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Schattenelf - 5 - Die Unterwerfung

Schattenelf - 5 - Die Unterwerfung

Titel: Schattenelf - 5 - Die Unterwerfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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zurückgeholt hatte.
    Aydrian hatte durchaus Verständnis für den leeren, entgeisterten Ausdruck auf seinem Gesicht. Die bittere Erkenntnis, dass ihm sein ehemaliger Schüler plötzlich so deutlich überlegen war, war für De’Unnero gewiss nicht leicht zu ertragen.
    Mit einem wütenden Schnauben und einem weiteren hilflosen Kopfschütteln stapfte De’Unnero davon, worauf Sadye sofort zu Aydrian trat, den Blick noch immer auf ihren sich entfernenden Gefährten gerichtet.
    »Ganz allmählich dämmert ihm, wer ich eigentlich bin«, sagte Aydrian zu ihr und lenkte damit ihren Blick auf sich. »Er beginnt zu begreifen, dass ich ihm schon lange überlegen bin.«
    Sadye musterte ihn fragend und auch ein wenig misstrauisch.
    »Er hat Angst, dies könnte seine eigene Stellung gefährden«, fuhr Aydrian fort. »Er hat Angst, ich sei nicht mehr auf ihn angewiesen und könnte denken, er und sein schwer verdienter Ruf seien hinderlich für meine weitere Entwicklung.«
    »Was redet Ihr da eigentlich?«
    »Die Wahrheit«, erwiderte Aydrian, dessen blaue Augen vor Eifer funkelten, als er sie mit seinem Blick durchbohrte. »Wie Ihr sehr wohl wisst. Nur Marcalo De’Unnero offenbar nicht.«
    »Er hat viel für Euch getan«, erinnerte ihn Sadye. »Er hat Euch in den Wilderlanden aufgegriffen und Euch den Weg gewiesen – den weiten Weg von den Waldlanden in den Süden bis nach Ursal und nach Entel. Die Edelsteine von Pimaninicuit sind allein sein Verdienst, Reichtümer, denen Ihr mehr als allem anderen Euren Aufstieg zu verdanken habt. Habt Ihr das alles schon vergessen?«
    »Ich habe überhaupt nichts vergessen«, erwiderte Aydrian. »Hätte ich es getan, hätte ich De’Unnero in Ursal zurückgelassen, denn im Grunde endete sein Nutzen für mich an dem Tag, als König Danube starb. Meint Ihr nicht auch, man hätte mich mit offeneren Armen aufgenommen, wenn ich nicht an der Seite des verhassten ehemaligen Bischofs in Palmaris einmarschiert wäre? Trotzdem werde ich ihn nicht fallen lassen«, erklärte Aydrian. »Ich werde ihm die abellikanische Kirche übertragen, auf die er es so abgesehen hat.«
    »Ihr tut, als sei von diesem Augenblick an alles einzig Euer Verdienst.«
    Sofort war das durchtriebene Grinsen wieder da, eine recht überzeugende Antwort, die keine Fragen offen ließ.
    »Ich habe diese Rebellen heute gelehrt, wer ihr neuer König in Wahrheit ist – zumindest jene, die nicht Marcalo De’Unneros Blutgier zum Opfer gefallen sind. Der Soldat, der dem Tod schon so nahe war, wird mich von ganzem Herzen als König akzeptieren, und er wird auch anderen mit einem gewissen Hang zur Rebellion erklären, dass sie ihre Waffen niederlegen und ihren Erlöser Aydrian willkommen heißen sollen.« Er hielt inne, neigte den Kopf leicht zur Seite und sah Sadye durchdringend an. »Ich frage mich, wann werdet Ihr diese Tatsache endlich akzeptieren?«
    Sadye hob die Hand und strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht, eine Geste, die Aydrian verriet, wie gründlich er diese sonst so unerschütterliche Frau verunsichert hatte. Sie hielt seinem Blick lange stand, aber schließlich wandte sie sich ab und machte Anstalten zu gehen.
    Als Aydrian sie daraufhin leicht an der Schulter berührte, blieb sie so abrupt stehen, als hätte der kräftige junge Mann sie an der Schulter gepackt und zurückgerissen. Und als sie sich zu ihm umdrehte, nahm er die Hand von ihrer Schulter und strich ihr sanft mit dem Handrücken über ihre hübsche Wange.
    Sadye schloss die Augen; sie atmete einmal tief durch, ehe sie blinzelnd die Augen aufschlug und ging.
    Von diesem Moment an wusste Aydrian, dass er sie in der Seele berührt hatte. Sie hatte ihn zwar, stur und voller Trotz, stehen lassen, dennoch war er absolut sicher, dass sie sich am liebsten umgedreht und ihm in die Arme geworfen hätte. Aber er hatte auch noch etwas anderes gesehen, und dieses Wissen erfüllte ihn mit süßer Genugtuung: in mancherlei Hinsicht hoffte Sadye geradezu, er würde De’Unnero endlich töten und der Geschichte ein Ende machen und ihr damit all die Schuldgefühle und Ängste nehmen, die sie vermutlich hegte.
    Oh ja, er hatte sie in der Seele berührt.
     
    Pony zog die Decke fest um ihren Körper und starrte die Elfenlady an, ohne auch nur ein einziges Mal zu blinzeln. Sie hatte nicht die leiseste Ahnung, wie Dasslerond das Kunststück vollbracht hatte, sie so vollständig aus Dundalis herzuschaffen, dass sie noch immer in die Decke gehüllt war, die sie sich beim

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