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Schattenengel (Contoli-Heinzgen-Krimi)

Schattenengel (Contoli-Heinzgen-Krimi)

Titel: Schattenengel (Contoli-Heinzgen-Krimi) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Misko
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Leichtes sein.«
    Laura wusste, dass ihr Bruder mit der Bemerkung auf Klaus Netts Abwesenheit anspielte. Und ihr Bruder hatte recht. Sie sah auf ihre goldene Uhr, die Fabio ihr letztes Jahr zu Weihnachten geschenkt hatte. Die Mädchen hatten noch Zeit. Zunächst waren die Männer in ihr Glücksspiel vertieft, schnüffelten dabei ihr Kokain, tranken erlesenen Wein und Single Malt Whisky. Die Stimmung würde unaufhörlich steigen und das Gelächter sich verstärken. Das gewonnene Geld in ihren Taschen verschwinden und die Verlierer würden noch energischer in die Hände klatschen. Das Zeichen für den Auftritt der Mädchen. Aber der große Gewinner des ganzen Spiels war Fabio.
    Der gewohnte Ablauf rauschte durch Lauras Kopf, während sie ununterbrochen ihren Therapeuten anstarrte. „Wir prüfen ...«, klangen Fabios Worte in ihr nach. Am Ende stand der Tod, würde Dr. Heinzgen die Prüfung nicht bestehen. Im Augenblick konnte Laura darüber nicht weiter nachdenken. Zu heftig war die Frustration über seinen Verrat. Ihre Enttäuschung, ihren Zorn, ihre zerstörerische Wut hätte sie beinahe herausgeschrien. Nahe daran, es würde passieren, wandte sie sich um, stürzte die Treppe hinauf, durch die offene Küste Crotones den Flur entlang, bis sie die Haustür hinter sich zuschlug.
     

33
    „ Was war das?« Anke krallte ihre Finger in Wolfs Jackenärmel, während sie beide gleichzeitig zusammen in die Hocke gingen und mit angehaltenem Atem lauschten.
    „ Als wäre eine Tür zugeschlagen«, flüsterte Wolf.
    Ihre Wissensgier ließ Anke mutig über die Ähren spähen. Die Außenbeleuchtung des Anwesens spendete ein halbherziges Licht. Aber im nächsten Moment stand Anke senkrecht.
    „ Oh Mann«, stöhnte sie leise, ehe sie unvermittelt losspurtete, wobei ihre Hände wie verrückt die Halme auseinander teilten. Dabei musste sie sich zurückhalten, den Namen des Schattens zu rufen, der mit Turboantrieb über den Weg flog. Es war Laura, die rannte, als wäre eine Horde Wölfe hinter ihr her. Erst am Ende des Einfahrtsweges erreichte Anke die aufgelöste Frau und schnappte nach ihrem Arm. Laura schrie auf, als hätte sie ein Geist berührt. Keuchend liefen sie nebeneinander aus.
    „ Alles okay mit Ihnen?«, fragte Anke nach Luft ringend, obwohl sie deutlich erkannte, dass sich ihre Frage erübrigte. „Vor was laufen Sie davon?«, keuchte sie und bemerkte Lauras argwöhnischen Blick, als sie endlich beide prustend zum Stehen kamen.
    „ Was machen Sie denn hier, oh Gott, sind Sie verrückt geworden?!“, japste Laura entsetzt und begann sogleich zu weinen.
    „ Bitte!«, flehte Anke sie an, „jetzt fallen Sie bloß nicht in ihr psychisches Dilemma. Sie müssen klar bei Verstand bleiben.«
    Ein unvermitteltes Geräusch ließ sie beide zusammenschrecken. Lauras Gesicht schien endgültig aus den Fugen zu geraten, als Wolf wie ein Phantom aus dem Gerstenfeld auftauchte.
    „ Bin ich jetzt auch wahnsinnig, wie meine Mutter!?«, klagte Laura, während sie sich ständig wie besessen mit einer Hand über die Stirn fuhr.
    Ihre Nerven scheinen blank zu liegen.
    Anke schob Wolf beiseite. Mit Anstrengung bekam sie Lauras Arme zu fassen und zwang sie, ruhig zu werden. Aus ihrem Schatten schob sich Wolf heran.
    „ Aber ...«, stammelte Laura und zeigte fassungslos auf ihn. „Aber Sie sind doch da drin ...«, und zeigte mit dem Finger Richtung Anwesen, „... da im Haus bei den anderen.«
    „ Was ist passiert, Laura? Ist im Haus etwas vorgefallen? Besteht Gefahr?«
    Anke sah Hilfe suchend zu Wolf und dachte sofort an sein Double.
    „ Wo bleibt nur Hauff? Die müssten doch bald da sein«, murmelte Wolf auf ihren Blick hin. Anke zog die verwirrte Laura ein Stück mit. „Kommen Sie vom Weg. Das Kornfeld bietet uns Schutz.«
    Hintereinander schoben sie sich einige Meter durch die Halme in das Feld hinein. Als sie sich von der Entfernung zum Haus und Weg hin sicher gedeckt fühlte, stampfte Anke, diesmal mit schlechtem Gewissen, die Ährenhalme flach, um Platz zu schaffen.
    „ Was machen wir denn jetzt hier«?, erklang Lauras vor Angst zitternde Stimme. Ihr zeitweiliger Wahnsinn schien gewichen zu sein.
    „ Warten.«
    „ Auf was? Und wer müsste bald da sein?« wollte Laura wissen, während sie in ihrem dünnen Kleid vor Kälte bibberte.
    Wieso trägt sie dieses aparte, außergewöhnliche Kleid?
    Laura begann erneut sie zuweinen. „Ich bin völlig durcheinander«, wimmerte sie.
    Wolf schlang mitfühlend seine Arme um ihren

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