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Schattenelf - 5 - Die Unterwerfung

Schattenelf - 5 - Die Unterwerfung

Titel: Schattenelf - 5 - Die Unterwerfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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Meditieren auf dem Fußboden ihres Zimmers über die Schultern geworfen hatte.
    »Aydrian ist mein Sohn«, sagte sie.
    »Allerdings«, erwiderte Lady Dasslerond in einem Ton, dessen Ausdruckslosigkeit keinerlei Mitgefühl verriet.
    »Und Ihr habt ihn mir weggenommen, auf dem Feld vor den Toren von Palmaris.«
    »So ist es.«
    Pony spürte, wie die Beine unter ihr nachzugeben drohten, aber nur für einen Augenblick, dann fühlte sie eine Woge von Kraft durch ihren Körper strömen, die sie beschwor, sich auf die winzige Elfe zu stürzen und sie zu erwürgen.
    »Hätte ich es nicht getan, wären beide, Mutter und Kind, auf jenem Feld Opfer des geflügelten Dämons geworden und ums Leben gekommen«, fuhr Lady Dasslerond fort. »Als Opfer eben jenes Dämons, der Jilseponie bereits besiegt hatte und nur mit Hilfe der Touel’alfar vertrieben wurde.«
    »Das gibt Euch noch lange nicht das Recht –«
    »Eben jenes geflügelten Dämons, der einst bis nach Andur’Blough Inninness vordringen konnte, nachdem ich eine weitere Gruppe von Menschen aus seiner Gewalt befreit hatte. Dort angekommen, hinterließ er sein Schandmal auf der Erde und damit im Herzblut unseres Tals. Das Euch auf jenem Feld geraubte Kind, wo beide unweigerlich ums Leben gekommen wären, war die einzige Chance, die immer weiter um sich greifende dämonische Fäulnis jemals zu besiegen.«
    Dieser Logik konnte auch Pony sich nicht entziehen; sie sträubte sich jedoch gegen die Schlussfolgerung. »Das gibt Euch nicht das Recht, mir mein Kind zu rauben!«, schrie sie völlig verzweifelt.
    Dassleronds Antwort bestand in einem entrückten Starren bar jeder Anteilnahme, so als hätten Jilseponies Worte jede Wirkung auf die Herrscherin von Caer’alfar verfehlt.
    Was natürlich auch stimmte.
    »Wie könnt Ihr nur so dastehen und mich anstarren?«, fragte Pony. »Lässt es Euch denn völlig kalt, was Ihr mir angetan habt? Mir und Aydrian?«
    »Ich habe Euch beiden das Leben gerettet.«
    »Ihr habt einer Mutter das Kind geraubt!«, schrie Pony sie an, aber sie hatte den Satz kaum beendet, da verließen sie auch schon die Kräfte. Mit bebender Stimme fuhr sie fort: »Hättet Ihr nicht zurückkommen können, um mich zu holen? Hättet Ihr mich nicht zu ihm bringen können? Mir wenigstens sagen können, dass er wohlauf ist und noch lebt?«
    Dasslerond zuckte leicht zusammen, was sie jedoch durch ihre eisige Miene zu überspielen wusste. »Euer Leben zu retten, hatte seinen Preis.«
    »Dem ich niemals zugestimmt habe!«
    »Das spielt keine Rolle«, erwiderte die Herrscherin von Caer’alfar. »Ich habe gehandelt, wie ich zum Wohle meines Volkes handeln musste, zum Wohle der Touel’alfar – im Grunde sogar zur Sicherung ihres nackten Überlebens. Das war meine Sorge, nicht, ob ich damit einer Menschenfrau das Herz breche. Ihr seid keine Feindin der Touel’alfar, Jilseponie. Bitte vergesst nicht, dass Ihr damals in Dundalis, vor vielen Jahrzehnten, als die Goblins die Stadt überrannten, Euer Überleben unserem Eingreifen zu verdanken hattet. Vergesst nicht, dass wir im Krieg gegen den geflügelten Dämon beträchtliche Opfer gebracht haben, und zwar zum Wohle der Menschen und der Touel’alfar gleichermaßen. Ihr habt Kenntnis des Bi’nelle dasada und vieler anderer Geheimnisse meines Volkes, und doch hatten wir Mitleid mit Euch und haben Euch leben lassen. Das ist keine Kleinigkeit, Jilseponie. Macht Eurem Zorn auf uns Luft, gleich hier, auf der Stelle. Unsere Zeit der Gemeinsamkeit neigt sich dem Ende zu.«
    »Für uns hat es nie eine Zeit der Gemeinsamkeit gegeben«, entgegnete Jilseponie wütend.
    In diesem Punkt musste Dasslerond ihr Recht geben. »Ich bin zuallererst meinem Volk verpflichtet, so wie Ihr dem Euren«, sagte sie. »Und diese Pflicht zwingt Euch jetzt, gegen jene Kräfte vorzugehen, die sich wie ein dunkler Schatten über Euer Land gelegt haben.«
    »Ihr verlangt, ich soll gegen meinen eigenen Sohn in den Krieg ziehen?«
    »Glaubt Ihr etwa, irgendeiner von uns hätte die Wahl?«, fragte Dasslerond. »Ihr begreift nicht, um wen es hier geht. Er ist mächtiger im Umgang mit den Edelsteinen als alle seine Vorgänger und weiß womöglich geschickter mit der Klinge umzugehen als selbst Elbryan. Außerdem steht ihm das Orakel zur Verfügung – wir dachten, diese Gabe würde ihn dazu inspirieren, seiner wahren Bestimmung nachzugehen. Doch leider wurde er von dieser Seite stets nur schlecht beraten!«
    »Übrigens auch von den Menschen, die ihm am

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