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Schattenfehde - Verschwoerung gegen Hessen und Kurmainz

Schattenfehde - Verschwoerung gegen Hessen und Kurmainz

Titel: Schattenfehde - Verschwoerung gegen Hessen und Kurmainz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alf Leue
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geeignetes Kriegsgerät hatte, um sowohl Mainz einzunehmen als auch die gut gesicherte Zwingburg des Mainzer Domkapitels zu stürmen. Und er schien recht zu behalten, denn unterwegs begegneten ihnen keine feindlichen Truppen. Nach etwa einer Stunde anstrengenden Rittes erreichten der Erzbischof und sein Tross schließlich die rettende Burg und waren in Sicherheit. Im Augenblick zumindest.
     

     
    Als Berthold am nächsten Tag aus einem tiefen, traumlosen Schlaf erwachte, war es fast Mittag. Er strich sich das Stroh aus den Haaren und erhob sich von der provisorischen Schlafstätte in der Burghalle. Diese war voller Soldaten und Stimmengewirr, doch er konnte kein vertrautes Gesicht erkennen. Berthold wollte gerade seine Freunde und seine Familie suchen gehen, als ihm jemand eine Schüssel Grütze und einen Becher duftendes Würzbier unter die Nase hielt.
    „Hunger? Durst?“, fragte Petz und grinste Berthold an.
    Dieser lächelte erleichtert und griff nach dem späten Frühstück. „Weißt du wo …“, setzte Berthold an, doch Petz fiel ihm ins Wort.
    „Ambrosius habe ich schon entdeckt“, sagte er. „Er ist beim Erzbischof zur Lagebesprechung, da Boten aus Mainz eingetroffen sind. Deine Eltern und Robert sind ebenfalls da. Wo allerdings unser Bruder Augustein abgeblieben ist, weiß ich nicht. Er muss sich hier irgendwo herumtreiben. Ah, wenn man vom Teufel spricht. Da ist er ja.“
    Augustein kam mit ernstem Gesicht auf die beiden zu. Er umarmte Berthold und Petz und sagte: „Der Herr sei mit euch. Seid ihr unversehrt? Ja, ich sehe schon, dir scheint es zu schmecken, Berthold. Ein gutes Zeichen. Und dir, Petz, kann wohl nichts und niemand etwas anhaben, was?“
    „Was ziehst du für ein Gesicht?“, wollte Petz wissen.
    „Nun, die Lage ist alles andere als gut. Ich konnte an einem Gespräch zwischen von Sicking und dem Hauptmann der Leibgarde seiner Eminenz – nun, sagen wir einmal: teilhaben. Und es sieht düster aus. Gestern Nacht überfiel uns Adolph von Nassau mit etwa fünfhundert Mann und nahm Mainz schließlich kurz nach unserer Flucht ein. Viele Stunden haben sich die Mainzer tapfer gewehrt und über vierhundert von ihnen sind von Nassaus Truppen erschlagen worden. Geplündert und gemordet haben die gottlosen Schergen. Heute Morgen schließlich hat Adolph von Nassau alle Bürger von Stand vor die Tore der Stadt befohlen. Über achthundert sind dem Befehl in gutem Glauben gefolgt. Aber Nassau, dieser Lump, hat sie einfach vertrieben. Er hat ihnen gesagt, dass sie unversehrt gehen könnten, aber ein jeder hatte nur das Recht auf ein kleines Bündel seiner Habseligkeiten. Er hat sie zu Fuß fortgejagt, wie Diebe. Das ist eine derart unverschämte Beleidigung, dass er sich damit keine Freunde gemacht haben dürfte. Er wird noch merken, dass eine Stadt ohne Bürger auch nichts taugt.“
    „Das wird ihn im Augenblick wenig kümmern. Was ist mit dem Erzbischof?“, fragte Berthold schmatzend.
    „Es ist ein schlimmer Schlag gegen Diether von Ysenburg und die Stadt. Nassau will Mainz schon morgen alle Privilegien aberkennen, die die Stadt durch den Erzbischof erhalten hat. Und was den Bischofsstuhl angeht, so wird es noch schlimmer kommen: Denn Nassau wird sich mit Unterstützung von Papst und Kaiser zum neuen Erzbischof und Kurfürsten von Mainz proklamieren lassen. Und das Domkapitel wird mitspielen, diese Verräter! Das Schicksal von Diether von Ysenburg scheint besiegelt. Er wird Amt und Würden verlieren an diesen Dieb.“
    „Der einäugige Adler ist also doch vom Himmel gestürzt“, murmelte Berthold leise und stellte seine Schüssel auf den Boden. Dann blickte er Augustein an und sagte: „Das ist ja alles ganz furchtbar und ich bedauere es auch sehr, dass unser Gönner und Herr entmachtet wird, aber meine Sorge gilt im Augenblick einzig und allein Katharina. Ich muss sie finden, koste es, was es wolle.“
    Augustein fuhr auf. „Bist du verrückt? Jetzt, in diesen Zeiten? Das ist unser sicherer Tod!“
    Petz schmunzelte. „Du, der du so nah beim Herrn bist, in seiner Gunst sozusagen, fürchtest den Tod?“
    Augustein verzog sein Gesicht und Petz fuhr fort: „Ich fürchte den Tod auch, aber es ist mir gleich. Ich wusste, dass du nicht lange warten würdest, Berthold. Und ich habe auch schon eine Idee, wie wir Katharina suchen können. Also auf mich kannst du zählen. Wir können schon morgen aufbrechen, wenn du willst.“
    Berthold sah Petz dankbar an. „Petz, ich …“
    „Halt den

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