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Schattenelf - 5 - Die Unterwerfung

Schattenelf - 5 - Die Unterwerfung

Titel: Schattenelf - 5 - Die Unterwerfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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denen gehört, die Genesungswünsche übermittelt haben«, erwiderte Yatol Wadon trocken. »Er hat das Schlachtfeld vor den Toren Dharyans –«
    »Dharyan-Dharielles«, verbesserte Pagonel.
    »Dharyan-Dharielles«, pflichtete Yatol Wadon ihm bei. »Er hat das Schlachtfeld mit einem riesigen Tross von Soldaten verlassen, über die er frei verfügen kann und die alle nicht mehr wissen, als dass Jacintha von gewaltigen Unruhen heimgesucht wird. Die Männer sind verunsichert und in diesem Zustand anfällig für die Ideen von Yatol Tohen Bardoh.«
    »Ideen, die sich, wie Ihr offenbar vermutet, weder auf die gegenwärtige Lage in Jacintha noch auf die derzeitige Führung vorteilhaft auswirken dürften«, folgerte der Mystiker.
    »Tohen Bardoh war schon immer ein überaus ehrgeiziger Mann.«
    »Nun, bis zu einem gewissen Grad haben wir das ja bereits besprochen«, bemerkte Pagonel. »Eure Einwilligung in eine gemeinsame, offene Stadt unter dem Kommando Brynn Dharielles hatte doch in erster Linie mit eben diesen Ängsten zu tun, oder irre ich mich da?«
    »Und nun möchte ich inständig darum bitten, dass Eure Freundin, der Drache von To-gai, mich nicht enttäuscht. Es liegt im Interesse Brynn Dharielles und To-gais, dass die derzeitige Führung Jacinthas jede Bedrohung seitens Tohen Bardohs abwehrt. Sollte Behren unter seiner Führung vereinigt werden, wird er den Namenszusatz Dharielle nicht länger dulden. Er hat sich eindeutig gegen die Beendigung der Belagerung der Stadt ausgesprochen, und zwar sehr vehement. Das wisst Ihr ebenso gut wie ich.«
    »Haltet Ihr ihn für stark genug, sich gegen die Krieger aus Jacintha zu stellen?«
    »Viele dieser Krieger sind noch immer nicht vom Schlachtfeld vor Dharyan-Dharielle zurückgekehrt«, erklärte Yatol Wadon.
    »Sie haben sich recht bereitwillig zurückgezogen, als die Nachricht aus Jacintha sie erreichte.«
    »Richtig, aber ich versichere Euch, zu jenem Zeitpunkt gab es in ganz Behren nur wenige, die eine Fortsetzung des Krieges gegen den Drachen von To-gai wollten. Dies ist ein völlig anderes Thema. Derzeit herrscht überall im Königreich Krieg, weil alte Streitigkeiten wieder entflammt sind, ohne dass die Chezru imstande wären, sie einzudämmen.«
    Pagonel lehnte sich zurück und dachte über das erschreckende Eingeständnis nach. Einen behrenesischen Anführer eine solche Schwäche im eigenen Land gegenüber einem Mitglied der Jhesta Tu eingestehen zu hören, war an sich schon unglaublich, aber da allgemein bekannt war, dass dieser Jhesta Tu obendrein auch noch im Bund mit To-gai stand, wirkte dieses Eingeständnis geradezu unfassbar.
    Er ließ sich nach hinten sinken und verschränkte die Hände vor dem Körper. Yatol Mado Wadons direkte und offene Art ihm gegenüber bestätigte nur das Ausmaß der Verzweiflung, das ihn offenkundig überkommen hatte. Dass er Pagonel überhaupt aus mehr als reiner Höflichkeit empfing, war ein eindeutiger Beweis dafür, dass er große Angst vor Bardoh hatte. Offenbar waren die Gerüchte, denen zufolge der Yatol von Avaru Eesa im Begriff war, eine gewaltige Armee aufzustellen, nicht übertrieben gewesen.
    »Zurzeit stehen Brynn Dharielle weniger Mittel zur Verfügung, als Ihr womöglich glaubt«, erwiderte der Mystiker aufrichtig, zumal er wusste, dass diese Information Brynn in keiner Weise in Gefahr zu bringen vermochte. Yatol Wadon war derzeit gewiss nicht in der Lage, einen Angriff gegen sie auch nur zu erwägen.
    »Allein schon ihr Drache –«
    »Weniger, als Ihr womöglich glaubt«, fiel Pagonel ihm ins Wort. »Außerdem existiert kein formales Abkommen zwischen Dharyan-Dharielle und Jacintha.«
    Plötzlich kam so etwas wie Leben in Yatol Mado Wadons müde Augen, er packte die Lehnen seines Stuhls mit beiden Händen, als wollte er jeden Moment aufspringen und sich auf den Mystiker stürzen.
    »Ihre Haltung scheint jedoch eindeutig«, erklärte Pagonel, was Wadon ein wenig stutzen ließ. »Worum wolltet Ihr sie eigentlich bitten?«
    Einen Moment lang schien es, als träfe diese einfache Frage Yatol Wadon völlig unvorbereitet, denn was konnte Brynn schon tun? Sie würde ihre Armee wohl kaum aus Dharyan-Dharielle abziehen und nach Jacintha marschieren lassen, um den dort herrschenden Yatol gegen einen anderen zu verteidigen.
    »Mir ist mittlerweile klar geworden, dass sie kein Freund Yatol Bardohs ist«, antwortete Yatol Wadon ausweichend.
    Pagonels einzige Reaktion auf diese ungeheure Untertreibung war ein Schmunzeln. Yatol Bardoh

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