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Schattenelf - 5 - Die Unterwerfung

Schattenelf - 5 - Die Unterwerfung

Titel: Schattenelf - 5 - Die Unterwerfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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ist er in diesem Augenblick bereits auf dem Weg hierher«, erklärte Shamus. »Setz dich doch einfach zu uns, vielleicht können wir das Rätsel gemeinsam lösen.«
    »Wohl kaum«, erwiderte Roger mit einem amüsierten Lachen. »Kalas konnte mich noch nie besonders leiden, und Jilseponie hasst er ganz besonders.«
    »Wir könnten versuchen, ihn zur Vernunft zu bringen …«
    »Er würde mich in Ketten legen und, wenn ich Glück habe, wieder nach Palmaris verfrachten lassen«, sagte Roger. »Nein, ich verspüre nicht das geringste Bedürfnis, Leuten wie Kalas Auge in Auge gegenüberzutreten.« Als er geendet hatte, erhob er sich von seinem Platz und trat an das mit einem Vorhang versehene Fenster gleich neben der Tür. Er zog den Vorhang ein kleines Stück zurück und spähte hinaus – und sah eine Gruppe von Soldaten näher kommen.
    »Kalas?«, fragte Shamus.
    Roger nickte. »Ich möchte dich bitten, mich nicht zu verraten«, erklärte er. »Ich kann nicht sagen, wie die Geschichte ausgehen wird, alter Freund, aber ich bezweifle, dass ich mich jemals mit Leuten wie diesem Herzog Targon Bree Kalas zusammentun werde.«
    »Dann mach, dass du verschwindest, und zwar schnell«, willigte Shamus ein, worauf Roger rasch aus dem Raum schlüpfte, im selben Moment, als ein lautes Klopfen von der Tür herüberdröhnte.
    Shamus ließ sich ein paar Augenblicke Zeit, um Roger einen kleinen Vorsprung zu geben, dann ging er hinüber zur Tür und machte auf. Ein Trupp Soldaten betrat den Raum mit einem respektvollen Nicken zu Shamus, drängte jedoch an ihm vorbei ins Haus. Sie schwärmten sofort aus und begannen, jeden Winkel und jeden Schrank zu durchsuchen, rissen sämtliche Decken vom Bett, ließen sich auf Hände und Knie fallen und spähten unter alles, was genügend Bodenfreiheit aufwies, um sich darunter zu zwängen.
    Shamus wollte schon protestieren, besann sich dann jedoch eines Besseren. Er hatte den größten Teil seines Lebens bei den Kingsmen verbracht, hatte unter Baron Bildeborough von Palmaris und anderen Würdenträgern gedient, deshalb wusste er, dass die Männer lediglich taten, wofür man sie ausgebildet hatte: ein Gebäude vor dem Eintreffen ihres Herrn zu sichern.
    Herzog Kalas, selbstsicher wie eh und je, wartete gar nicht erst das Zeichen zur Entwarnung ab, sondern trat schwungvoll ein.
    »Herzog Kalas«, begrüßte Shamus ihn mit einer tiefen Verbeugung. »Es ist lange her, viel zu lange.« Er vernahm ein lautes Poltern aus dem Nebenzimmer und hoffte inständig, dass man Roger nicht gefunden hatte.
    »Es überrascht mich, Euch hier anzutreffen, Captain Kilronney«, gestand der Herzog, während er am Tisch Platz nahm und Shamus bedeutete, es ihm gleichzutun.
    »Ich bin hier zu Hause«, erwiderte Shamus. »Wo sollte ich sonst sein?«
    »Unterwegs mit Jilseponie und anderen Gesinnungsfreunden«, entgegnete der Herzog mit unverblümter Offenheit. »Es wäre nicht das erste Mal, dass Ihr Euch zusammen mit ihr gegen die Krone verbündet hättet.«
    Die Beleidigung traf ihn natürlich nicht unerwartet. Damals, in jenen finsteren Zeiten, hatte Shamus tatsächlich fest zu Elbryan und Jilseponie gestanden und war sogar mit Elbryan am Barbakan gewesen, als Herzog Kalas und Marcalo De’Unnero mit einer Armee dort angerückt waren, um den Hüter gefangen zu nehmen.
    In diesem Augenblick kehrten die anderen Soldaten ins Zimmer zurück; zu Shamus’ großer Erleichterung ohne Roger Flinkfinger im Schlepptau.
    »Ich gebe zu, ich stand auf ihrer und Elbryans Seite«, erwiderte Shamus, nicht bereit, klein beizugeben. »Aber Jilseponie hat sich niemals gegen die Krone gestellt. Das solltet Ihr eigentlich wissen, Herzog Kalas. Sie hat recht daran getan, sich gegen Markwart aufzulehnen, im Übrigen –«
    »Erspart mir eine Auflistung von Jilseponies Tugenden«, unterbrach ihn Herzog Kalas. »Ich habe in den letzten Jahren schon viel zu viel von ihr und über sie gehört. Ich kann nur hoffen, dass sie in die Wälder geflohen ist und von einem Bären aufgefressen wurde.«
    »Oder vielleicht von einem Tiger?«
    Die unmissverständliche Anspielung auf De’Unnero ließ Kalas schlagartig eine aufrechtere Haltung einnehmen; seine Augen wurden zu bedrohlich schmalen Schlitzen.
    »Ja, ich habe von Marcalo De’Unneros unerwarteter Rückkehr gehört«, bestätigte Shamus. »Ich gebe allerdings zu, ich bin mehr als nur ein wenig überrascht zu hören, dass er und Herzog Kalas wieder auf derselben Seite stehen.«
    »Es geht hier nicht um

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