Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schattenelf - 5 - Die Unterwerfung

Schattenelf - 5 - Die Unterwerfung

Titel: Schattenelf - 5 - Die Unterwerfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
Vom Netzwerk:
seinen Hufen brockenweise in die Höhe geschleudert wurde.
    »Ich denke mal, es ist gar nicht so schlecht, dass wir so viele Soldaten im Rücken haben«, rief Bradwarden über die Schulter hinweg. »Dann brauchen wir uns, wenn wir in der Stadt angekommen sind, wenigstens nicht mit so vielen herumzuschlagen.«
    Aber Roger hatte alle Hände voll damit zu tun, sich festzuhalten.

14. Die Last der Verantwortung
    Brynn ließ den Blick über die versammelten Reiter der To-gai-ru schweifen, die hinter Tanalk Grenk Aufstellung genommen hatten; es waren mehrere Hundert. Er hatte sie aus Dharyan-Dharielle abgezogen und zur Unterstützung ihrer geliebten Anführerin, des Drachen von To-gai, über die Straße hierher gebracht.
    Sie warf einen skeptischen Blick hinüber zu Pagonel und Pherol, der vorübergehend seine menschenähnliche Gestalt als zweifüßiger Echsenmann angenommen hatte. Sie befanden sich jetzt wieder im Westen des Landes, näher an Dharyan-Dharielle als an Jacintha.
    »Es sind nicht annähernd so viele, wie ich gehofft hatte«, sagte Paroud kurz angebunden. »Aber es sind schließlich Krieger der Ru … der To-gai-ru, und die sind bekannt für ihre Entschlossenheit.«
    »Während wir hier miteinander reden, sind bereits unzählige weitere auf dem Weg nach Dharyan-Dharielle«, erwiderte Tanalk Grenk. »Zweifelt Ihr etwa an der Stärke To-gais, nachdem es Euer Königreich niedergerungen hat?«
    Paroud wollte etwas darauf erwidern, doch Brynn schnitt ihm mit einem knappen »Das reicht!« das Wort ab.
    Sie sah wieder zu Pagonel und bat ihn mit einem stummen Blick um Hilfe. Was sollte sie tun? Sollte sie diese Armee Jacintha zu Hilfe eilen lassen, um die behrenesischen Truppen dann mit immer weiteren To-gai-ru zu verstärken, die auf ihren Ruf hin aus To-gai herbeigeritten kamen? Der Wortwechsel zwischen Grenk und Paroud hatte sie noch einmal auf nachdrückliche Weise an die Feindschaft der beiden Völker erinnert, an das grundlegende Misstrauen zwischen ihnen, das viele Jahrhunderte zurückreichte. War es unter diesen Voraussetzungen in Ordnung, wenn Brynn von ihren Landsleuten verlangte, ihr Leben für die Sache Behrens zu opfern, für die Sicherheit eines Yatol-Priesters, der nur zu bereit gewesen war, dem vorherigen, imperialistisch denkenden Chezru-Häuptling zu dienen? Hatte Yatol Mado Wadon die Entscheidung des Chezru-Häuptlings, To-gai zu überfallen und Brynns Volk zu unterwerfen, auch nur in Frage zu stellen gewagt?
    Und doch konnte sie nicht bestreiten, dass der andere Spieler in dem Drama, das sich derzeit in Behren abspielte, ein Mann war, den sie noch weit mehr hasste. Yatol Bardoh war die treibende Kraft bei dieser Invasion gewesen, ein brutaler, gnadenloser Mann, der die To-gai-ru ohne das geringste Zögern niedergemetzelt hatte.
    Unter ihnen auch Brynns Eltern.
    Sie schloss die Augen und versuchte sich wieder zu beruhigen. Sie wollte persönliche Rache an Bardoh, aber reichte das als Begründung, um ganz To-gai in den behrenesischen Bürgerkrieg hineinzuziehen?
    Eine sanfte Berührung auf ihrem Arm ließ sie die Augen wieder öffnen. Pagonel bedeutete ihr, ihm ein Stück zur Seite zu folgen, wo sie das Problem unter vier Augen besprechen konnten.
    »Es wäre geradezu tollkühn, Yatol Bardohs Streitkräfte innerhalb der Stadt Jacintha in einen Kampf zu verwickeln, falls sie die Stadtmauer durchbrechen«, warnte der Mystiker. »Deine Krieger sind besser gerüstet für den Kampf in der offenen Wüste und auf den Landstraßen. Du solltest sie einsetzen, um Bardohs Truppen in kleineren Scharmützeln allmählich aufzureiben.« Er hielt inne und betrachtete lange Brynns skeptisches Gesicht. »Vorausgesetzt, du willst sie überhaupt einsetzen«, fügte er hinzu.
    »Hätte ich denn ein Recht darauf?«
    »Sie betrachten dich als ihre Anführerin«, erwiderte Pagonel. »Wenn du ihnen den Befehl gibst, in den Krieg zu ziehen, dann werden sie es auch tun.«
    »Was ich meinte, war, könnte ich es reinen Gewissens und im Hinblick auf das Wohl To-gais von ihnen verlangen?«, versuchte Brynn sich präziser auszudrücken.
    »Wäre es für To-gai etwa vorteilhaft, wenn Bardoh die Herrschaft über Behren an sich reißt?«, erwiderte Pagonel. »Schließlich hat er nie einen Hehl aus seinen weiteren Plänen für dein Heimatland gemacht.«
    Das war unbestritten, und genau da lag auch Brynns Dilemma. Wenn sie es zuließ, dass dieser Bürgerkrieg fortgeführt wurde und Tohen Bardoh am Ende als Sieger daraus hervorging,

Weitere Kostenlose Bücher