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Schattenfluch: Druidenchronik. Band 3 (German Edition)

Schattenfluch: Druidenchronik. Band 3 (German Edition)

Titel: Schattenfluch: Druidenchronik. Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Saumweber
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weiter. Tatsache war, dass er keine Ahnung hatte. Aber die einzige logische Begründung war, dass die Angreifer ihre Gefangenen in Sicherheit bringen wollten. Und wenn darunter die Queen war, musste das Rudel sie aufhalten. Mickey musste nur vorsichtig sein – höllisch vorsichtig –, dass er nicht zwischen den beiden Hexergruppen ins Kreuzfeuer geriet.
    Doch im Moment schienen zumindest die Gegner im Westen alle Hände voll zu tun zu haben, denn von dort war noch immer Gefechtslärm zu hören. Mickey wollte gerade nicht in Irishs Haut stecken. Ihm ging es selbst gegen den Strich, dem Clansbruder nicht helfen zu können, aber was sollte er tun?
    Der Regen wurde stärker. Böenartig peitschte er herab, nur teilweise abgeschwächt durch die Baumwipfel. Blättertreiben und Regentropfen reduzierten nun selbst Mickeys Sicht auf wenig mehr als ein knappes Dutzend Meter. Sein einziger Lichtblick war, dass die Hexer bei diesem Wetter auch nicht mehr sahen.
    Etwa zehn Minuten später verstummte der Gefechtslärm hinter ihnen schlagartig bis auf wenige vereinzelte Schüsse. Mickey wusste nicht, was das zu bedeuten hatte – doch falls die Hexer beschlossen hatten, Irish nicht besiegen zu können, war es gut möglich, dass sie umkehrten. Er zwang sich dazu, seine Angst zu ignorieren und schneller zu laufen, bevor sie in die Zwickmühle geraten konnten.
    Der Pfad führte einen Hügel hinauf, aus dessen Flanke an mehreren Stellen grauer Fels hervorragte. Als Mickey knapp unterhalb des Plateaus einen dieser Felsen umrundete, stand er plötzlich inmitten einer Menschengruppe, die unter dem Felsüberhang Schutz vor dem strömenden Regen gesucht hatte.
    Als er die Maschinenpistolen über ihren Schultern sah, musste er im Bruchteil einer Sekunde eine Entscheidung fällen. Instinktiv stürzte er sich mit einem wilden Kampfschrei auf den nächstbesten Bewaffneten. Seine Klauen fetzten durch das Gesicht einesMannes, der völlig schockiert von seinem ungestümen Angriff zu Boden ging. Mickey wirbelte herum und sprang einen weiteren an, der versucht hatte, seine Waffe von der Schulter zu nehmen. Ein schneller Biss in den Hals, bevor Mickey zwei Schläge in die Seite einsteckte und von ihm abließ.
    Um ihn herum herrschte Chaos. Aus allen Richtungen drang wildes Geschrei, Männer rannten herum, ihm entgegen oder von ihm weg in den Wald. Mickey schlug einen Mann mit einem langen blonden Zopf nieder und riss einem anderen die MPi aus der Hand. Er ließ sie fallen, als irgendjemand seitlich gegen ihn prallte, dann traf ihn etwas an der Schläfe und ließ ihn zu Boden gehen. Jemand stolperte über ihn, als er sich hastig aufrappelte und einem ihrer Gegner einen Schlag versetzte, bevor erneut jemand gegen ihn stieß und ihn beinahe ein zweites Mal umwarf. Der Wind drehte, so dass der Regen plötzlich direkt unter den Felsüberhang geblasen wurde, Blätter trudelten wild durch die Luft. Das Mündungsfeuer einer Maschinenpistole beleuchtete die Szenerie blitzlichtartig und verlieh den Bewegungen der Kämpfenden etwas Ruckartiges, Automatenhaftes, bevor der Schütze selbst angegriffen wurde und kreischend zu Boden ging. Mickey teilte in alle Richtungen aus und steckte ebenso ein, Schläge, Tritte, einmal den gleißenden Schmerz eines Messerhiebes. Er wusste nicht, wo seine Rudelgefährten waren, wer der Feind war, wo die Queen oder irgendwelche anderen Gefangenen, wusste nur, dass er kämpfen musste, kämpfen wie ein Ertrinkender, um nicht in der Flut der feindlichen Körper unterzugehen. Es wurde geschoben und gezerrt, jemand packte seinen Arm und versuchte ihn ihm auf den Rücken zu drehen, doch Mickey riss sich los und verpasste dem Mann einen Hieb ins Gesicht. Erneut dröhnte eine Maschinenpistole, im Licht des Mündungsfeuers sah Mickey einen Mann getroffen zu Boden gehen, der sicherlich keiner seiner Brüder war, bevor er auf dem immer glitschiger werdenden Boden ausrutschte und stürzte. Ein Mann warf sich auf ihn, ein Messer blitzte kurz vor Mickeys Augen auf, doch bevor er getroffen werden konnte, biss er demFremden in den Hals und riss ein großes Stück Fleisch heraus. Zu dem kalten Regenwasser, das durch sein Fell rann, mischte sich pulsierend warmes Blut. Er rollte sich nach hinten, hörte, wie mit einem platzenden Geräusch etwas in seinem Rucksack zu Bruch ging, kam wieder auf die Beine.
    »BOSS!«, schrie jemand dicht neben ihm.
    Er wirbelte herum, erschrocken von der Nähe der Stimme, verzog seinen Angriff jedoch im letzten

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