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Schattenfehde - Verschwoerung gegen Hessen und Kurmainz

Schattenfehde - Verschwoerung gegen Hessen und Kurmainz

Titel: Schattenfehde - Verschwoerung gegen Hessen und Kurmainz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alf Leue
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ganz zu schweigen von den Weibern. Doch glaub mir, er ist lammfromm und eine gute Seele, zumindest, solange man ihn nicht ärgert oder betrügt. Lass uns ins Haus gehen. Sicher hast du Hunger und auch Durst. Heute ist zwar Sonntag, aber der Herrgott wird uns einen Krug Bier sicher nachsehen.“
    Walther öffnete die Tür zum Haus und trat in einen kleinen Vorraum. Eine weitere Tür trennte den Eingang von der großen Wohnküche. Diese war sehr geräumig, fast ebenso groß wie die auf Hofgut Graychen. Im Herd, der auch gleichzeitig den Raum beheizte, knisterte ein schwaches Feuer. Am Ende des Raumes befanden sich zwei Türen, eine zur rechten und eine zur linken Seite. Genau vor Berthold führte eine steile Stiege, mehr Leiter als Treppe, in das obere Geschoss. Unterhalb der Stiege lag der Speisekeller, zu dem steinerne Stufen hinabführten. Seine Tür stand auf, ein schwacher Lichtschein und leise Geräusche schlichen sich von dort nach oben. Gerade als sich Berthold an die wohlige Atmosphäre gewöhnt hatte, betrat Petz den Raum durch die linke Tür am Ende der Küche. Mit der einen Hand schloss er sie hinter sich, während er in der anderen einen riesigen Korb mit Holzscheiten trug. Berthold war sich sicher, dass er den Korb mit beiden Händen nur mit Mühe hätte heben, geschweige denn tragen können. Bei Petz wirkte es, als trüge er ein Körbchen, in dem man Pilze sammelt.
    „Da bist du ja schon, Petz“, sagte Walther lächelnd, „du scheinst auch Hunger zu haben. Komm Berthold, setz dich.“ Dann rief er laut in den Speisekeller hinab: „Irmgard, wir haben Besuch. Du errätst nie, wer uns da beehrt. Komm schnell und bring etwas von dem guten Würzbier mit.“
    Berthold stellte Bogen, Köcher und Tasche neben die Bank und setzte sich an den Küchentisch. In der Kellertür erschien eine wohlproportionierte Frau von etwa fünfunddreißig Jahren. Sie hatte ihre Haare zu einem Dutt zusammengesteckt, was ihrem fast noch mädchenhaften und hübschen Gesicht ein älteres und strenges Aussehen gab. Ihre Augen waren warm und herzlich. Sie trug einen Krug unter dem Arm, dessen schäumende Krone das Geheimnis seines Inhalts preisgab.
    Nachdem Irmgard Köppler die Kellertür verschlossen hatte, kam sie zum Tisch, stellte den Krug krachend darauf und sagte, zu Walther gewandt, recht ruppig: „Nun, welchen heiligen Grund haben wir heute, um am Sonntag zu saufen, Meister Köppler? So kommst du nicht ins Paradies, magst du auch noch so oft in die Kirche gehen. Ich bin auf deine Erklärung gespannt. Und du“, sie wandte sich an Petz, „bring drei Becher. Sicher möchtest du auch etwas trinken. So kommt ihr wenigstens beide zusammen ins Fegefeuer, auf dass ihr euch nicht zu Tode langweilt, während ihr schmort.“
    Berthold war überrascht. Solche Umgangsformen mit der heiligen Lehre war er von zu Hause nicht gewohnt. Außerdem hätte seine Mutter niemals so mit seinem Vater gesprochen. Walther war die Situation sichtlich peinlich.
    „Irmgard, ich bitte dich!“ Er zeigte er auf Berthold. „Das hier ist Heinrich, der eigentlich Berthold heißt und der Sohn meines Freundes Peter ist, der nicht in Frankfurt wohnt. Kennst du ihn noch?“
    Irmgard schaute etwas verdutzt und musterte Berthold auffällig, so als suchte sie krampfhaft nach Erinnerungen. Dann erhellte sich plötzlich ihre grübelnde Miene und strahlend drückte sie den überraschten Berthold an sich.
    „Berthold! Mein Gott, du bist ja ein richtiger Mann geworden! Ich hätte dich im Leben nicht wieder erkannt. Lass dich ansehen. Gut siehst du aus, aber dein Gesicht gefällt mir nicht. Zu viele Sorgen für einen jungen Mann. Was ist geschehen? Warum bist du alleine gekommen? Wo sind deine Eltern und Robert?“
    Walther winkte beschwichtigend ab.
    „Langsam, langsam, Irmgard! Lass ihn doch erst einmal Luft holen. Er soll uns das alles in Ruhe erzählen. Peter bat mich in seinem Brief nur, ihn für eine Zeit aufzunehmen, da es Probleme geben würde. Der Rest ist mir nicht bekannt. Aber ich schlage vor, dass du uns zuerst einen Teller Eintopf gibst, damit wir uns stärken können, und dann soll Berthold seine Geschichte erzählen.“
    Irmgard schien einverstanden, denn sie drehte sich wortlos um und stellte einen Topf auf die Feuerstelle des Herdes. Sie öffnete die Ofentür und legte ein paar Scheite nach. Nach wenigen Sekunden flackerten die Flammen auf und begannen sich auszubreiten. Berthold musste unweigerlich an Franz denken. Hastig wischte er die Gedanken

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