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Schattenfluch: Druidenchronik. Band 3 (German Edition)

Schattenfluch: Druidenchronik. Band 3 (German Edition)

Titel: Schattenfluch: Druidenchronik. Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Saumweber
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Neuigkeiten.« Er holte tief Luft. »Die Schatten haben uns zu einer Schlacht gestellt, einer Schlacht, die mit einer bitterlichen Niederlage für uns geendet hat. Unsere Freunde sind tot.
Alle
unsere Freunde.« Er beschloss, dass es jetzt auch keinen Sinn mehr machte, die Codenamen aufrechtzuerhalten, jetzt, wo es niemanden gab, der dadurch auf irgendeine Weise enttarnt werden konnte. »Orgetorix. Padern. Karanteq. Gwenhael. Die gesamten Waldläufer, jeder einzelne von ihnen. Ryan ist in einem Gebirgssee gefangen, die Schatten wissen es und werden ihn töten, sobald das Eis geschmolzen ist. Ich befürchte, dass auch Murdoch tot ist, auch wenn ich seine Leiche nicht gesehen habe. Der Feind steht nun in Åndalsnes, wir haben keine Aussicht darauf, ihn von dort irgendwie loszuwerden. Sein nächstes Ziel wird Trondheim sein.«
    »Er könnte als Nächstes auch die Schweizer angreifen«, schlug Alistair vor. Er war blass geworden unter der sonnengebräunten Haut, die sein momentanes Gesicht zierte, doch ansonsten hatte er sich gut unter Kontrolle angesichts der Hiobsbotschaft.
    Derrien schüttelte den Kopf. »Cintorix ist ein Verräter. Sein Verrat hat uns erst die Niederlage gebracht.«
    »Nein«, flüsterte Alistair.
    »Doch. Wir hatten den Sieg schon beinahe sicher. Die Linie hatte so lange gehalten«, damit meinte er die Festung, wollte die anderen aber nicht noch mehr verwirren, als sie es ohnehin schon waren, »bis die Schweizer durch die Tore gekommen sind. Doch statt uns zu verstärken, haben sie uns angegriffen.«
    Langsam ließ sich Alistair am Schrank entlang nach unten rutschen, bis er schließlich auf dem Boden saß. »Wir haben alles verloren und dann noch ein Stück mehr.«
    Derrien nickte. Alles, damit waren die Waldläufer, die Burg und der Romsdalsfjord gemeint. Das Stück mehr waren die Helvetier, ein Verbündeter, der nun zum Feind geworden war. Alistair hatte die Geschehnisse um Trollstigen treffend zusammengefasst.
    »Es tut mir leid. Das Buch, unser bisher wertvollster Fang im Kampf gegen die Schatten, ist wieder in den Händen des Feindes. Wir brauchen es zurück.«
    Die Talente nickten schweigend. Alistair sah ihn erwartungsvoll an.
    »Ich halte das Sichere Haus hier weiter aufrecht«, fuhr Derrien in seinen Erklärungen fort. »Ingrid, Olav, ihr spielt weiter bürgerlich-norwegisches Ehepaar und bewacht das Telefon. Solange wir hier noch sicher sind, läuft unsere Kommunikation weiter über diesen Anschluss. Alistair, du gehst zurück nach Otta. Wenn sich die Gelegenheit bietet, stiehlst du das Buch. Falls das nicht möglich ist, überlege dir eine Möglichkeit, wie wir es mit einem Kommandounternehmen einer Druidengruppe rauben können. Töte Cintorix!«
    »Das werde ich nicht tun«, widersprach ihm Alistair. »Das Buch ist wichtiger als Cintorix. Wenn ihm etwas geschieht, werden sie ihre Sicherheit verstärken. Dann wird niemand mehr an das Buch herankommen.«
    Derrien überlegte kurz. Als er die Vernunft hinter dem Widerspruch des Schotten einsah, schluckte er seine Verärgerung hinunter. »Also gut. Dann tötest du ihn eben nicht.
Noch
nicht.«
    »Was wirst du tun?«, wollte Alistair wissen.
    »Ich gehe mit den Jungs nach Bergen, einen abtrünnigen alten Freund besuchen. Vielleicht können wir ihn davon überzeugen, wieder für uns zu arbeiten.«
    Alistair reichte ihm die Hand. »Dann viel Glück.«
    Derrien ergriff sie mit einem Nicken. »Viel Glück.«

RUSHAI (3)
     
     
    Otta/Helvetica Magna, Norwegen
    Freitag, 05. November 1999
    Die Außenwelt
     
    Es war eine weitere stürmische Nacht. Böiger Wind zerrte an dem Wagen. Regen prasselte unruhig gegen die Frontscheibe, die Scheibenwischer quietschten monoton auf und ab. Die Straße stand stellenweise Zentimeter unter Wasser, das feuchte Laub darunter machte sie glitschig und gefährlich. Es war gar nicht so einfach, den Saab 900, den Tarakir für den heutigen Ausflug organisiert hatte, auf der Straße zu halten.
    Das Wetter war auch dafür verantwortlich, dass sie erst so spät ankamen. Ein vom Sturm entwurzelter Baumstamm hatte sie zu einem kilometerweiten Umweg gezwungen. Nun war es schon beinahe knapp für ihr Treffen mit Cintorix. Rushai atmete auf, als er endlich die Lichter Ottas hinter den Regenschlieren auftauchen sah.
    »Sieht nicht sehr vielversprechend aus«, kommentierte Tarakir vom Beifahrersitz.
    »Nein.« Rushai schüttelte den Kopf.
    Was er sehen konnte, war tatsächlich nicht besonders beeindruckend. Das Otta der

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