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Schattenfehde - Verschwoerung gegen Hessen und Kurmainz

Schattenfehde - Verschwoerung gegen Hessen und Kurmainz

Titel: Schattenfehde - Verschwoerung gegen Hessen und Kurmainz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alf Leue
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wenn er nicht will?“
    Sarenno di San Pietro lachte: „Wie, wenn er nicht will? Er wird ein Angebot erhalten, das er kaum ablehnen kann. Aber wie er sich auch entscheidet, die große Sache wird siegen.“
    „Wie wollen wir es anstellen, Monsignore?“
    „Heute Nacht noch reitet Graf Nassau gegen Mainz und du wirst zu ihm stoßen. Wenn er die Stadt mit Blut und Feuer überzieht, wirst du wie ein böser Fluch auf den züngelnden Flammen reiten und mir diesen Berthold bringen. Er ist dort. Ich weiß es, ich habe ihn dort gesehen in meinen Träumen. Ich weiß auch, wo er sich aufhält. Er versteckt sich im Augustinerkloster am Dom und scheint mir recht glücklich zu sein. Nassaus Spitzel erweisen sich als wahrer Segen, ha! Greif ihn dir, aber bring ihn mir unversehrt! Doch wer auch immer sich dir in den Weg stellen sollte, den vernichte! Bring ihn mir hierher. Du brichst auf, noch bevor die fünfte Stunde vergangen ist, denn du musst Mainz vor Einbruch der Dunkelheit erreichen.“
    Nymandus verbeugte sich und ging. Sarenno di San Pietro stand noch immer an den Zinnen und blickte in den düsteren Himmel, an dem die Wolken einander zu jagen schienen. Er spürte ein unsagbares Gefühl von Macht und Vorfreude. Sollte es wirklich gelingen? Sollte er das, was die Urväter einst begonnen hatten, wieder auferstehen lassen? Würde er die vergangene Stärke wieder erreichen? Nein, er würde sie übertreffen! Der morgige Tag würde ihm einen großen Sieg bescheren. Nassau, Ysenburg, Baden – was waren sie schon? Wer besaß denn die wahre Stärke? Die Puppe, die – umrahmt von morschem Holz und fadenscheinigem Stoff – Lächeln oder Grauen auf Kindergesichter zauberte, oder der Puppenspieler? Sarenno di San Pietro lachte düster. Er kannte die Antwort.
     

     
    „Schnell, schnell, hinaus! Nassau greift an, wir müssen fliehen! Sie haben bereits ein Tor gestürmt!“
    Ambrosius Kufner hatte die Tür zu Bertholds und Petz’ Kammer aufgerissen. Beide fuhren aus dem Schlaf hoch.
    „Los, raus mit euch“, rief Ambrosius und zog Petz am Arm. „Wir müssen zum Erzbischof. Wir werden Mainz mit ihm verlassen. Petz, nimm die Waffen und dann treffen wir uns im Hof, rasch!“
    Während sich Berthold bereits hastig anzog, rieb sich Petz noch verschlafen die Augen. Doch als er von der Straße her deutliches Kampfgeschrei und Waffengeklirr vernahm, sprang er auf und griff sich seine Waffen, die in der Ecke der Kammer abgestellt waren. Es war keine Zeit mehr zu verlieren. Die drei Männer hasteten durch die Gänge des Augustinerklosters.
    „Wo sind meine Eltern und Robert? Wo ist Augustein?“, rief Berthold verzweifelt Ambrosius Kufner zu, als sie die Treppe zum Hof hinunterhasteten.
    „Ich weiß es nicht“, antwortete dieser keuchend, während er zwei Stufen auf einmal nahm, „sie waren nicht mehr in ihren Kammern.“
    Auf dem Hof liefen die Mönche in panischer Angst durcheinander, einige beteten laut um Beistand. Katharina wartete bereits und fiel Berthold weinend um den Hals. „Ich habe Angst. Was geschieht hier nur?“
    „Es ist Adolph von Nassau mit seinen Truppen. Aber da ist noch etwas anderes, etwas Dunkles.“
    „Was meinst du?“
    Berthold sah Katharina an und schüttelte den Kopf. „Er ist hier“, sagte er leise.
    „Wer? Wer ist hier?“
    „Genug jetzt, ihr zwei!“, fuhr Ambrosius Kufner dazwischen. „Wir müssen fort. Kuno ist bereits unterwegs zum Erzbischof. Wir sollten zusehen, dass wir von hier fortkommen und ihm schleunigst folgen. He, du!“, rief er einem Mönch zu, der eilig über den Hof lief. „Wie kommen wir hier am schnellsten und vor allem ungesehen zum Dom?“
    Der Mönch fuhr herum. „Zu dieser Tür hinaus und dann die Augustinergasse nach rechts hinauf. Ihr könnt ihn nicht verfehlen.“
    „Das weiß ich selbst, Tölpel. Ich meine, gibt es keinen Geheimgang, der uns sicherer dort hinführt?“
    „Nein, mein Herr.“
    „Rede kein dummes Zeug! Jedes Kloster, zumal so wichtig wie dieses hier, hat einen Geheimgang irgendwohin. Wo ist er?“
    Der Mönch sah sich scheu um. „Ja, es gibt einen Gang“, gestand er, „aber der liegt am anderen Ende des Gebäudes zum Fluss hin und dort toben die Kämpfe bereits. Bis ihr dort angelangt seid, haben sie vielleicht schon das Kloster gestürmt.“
    Ambrosius Kufner sah ratlos drein. Da schaltete sich Petz ein: „Nun denn, wenn es eben nicht anders geht, dann heißt es hier hinaus und sich durchgeschlagen. Immer noch besser, als untätig zu warten, bis

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