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Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf

Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf

Titel: Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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ausgesprochen?«
    »Bruder De’Unnero wollte lediglich sichergehen, dass sämtliche Vorsichtsmaßnahmen eingehend geprüft werden«, erklärte Aydrian, ehe der leicht aufbrausende Mönch sich zu einer heftigen Entgegnung hinreißen lassen konnte. »Und das war klug. Zwischen einem schnellen Vormarsch und einem Angriff von See besteht zu dieser späten Jahreszeit ein entscheidender Unterschied. Die To-gai-Ponys wird das Wetter nicht aufhalten, ein Sturm im Golf von Korona dagegen könnte uns einen hohen Preis abverlangen.«
    Seine Bemerkung trug ihm rings um den Tisch eine Reihe verwirrter Blicke ein – insbesondere von denen, die seine zielstrebige Entscheidung, DePaunch nach Norden zu schicken, mitgetragen hatten.
    »Bruder De’Unnero wollte nur sichergehen, dass sämtliche Risiken in Betracht gezogen werden – da Herzog Kalas jetzt offenbar mit dem Gedanken spielt, unseren Vormarsch auf Entel etwas behutsamer anzugehen.« Aydrian hielt einen Moment inne und sah zu Kalas und gleich darauf mit einem beifälligen Lächeln zu De’Unnero. Dann legte er seine Hand auf den Markierungspfeil und bekräftigte die Stoßrichtung auf St. Gwendolyn. »Sollten sich irgendwelche Aufständischen hinter unserem Rücken erheben, werden wir rasch nach Süden vorstoßen und sie vernichten. Denn vermutlich wird unsere Streitmacht, die bei St. Gwendolyn das Meer erreicht, zahlenmäßig sehr viel kleiner sein als die ursprünglich in Palmaris aufgebrochene Armee. Unsere Marschkolonnen werden sich durch das ganze Königreich ziehen, vom Masur Delaval bis zum Mirianischen Ozean, und anschließend werden wir gleichzeitig die Küste hinaufmarschieren und vom Fluss aus landeinwärts schwenken.« Beim Sprechen hatte er seine Hände auf die beiden strategisch so wichtigen Punkte gelegt und begann jetzt, sie langsam aufeinander zuzubewegen, sodass sie sich genau bei dem begehrtesten Objekt von allen, der Abtei St. Mere-Abelle, trafen.
    Der Ausdruck von Zufriedenheit, der sich plötzlich auf De’Unneros Zügen breit machte, überraschte Aydrian keineswegs. Er wandte sich zu Kalas um und sah ihn zustimmend nicken.
    »Es wird der seit Jahrhunderten triumphalste Vorstoß von Allhearts und Kingsmen werden!«, begeisterte sich der Kommandant, der De’Unnero soeben noch heftig kritisiert hatte.
    »Zehntausend Soldaten, die unter dem Bären- und Tigerbanner König Aydrians marschieren«, pflichtete ein anderer bei. »Der Boden wird unter unseren Füßen erzittern!«
    »Die Armee wird beizeiten auf diese Aufgabe vorbereitet sein«, versicherte Herzog Kalas dem König – eine Einschätzung, der sich mehrere andere anschlossen.
    »Herzog Kalas kann bei der erstbesten sich bietenden Gelegenheit aus Palmaris abrücken«, erklärte Aydrian. »Das Klima im Kernland des Reiches wird ohnehin milder sein als in Palmaris selbst. Was diejenigen Allhearts betrifft, die Herzog Kalas nicht begleiten, sondern dem Kommando von Palmaris unterstellt bleiben, so möchte ich Euch bitten, daraus Erkundungstrupps zusammenzustellen, um den Nachrichtenfluss in unserem gesamten Umfeld zu verbessern – von Caer Tinella im Norden bis nach Ursal im Süden sowie in sämtlichen Gebieten des Königreiches westlich des Flusses. Haltet außerdem eine schnelle Eingreiftruppe bereit, um auf jede offen ausbrechende Revolte südlich der von Herzog Kalas vorgeschlagenen Marschroute reagieren zu können. Sollte irgendein Provinzfürst einen Aufstand vom Zaun brechen, so habt Ihr meinen ausdrücklichen Befehl, ihn zu vernichten und durch einen mir ergebenen Mann zu ersetzen.«
    Letzteres trug ihm das begeisterte Nicken der Krieger ein, allerdings auch eine nicht unbeträchtliche Zahl verwirrter Blicke.
    »Dann werdet Ihr also nach Ursal zurückgehen, mein König?«, erkundigte sich Herzog Kalas. »Eure Bemerkungen über meinen Vormarsch lassen vermuten, dass Ihr gar nicht daran beteiligt sein werdet.«
    »Ja und nein«, erwiderte Aydrian. Als die Antwort ihre Wirkung getan hatte, trugen noch ein paar mehr Kommandanten einen verwirrten Gesichtsaudruck zur Schau.
    »Ihr zieht doch nicht etwa in Erwägung, mit Graf DePaunch nach Pireth Dancard zu segeln!«, rief einer von ihnen erschrocken und brachte damit die Skepsis zum Ausdruck, die jedem am Tisch deutlich ins Gesicht geschrieben stand – außer Aydrian selbst natürlich sowie einer weiteren bemerkenswerten Ausnahme: De’Unnero.
    Aydrian blickte zu dem Mönch hinüber und sah an De’Unneros Mienenspiel, dass dieser seine Absichten

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