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Schattenfluch: Druidenchronik. Band 3 (German Edition)

Schattenfluch: Druidenchronik. Band 3 (German Edition)

Titel: Schattenfluch: Druidenchronik. Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Saumweber
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Moment und fetzte so mit seinen Krallen nur durch Spiders Mantel.
    »BOSS, WO IST SIE?!«
    Mickey nutzte den kurzen Moment, in dem der Albino ihn mit seinem Samurai-Schwert deckte, um sein Magiegespür zu aktivieren. Sofort erkannte er am rötlichen Schimmer in der Dunkelheit, dass zwei der Gegner Übernatürliche waren – keine Rattenmenschen, sonst hätte längst einer die Kampfgestalt angenommen. Es waren Hexer. Ein dritter magischer Schemen befand sich ein Stück abseits im Wald.
    Das ist sie!
, triumphierte Mickey in Gedanken, doch da machte sich der Augenblick der Achtlosigkeit schmerzlich bemerkbar. Ein Mann – einer der beiden Hexer – hatte binnen dieses kurzen Augenblicks Spider niedergestochen und bereitete sich darauf vor, auch Mickey anzugreifen. Dieser tänzelte zurück, während panische Angst durch seinen Körper jagte, Angst davor, es mit einer magischen Klinge zu tun zu haben, deren Verletzungen Spiders Regenerationskräfte nicht heilen konnten. Eine Windbö blies ihm Laub ins Gesicht, just in dem Moment, in dem der Hexer nach vorne stieß. Mickey sprang zurück, stolperte, fiel, rollte sich ab, während der Hexer ihm nachsetzte. Doch dem am Boden liegenden Spider gelang es, den Angreifer am Knöchel zu packen, worauf der Mann selbst mit einem derben Fluch zu Boden ging. Mickey rappelte sich auf und kickte die Klinge zur Seite, bevor er den sich wieder aufrichtenden Hexer erneut zu Boden trat. Er sprang auf ihn, schlug ihm die Fäuste ins Gesicht und verbiss sich in seiner Schulter, rüttelte so lange, bis etwas im Körper des Hexers knackend nachgab und Mickey einen Batzenblutigen Fleisches im Maul hatte. Er spuckte aus und half Spider auf die Beine, der sich noch immer die Wunde an der Seite hielt.
    »Schlimm?«
    Der Albino hustete. »Geht schon«, keuchte er. »Fühlt sich nicht magisch an.«
    Der Germane lag noch immer am Boden und bewegte sich kaum noch. Mickey sah sich schnell um, doch das Gefecht schien vorüber zu sein. Armstrong hatte den letzten aufrechten Gegner am Hinterkopf gepackt und drosch ihn schreiend mit der Stirn gegen einen Baumstamm, wieder und immer wieder, doch offenbar hatte er es mit einem Dickschädel zu tun, dessen Knochen einfach nicht nachgeben wollte. Es war nicht der zweite Hexer, der irgendwann während des Gefechts den Hang hinabgerollt war, so dass Mickey ihm befahl, ihn in Ruhe zu lassen.
    »Spielverderber«, maulte Armstrong und ließ den Mann los, der wie eine Stoffpuppe in sich zusammenfiel und regungslos liegenblieb.
    »Wir haben nicht die Zeit dafür!«, knurrte Mickey. »Los, in eure Menschgestalten! Falls das tatsächlich unsere neue Queen ist, wollen wir sie nicht noch mehr erschrecken!« Er folgte selbst seinen Anweisungen, zog sich hastig an und lief dann los, der flüchtigen roten Spur hinterher.
    Zwar dauerte das alles etwas, doch es sah nicht so aus, als ob der Flüchtling daraus einen Vorsprung hätten herausschlagen können. Nur zweihundert Meter weiter kauerte er hinter einem umgestürzten Baumstamm am Boden, wahrscheinlich in der Hoffnung, unentdeckt zu bleiben. Vermutlich hatte er in der Dunkelheit einfach nicht genügend gesehen, um weiter zu fliehen oder sich ein besseres Versteck zu suchen. Mickey wies seine Gefährten mit einem Handsignal an zu warten, während er selbst langsam weiterging. »Wir sind hier, um dir zu helfen«, erklärte er dabei auf Norwegisch, gleich darauf noch einmal auf Russisch. Er erhielt keine Antwort. Vorsichtig ging er weiter auf den Baumstamm zu.
    »Schnapp sie dir und nichts wie weg hier«, murmelte Armstrong. »Die Affen sind bestimmt schon hinter uns her!«
    »Ruhig«, meinte Mickey und ignorierte ihn. »Hab keine Angst. Wir haben die Männer, die dich gefangen genommen haben, vertrieben. Alles ist gut. Mein Name ist Mickey. Wie heißt du?« Eine Pause entstand. Der Regen prasselte weiter auf sie herab, der Donner grollte drohend im Hintergrund. Mickeys Kleider waren längst durchnässt, seine Haut von einer Gänsehaut überzogen, so dass er es bereits bereute, die relativ kälteunempfindliche Kampfgestalt verlassen zu haben. Er konnte sich vorstellen, wie sich der Flüchtling hinter seinem Baumstamm fühlen musste. »Komm schon«, bat er, noch immer umständlich in zwei Sprachen. »Das Wetter ist grauenvoll, wenn wir hier noch länger bleiben, holst du dir den Tod. Wir bringen dich hier raus. Okay?«
    Endlich schien sich etwas hinter dem Baumstamm zu tun. Der rötliche Schimmer, den Mickey noch immer mit

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