art der Gedankenübertragung Steinmagie beteiligt war, obwohl sie ihm völlig unbekannt vorkam und mit nichts zu vergleichen war, was er bei Dasslerond oder einem der anderen Elfen beobachtet hatte. Sogar die Quelle der Gedankenübertragung schien irgendwie anders als alles, was Aydrian je kennen gelernt hatte. Er überlegte, ob er De’Unnero wecken und darauf bestehen sollte, dass sie nachsehen gingen, doch als er genauer darüber nachdachte, fiel ihm die strikte Warnung des Mönchs wieder ein, und er beschloss, dass die Entscheidung ganz allein bei ihm lag.
    Kurz darauf hatte er sich angezogen und verließ die Hütte, Falkenschwinge über seiner Schulter und Sturmwind an seiner Hüfte. Bei Tag traute er sich nicht, seine neuesten Errungenschaften offen zu zeigen, nachts aber, das wusste er, war kein Mensch in der Stadt auf den Beinen.
    Die Umgebung von Dundalis lag noch immer unter einer tiefen Schneedecke; trotzdem fand Aydrian genügend vom Wind freigewehte Pfade, um in die ungefähre Richtung zu gehen, aus der der Ruf gekommen war. Stundenlang wanderte er vor sich hin, viel zu aufgeregt, um den eisigen Wind als störend zu empfinden. Schließlich, auf einer kleinen Lichtung einige Meilen außerhalb von Dundalis, wurde seine Mühe belohnt.
    Dort stand ein Hengst, wie Aydrian ihn noch nie gesehen hatte. Nicht einmal die Existenz eines so prachtvollen Tieres hätte er für möglich gehalten. Das Fell des Pferdes glänzte schwarz im Mondschein; eine weiße Blesse zierte die Stelle zwischen seinen Augen und eine weiße Zeichnung die Fesseln seiner kräftigen Beine. Die wild zerzauste schwarze Mähne verriet Aydrian, dass dieses Tier zu niemandem gehörte, niemandes Besitz war.
    Als er das Rufen abermals vernahm, spürte er deutlich, dass diese Begrüßung, Frage oder Kontaktaufnahme das Pferd ebenso verstörte wie ihn selbst.
    Dann bäumte sich der Hengst auf, und Aydrian bemerkte ein Blinken in der muskulösen Partie mitten auf seiner kräftigen Brust.
    »Ein magischer Stein«, hauchte er, und schlagartig wurde ihm klar, dass die telepathische Verbindung daher rührte. »Wer bist du?«, fragte er und trat näher heran.
    Das Pferd bäumte sich abermals auf und wieherte bedrohlich, doch Aydrian blieb standhaft. Er griff in seinen Beutel, holte den Seelenstein hervor und ließ seinen Geist forschend ausschwärmen.
    Anfangs ließ sich Symphonie – denn obwohl Aydrian das Tier noch nie zuvor gesehen hatte, bestand kein Zweifel daran, dass dies Symphonie, Nachtvogels Pferd, war – bereitwillig auf diesen Gedankenaustausch ein, dann aber, ganz unvermittelt und aus einem für Aydrian unerfindlichen Grund, sperrte sich der Hengst. Offenbar hatte ihn irgendetwas alarmiert und beunruhigt. Aydrian riss die Augen auf, blinzelte und sah gerade noch, wie der Hengst sich wiehernd aufbäumte, nach ihm austrat und mit wenigen Sprüngen im Wald verschwand.
    Selbstverständlich war Aydrian nicht gewillt, Symphonie einfach so entkommen zu lassen. Nein, er hatte längst beschlossen, dass dies sein Pferd sein würde. Es war ein königliches Pferd, das Pferd eines Siegers, ein unvergleichliches Pferd für einen unvergleichlichen Führer. Er ließ sich abermals in den Seelenstein sinken und bedrängte Symphonie aggressiv mit seinen Gedanken, aber nicht etwa, um mit dem Tier zu verhandeln, sondern um seinen Gehorsam einzufordern.
    Das Pferd reagierte mit einer Woge aus Verweigerung und Abscheu und schleuderte Aydrian ein ganzes Bollwerk aus instinktiver, animalischer Angst und Wut entgegen.
    Aber sie befanden sich im Reich der magischen Steine, und kein Geschöpf der Welt hätte Aydrians Willenskraft widerstehen können. Der Kampf, ein

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